Zitat von
Shermaine
Hallo an alle,
irgendwie muss ich trotz meiner erbärmlichen Lage gerade etwas schmunzeln. Meine zweite Impfung wäre in drei Tagen genau 6 Monate rum gewesen. Da ich Lehrerin bin, wäre meine Boosterimpfung laut Aussage meiner Hausärztin jetzt auch demnächst problemlos gemacht worden.
Gestern wurde ich auf Corona positiv getestet. Ich fühle mich schlecht, Schüttelfrost, kein Geschmacks- und Geruchssinn mehr, Kopfschmerzen, starker Schnupfen (hä?) und leichter Husten. Ich denke und hoffe, ich komme gut davon und bin sehr erleichtert, geimpft zu sein. Mir ging es von gestern zu heute sogar ein wenig besser.
Das ironische daran finde ich, dass die Lehrer und Erzieher meist etwas eher geimpft werden konnten als die anderen Arbeitnehmer und gerade diese Leute sind jetzt überwiegend mit sehr vielen Jugendlichen und Kindern auf engstem Raum zusammen. Ohne Luftfilter und durchdachte Strategien, die meisten Jugendlichen und alle Kinder unter 12 ungeimpft. Die Kinder tragen überwiegend ihre Masken, aber viele halten sich auch nicht dran und irgendwann kann man als Lehrer auch kein permanenter Maskenpolizist mehr sein. Ich verstehe die Kinder auch total, aber es ist halt alles doof.
Naja, ich bin ziemlich down, weil ich mit 2 Kindern jetzt krank in Quarantäne hocke in einer Wohnung. Mein Mann ist geimpft und kann wenigstens einkaufen gehen. Er darf erstmal im Home Office bleiben, was super ist.
Ich finde Impfungen super, aber gerade jetzt nach 6 Monaten sind dritte Impfungen für alle einfach überfällig. Die Impfzentren bei uns waren lange leer, deshalb sollten sich die Leute hier in Sachsen zumindest nicht beschweren, wenn sie jetzt bei mobilen Impfteams warten müssen. Wer da rumpöbelt, wäre bei mir gleich raus. Am Ende werden da Kapazitäten für Boosterimpfungen blockiert, während im Juli/August Impfen super einfach war. Dabei spreche ich, wie gesagt, nur von meiner Region, von Sachsen. Mein Mann hat sich etwas später als ich dafür entschieden und hatte von heute auf morgen einen Termin im Impfzentrum. Das Ding stand quasi die Sommermonate leer.
Ich kenne mittlerweile einige Geimpfte mit Impfdurchbrüchen, was ich auch gar nicht schlimm finde, solange man sich zu Hause gut auskurieren kann (und so war es bei allen, die ich kenne). Aber ich denke, die Geimpften gar nicht mehr zu testen, ist auch keine Lösung. Ich selber hätte auch kein Problem, für einen Restaurantbesuch auch als Geimpfte einen Schnelltest vorzulegen, wenn es Testzentren ausreichend und kostenfrei geben würde. Ist das für den Staat am Ende nicht billiger als jetzt wieder auf Schließungen zuzusteuern?
Kekule hat mMn heute im Fokus einen guten Kommentar geschrieben. Der ganze Druck auf Umgeimpfte (so wenig ich deren Haltung verstehe) führt dazu, dass sie sich nicht mehr testen lassen. Ich hätte ja am Donnerstag auch einfach beim Hausarzt anrufen können und mir mit Schnupfen und Kopfschmerzen eine Krankschreibung ausstellen lassen. Die hätten mich nicht getestet, habe ich erst letzten Monat erlebt ( da habe ich mich nur selbst ständig getestet, Ärztin hat abgelehnt, ich blieb dann ein paar Tage zu Hause und dann waren eh Ferien). Aber weil ich ehrlich bin, habe ich das so natürlich nicht gemacht. Aber meine ganze Familie wäre weiter in der Welt rumgelaufen und ich wäre einfach ein paar Tage mit Schnupfen und Kopfschmerzen im Bett geblieben. Und genau das werden viele Leute so machen. Diese ganze Politik des Druckmachens führt bei einigen zum Impfen, bei vielen anderen aber sicher viel mehr zum Sich-Wegducken und Schummeln, natürlich auch aus finanziellen Gründen (z.B. wenn man in Quarantäne kein Geld mehr bekommt, z.B. als Ehepartner eines Infizierten).
Sorry für den langen Text, vor mir stehen viele Tage eingesperrt mit 2 Draußenkindern und Angst, dass meine Infektion schlimmer wird. Ich hoffe, ich komme so gut durch wie jetzt. Geschmackssinn ist völlig weg, aber ich habe heute trotzdem in der Mittagspause einen French Toast mit allem drum und dran gebraten, nur um mich abzulenken.
Viele Grüße, Steffi