Und die nächste Kollegin. Langsam lichtet es sich hier.
Wie geht es eurem Seelenleben nach in zwischen 2 Jahren?
Irgendwie hab ich das Gefühl, ich hab die ganze Zeit nur in Anspannung gelebt und werde diese innere Unruhe jetzt einfach nicht mehr los.
Wenn ich frei habe, Zeit für mich oder mir was Schönes vornehme, kann ich das gar nicht genießen. ich freue mich dann auf den Moment, aber fühl mich dann in dem Moment einfach nur auf der Hetze.
Jeder Termin, jedes Problem, und sei es noch so klein, beschäftigt mich.
Bei größeren Sachen, wenn ein Kind krank ist, oder irgendwas „größeres“ ist, versetzt mich das in totalen emotionalen Stress. Ich bin gar nicht belastbar, liege morgens nachdem Aufwachen im Bett und gehe im Kopf sämtliche Dinge durch, die gerade anstehen und würde am liebsten gar nicht aufstehen, obwohl es teilweise nur Peanuts Sachen sind, bzw. auch Sachen, die für mich früher locker und ohne weitere Gedanken nebenher gelaufen sind.
Gehts Euch auch so?
Mir macht die Pandemie nicht groß zu schaffen, ein paar Einschränkungen was Freunde und Reisen anbelangte aber damit konnte ich umgehen. Ich lebe mein Leben wie bisher nur mit Maske und Sicherheitsabstand. Ich bin froh, dass ich mir selbst keinen Druck gemacht habe an Corona zu erkranken, denn meine Devise war, wenn ich es bekomme habe ich Pech gehabt. Ich habe es nicht heraufbeschworen weil ich mich an alle Regeln gehalten habe. Hätte ich schulpflichtige Kinder würde ich hier etwas anderes schreiben.
Geändert von *LV* (10.02.22 um 09:55:22 Uhr)
Ich war ab September 2019 mit innerer Anspannung und Unruhe voll, wegen dem Umzug und das ging fließend ineinander über.
Den wirklich letzten Ikea Besuch hatte ich dann im Februar 2019, dann kam nahtlos Corona und mir fehlt seitdem das Ausatmen, das ich dachte letzten September/Oktober an der Nordsee zu bekommen. Hat leider nicht geklappt; ist für mich so kein Urlaub.
Ich funktioniere und mache einfach, was getan werden muss. Genuss habe ich auf die Seite gelegt, gehe kaum essen, weil ich es ohne Tischdecke und mit laminiertem DIN A4 Blatt so ungemütlich finde. Eine Gesichtsbehandlung steht auf dem Plan, genauso wie Massagen, ich hoffe, die Gutscheine gelten "danach" noch. Wenn nicht, dann nicht.
Es ist Pandemie, eine Ausnahmesituation und so nehme ich sie auch an.
Es wird irgendwann beendet sein und hoffentlich dann ohne weitere Einschränkungen laufen. Nicht wie "vorher", aber so das ich wieder locker lassen kann...
Edit :
ich las gerade häuslich, ja, das bin ich wohl eher auch. Ich lebe alleine, habe aber damit an sich kein Problem. Durch den Umzug habe ich meine Wohnfläche ver2,5facht und es mir schön gemacht, ich bin gerne dort. Außerdem muss ich an 5 Tagen in den Vollzeitjob und will am Samstag in den Minijob, bei beiden ist Homeoffice überhaupt nicht möglich. Hat natürlich den Vorteil, das ich nicht vereinsame. Außerdem bin ich 1/2 mal pro Woche bei meiner Mutter, die Unterstützung braucht. Insgesamt sind meine Tage (geputzt, gewaschen, eingekauft und gekocht muss ja auch werden) und Arztterminen auch ziemlich ausgefüllt. Gerade im Winter ist man ja nach 20 Uhr die einzige Kundin im Lidl, weil alle anderen schon zu Hause auf der Couch sind.
Geändert von juttali (10.02.22 um 11:57:39 Uhr)
Never judge a book by its cover...
Viel hat sich seit dem Beginn der Pandemie nicht in meinem Leben geändert. Ich war schon immer ein häuslicher Mensch, der sich gut alleine beschäftigen kann,wir haben ein großes Haus und ausser Mann und Sohn leben hier zwei Katzen, um die ich mich kümmern darf und so ist immer irgendwas zu tun. Was ich aber sehr vermisse ist das auswärts essen gehen, vor Corona mind. einmal im Monat und seither nie. Wir bestellen uns zwar regelmäßig was, aber es ist anders als im Restaurant. Auch würde ich gerne wieder mal einen Stadtbummel und Shoppingtour in einer größeren Stadt machen, aber mit Maske habe ich dazu keine Lust und bestelle vieles online. Ich hoff, das irgendwann wieder bessere Zeiten kommen.
Ich kann dich verstehen und kenne diese Daueranspannung und den emotionalen Stress auch. Es ist ja nicht so, das Corona und die Einschränkungen direkt mein Leben verändert hätten, eher indirekt. Kontakte habe ich ja trotzdem irgendwie, schon alleine durch Job und Kinder. Und wenn meine jüngste Tochter zu ihrer Freundin geht, bleibe ich auch mal da und trinke mit der Mama einen Kaffee und quatsche. Aber dieses ständige Plan A, Plan B, Plan C, was macht man wenn... Ich bin jetzt wieder im Homeoffice, heißt wenn ein Kind krank ist, nicht dramatisch. Ich kann mir meine Zeit auch einteilen und kenne es noch aus der Zeit als selbstständige das ich dann abends arbeite. Aber ja, wieder ein Belastungspunkt mehr. Ich habe die Selbstständigkeit mit Kindern nicht ohne Grund aufgegeben.
Anderseits ist schön für unsere Große, die ja eh keine Betreuung mehr hat und sich freut, wenn ich mittags zuhause bin und wir gemeinsam essen. Ich bin jedoch jemand, der gerne im Büro ist, mental reißt mich das dann auch runter.
Generell habe ich das Gefühl manisch depressiv zu werden. Es gibt Momente, da ist alle mega und welche (und leider auch Tage) da möchte ich im Bett liegen bleiben und die Decke über den Kopf ziehen.
Ich merke, wie ich immer mehr verspanne. Ich trage nachts jetzt diese Stirn Patches von Apricot, weil selbst nachts meine Stirn krampft und wenn die krampft, krampft mein Kiefer auch, dann der Rücken .... Ich habe das Gefühl, die Teile wirken sich positiv auf meinen Schlaf aus. Mir macht aber auch noch meine Post-Zoster-Neuralgie zu schaffen. Wenn die innere Unruhe einen gewissen Punkt überschreitet, verspüre ich starke Schmerzen an den Stellen, wo ich die Gürtelrose im Herbst hatte.
Ich versuche mich im Moment stark die Dinge/Momente/Anlässe auf die ich mich freue, wirklich zu zelebrieren, das tut mir gut. Ich führe also jetzt schon Listen für den Oster- und Sommerurlaub, was die Kinder und ich schönes zum Geburtstag meines Mannes machen, Einschulung etc. ... Mag sein, das es für andere schräg klingt
Geändert von Maja (10.02.22 um 11:35:36 Uhr)
Es gibt nur zwei Tage im Jahr, an denen man nichts tun kann. Der eine ist gestern, der andere morgen. Dies bedeutet, dass heute der richtige Tag zum lieben, glauben und in erster Linie zu leben ist. Dalai Lama
Bei mir hat sich in den letzten zwei Jahren einiges verändert, was ich zum Teil als positiv ansehe. Negativer Aspekt ist immer noch die Angst, dass ich mich anstecke und es nicht gut ausgeht.
Ich hatte aber während der Coronazeit nie durchgehend Gleichheit, da gab es je nach Inzidenz und Jahreszeit Veränderung.
Nie geglaubt hätte ich, dass es mal ein Vorteil sein könnte, keine Familie zu haben. Aber so kann ich frei in meinen Entscheidungen sein, niemand muss auf mich Rücksicht nehmen und ich muss auf niemanden verzichten .