Corona Virus

[Chiquitita]

Ich kann am Smartphone so schlecht zitieren, aber logisch sind die Maßnahmen nicht, es handelt sich um rein politische Entscheidungen darüber, was wichtiger ist: Schulen offenhalten oder Restaurants? Berufliche Kontakte oder private?
Das hat sogar Merkel kürzlich ziemlich offen gesagt.
Geschäfte bleiben wohl offen, weil man dort keine große Ansteckungsgefahr sieht und um nicht noch mehr Wirtschaftsunternehmen zu schaden, Öffis braucht man, wenn noch Menschen zur Arbeit und Schule kommen sollen (dass von Öffis keine Gefahr ausgeht, habe ich auch noch nirgends gehört/gelesen).
Aus rein virologischer Sicht wäre ein kompletter Lockdown für 2-3 Wochen natürlich das einzig Sinnvolle.
Im Moment eiert man rum und probiert das Eine oder Andere aus, um den Schaden irgendwie zu begrenzen, gleichzeitig aber die Virus-Ausbreitung halbwegs einzudämmen.

Mir fehlen hier immer noch ergänzende Strategien, z.B. bessere Konzepte für die Schulen, wenn sie schon offenbleiben sollen. Da wurde seit März viel versäumt.

[Exuser68]

Ich bin da bei Dir, Chiquita. Ja, im Moment ist es rumeiern. Vielleicht wäre es wirklich sinniger, nochmal 2 oder 3 Wochen alles zu schließen, als zu riskieren, dass der Widerstand gegen die einberufenen Maßnahmen dadurch wächst, dass einfach wenig Konzept erkennbar ist und deshalb die allgemeine Akzeptanz sinkt, diese Maßnahmen auch einzuhalten, weil das damit verbundene Ziel, niedrigere Infektionszahlen zu erreichen, scheinbar auch nicht eintritt. Vielleicht wäre es auch hilfreich, den Zeitraum auch jeweils genau zu bestimmen, dann zu schauen, wo wir stehen und daraufhin weitere Maßnahmen zu beschließen oder zu lockern. Das ist auch alles vage im Moment.

Ein kompletter Lockdown soll hingegen ja mit aller Kraft vermieden werden, daher haben wir ja auch diese teils konfusen Maßgaben im Moment. Aber:
auf was immer man sich einigen wird, die eine "richtige" Lösung wird es wahrscheinlich aufgrund der verschiedensten Voraussetzungen, Interessen und Faktoren die gewahrt werden müssen, gar nicht geben können. Irgendwas ist immer.

[Blondie1]

In Österreich wieder harter Lockdown ab Dienstag, weil es notwendig ist. Die Zahlen lassen einen erschaudern, wir haben weltweit die meisten Neuinfektionen.
Ja, ich habe einen ziemlich sicheren Job, mache die längste Zeit Homeoffice und habe ein gutes soziales Netz, dennoch wird es mit zunehmender Zeit schwierig, auf sovieles zu verzichten und das über viele Monate schon. Noch dazu immer die Angst im Nacken, wenn man doch ein Geschäft oder einen öffentlichen Raum betritt, weil es immer noch Mitmenschen gibt, die die Regeln missachten.
Was die Öffis betrifft: Es gab schon Auswertungen, dass die Ansteckungsgefahr in den Öffis mittelmäßig bis hoch ist. Ich erinnere mich auch gehört zu haben, dass in einigen Ländern dazu aufgerufen wurde, die Öffis nicht zu benutzen (zB in Italien). Ich hatte bis vor kurzem kein Problem, mit Öffis zu fahren, aber in letzter Zeit ist es mir nicht mehr geheuer. Als ich gegen Ende Oktober das letzte Mal gefahren bin, sah ich etliche Personen, die die Maske nicht ordentlich getragen haben und keinen Abstand einhielten. Sagt man etwas, muss man befürchten, sich verbal (oder noch schlimmer) attackieren zu lassen. Ich habe bereits emails an unsere Wr. Linien geschickt, aber die Antworten waren stets lapidar. Da müsste man viel härter durchgreifen mit Kontrollen, notfalls auch mit Polizei.
Jedenfalls werde ich in den nächsten Wochen Taxi fahren oder zu Fuß gehen, sollte ich wo hin müssen.

LG
Blondie

[Rani]

Aber was bringt es die Zahlen mit einem kompletten lockdown zu drücken, wenn danach alles wieder von vorne los geht. Man kann sich z.B. Frankreich anschauen, dort sind die Zahlen trotz aller Restriktionen sehr hoch.

[all about eve]

Aber was bringt es die Zahlen mit einem kompletten lockdown zu drücken, wenn danach alles wieder von vorne los geht. Man kann sich z.B. Frankreich anschauen, dort sind die Zahlen trotz aller Restriktionen sehr hoch.

Ein vorübergehender Lockdown verhindert, dass die Krankenhäuser überlastet werden und schafft eine Verschnaufpause. Im Klartext: Er rettet Leben, verhindert eine Triage und dass die Menschen wie die Fliegen sterben, weil sie nicht angemessen medizinisch versorgt werden können. Ausgerottet wird das Virus dadurch aber natürlich nicht.

Es gibt im Moment keine wirkliche Lösung. Zumindest nicht bis ein Impfstoff und am besten auch noch ein wirksames Medikament gegen Covid 19 gefunden wird.

[selvie]

Danke eve, es wäre wirklich schön, wenn das endlich mal in allen Köpfen ankommen würde.

[astama]

Ich bin da bei Dir, Chiquita. Ja, im Moment ist es rumeiern. Vielleicht wäre es wirklich sinniger, nochmal 2 oder 3 Wochen alles zu schließen, als zu riskieren, dass der Widerstand gegen die einberufenen Maßnahmen dadurch wächst, dass einfach wenig Konzept erkennbar ist und deshalb die allgemeine Akzeptanz sinkt, diese Maßnahmen auch einzuhalten, weil das damit verbundene Ziel, niedrigere Infektionszahlen zu erreichen, scheinbar auch nicht eintritt. Vielleicht wäre es auch hilfreich, den Zeitraum auch jeweils genau zu bestimmen, dann zu schauen, wo wir stehen und daraufhin weitere Maßnahmen zu beschließen oder zu lockern. Das ist auch alles vage im Moment.

Ein kompletter Lockdown soll hingegen ja mit aller Kraft vermieden werden, daher haben wir ja auch diese teils konfusen Maßgaben im Moment. Aber:
auf was immer man sich einigen wird, die eine "richtige" Lösung wird es wahrscheinlich aufgrund der verschiedensten Voraussetzungen, Interessen und Faktoren die gewahrt werden müssen, gar nicht geben können. Irgendwas ist immer.

Vielleicht ist ein Ende mit Schrecken besser als ein Schrecken ohne Ende. Wenn der Altmaier sagt, daß die Einschränkungen noch 5 bis 6 Monate andauern könnten, fände ich es besser, wir machen für eine absehbare Zeit alles, was geht, dicht, als noch monatelang halbherzig herumzueiern. Ich kann mir nicht vorstellen, daß z.B. Gastronomiebetriebe dann überleben könnten. Wenn man noch ein halbes Jahr geschlossen haben müßte, kann man den Laden auch gleich abmelden.

[Chiquitita]

In Frankreich ist halt auch kein 100%-Lockdown. Schulen sind z.B noch offen.
Und inzwischen ist klar, dass sich das Virus dort auch ausbreitet (also, nicht nur in Frankreich).

[Sonnenschein110]

Ich hoffe wirklich sehr, dass man andere Möglichkeiten findet als die Geschäfte zu schließen. Das bedeutet dann vermutlich auch für mich die Arbeitslosigkeit. Das macht mir Angst. Bei uns wurden schon fast 20 Filialen geschlossen und es stehen weitere auf der Kippe. Man hofft ganz stark auf das Weihnachtsgeschäft. Das ist die einzige Möglichkeit die Verluste der vergangenen Monate etwas auszugleichen. Mein Sohn wurde nach der Ausbildung wie viele andere nicht übernommen und sucht auch einen Job .Die Angebote sind echt mager und aufgrund der Zahlen ist ja keine Änderung in Sicht. Sämtliche Firmen halten sich mit Einstellungen zurück. Das tut mir echt leid für ihn, er wollte eigentlich mit seiner Freundin zusammen ziehen, aber er arbeitslos und sie auf Ausbildungssuche- das geht finanziell nicht. Vor allem mal angenommen, die machen hier doch die Läden nochmal dicht, da ist hier die Hölle los, glaub ich. Die würden alle los stürzen um für Weihnachten einzukaufen - da war es das mit Abständen. Im Moment kann man eigentlich entspannt einkaufen gehen. Ich sehe viel größere Probleme durch Schulen und Öffis. Hier läuft die Schule fast überall normal, aber dafür sind die Busse auch rappelvoll- das müsste man etwas entzerren. Wir wohnen ländlich und da fährt nur 1x pro Stunde ein Bus in die Stadt. Also entweder setzt man noch einen Bus ein, oder verändert die Unterrichtszeiten. Müssen ja nicht alle 7.30 Uhr starten. Ich denke mal da kann man auch noch ansetzen, als gleich alles dicht zu machen.

[Sonnenschein110]

Unsere Kinder treffen sich nur noch mit je 1-2 Kindern (also abwechselnd). Ein Kind ist aber nicht in der gleichen Schule wie meine Tochter.
Und der beste Freund meines Sohnes geht schon zur Schule und er noch in den Kindergarten, mit dem treffen wir uns ausschließlich draußen (zum Glück spielt das Wetter ja wirklich mit im Moment). Muss da zugeben, dass da aber seine Eltern supervorsichtig sind. Wenn es nach mir gehen würde, würden wir uns auch bei uns oder bei ihnen treffen.
Die Treffen sind aber auch seltener geworden. Ich glaube, dass wir insgesamt nur eine Verabredung pro Woche oder so haben.

Ich denke auch, dass wir noch mal auf einen richtigen Lockdown zu gehen. Ich bin mir noch nicht sicher, wie da das Verständnis und Bereitschaft der Bevölkerung sein wird.
Wenn ich das schon höre, seit zwei Wochen auf SWR3. Sie spielen jeden Tag fast ausschließlich Hörerwünsche, um durch diese „schwere Zeit“ besser durchzukommen. Welche schweren Zeiten bitte? Wer nicht gerade zur Gastronomie oder zu Kulturbetrieben gehört, hat doch überhaupt keine Änderung im Moment.

Ich glaube das da wenig Verständnis sein wird- siehe die ganzen Querdenker-Demos. Das wird die Menschen noch mehr anheizen. Ich hab keine Ahnung, wo die Menschen sich aktuell anstecken, so vieles ist geschlossen, in den Einkaufscentern ist total tote Hose.