Seite 3 von 7 ErsteErste 1 2 3 4 5 ... LetzteLetzte
Ergebnis 21 bis 30 von 79

Thema: Selbstbestimmtes Sterben.....endlich!

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Registriert seit
    03.01.08
    Beiträge
    14,831
    Dass man sich nicht gegenseitig tötet, ist eine Übereinkunft jeder zivilisierten Gesellschaft, das hat nur bedingt mit Religion zu tun.
    Diese Regelung bleibt natürlich bestehen, indem man die Ausnahmen davon jetzt gesetzlich klar definieren muss, aber es ist für mich trotzdem ein echter Bruch, der mich mehr nachdenklich macht, als er mich jubeln lässt.
    Choose your battles wisely

  2. #2
    Registriert seit
    01.07.07
    Ort
    Rheinland
    Beiträge
    56,992
    Man gesteht jedem Haustier zu, dass es nicht leiden soll. Menschen aber bisher nicht, auch wenn sie im Gegensatz zum Tier ihren Willen formulieren können.
    Manche Menschen sind furchtbar einfach, andere sind einfach furchtbar

  3. #3
    Registriert seit
    09.08.05
    Ort
    Bremen
    Beiträge
    12,807
    Ich finde den Satz:

    Das Recht auf selbstbestimmtes Sterben ist nicht auf fremddefinierte Situationen wie schwere oder unheilbare Krankheitszustände oder bestimmte Lebens- und Krankheitsphasen beschränkt. Es besteht in jeder Phase menschlicher Existenz.“

    bemerkenswert.
    Das bedeutet JEDER kann, egal, welchen Alters und ohne Krankheit mit Hilfe eines Arztes Suizid verüben.

    Geändert von PEARLI (27.02.20 um 14:10:08 Uhr)

  4. #4
    Registriert seit
    24.09.07
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    18,209
    Es bleibt abzuwarten, wie der Gesetzgeber das ausgestaltet. Ob z.B. eine Art Ethikkommission Anträge prüft, mit Antragstellern und Angehörigen spricht. Oder zumindest eine Pflichtberatung bei Ärzten oder Juristen erforderlich sein wird, um z.B. über palliative Maßnahmen umfassend aufzuklären.

    Ich kann die Pro- und contra-Gedanken alle nachvollziehen. Möchte aber nicht in der Haut stecken, solche Entscheidungen, zu treffen.
    Mache mir Gedanken über Hautpflege und Make Up. Mein Handy behauptet hartnäckig "kein Gesicht erkannt".

  5. #5
    Registriert seit
    24.02.03
    Beiträge
    3,786
    Der Großteil der betreffenden Patienten, die keinerlei Perspektive mehr haben, wird es als beruhigenden Anker empfinden, den Kampf, der auf sie zukommt, nicht bis zum Ende ausfechten zu müssen in dem Wissen, dass dieser gar nicht gewonnen werden kann. Ich habe in meinem nähreren Umfeld einige Menschen im Endstadium Krebs erlebt, die nur noch auf ihre Erlösung gewartet haben - und das Ende war immer qualvoll. Den Eindruck, dass Sterben sanfter ist, als jemals zuvor kann ich daher nicht unterschreiben. Für diejenigen in der Lage empfinde ich das Urteil als bereichernd.

    Für alle anderen, die aus anderen Gründen aus dem Leben gehen möchten, muss wirklich eine sehr vorsichtige Beurteilung stattfinden, damit keine ethisch fragwürdigen Voraussetzungen legitimiert werden können.
    Dennoch denke ich, dass es im schlimmsten Fall besser ist, begleitet zu sterben, als sich vom Hochhaus stürzen zu müssen. Denn wo ein Wille ist, findet sich immer auch ein Weg. Vielleicht ist es sogar möglich, den ein oder anderen sogar durch so ein Angebot zu retten, da ja dann Kenntnis über den Zustand des Betroffenen herrscht und Hilfe geleistet werden kann. Wie viele Suizide passieren, ohne dass sich das nähere Umfeld erklären konnte, was die Ursache war?
    Geändert von Exuser68 (01.03.20 um 15:34:49 Uhr)

  6. #6
    Registriert seit
    22.09.10
    Ort
    CH
    Beiträge
    22,730
    Zitat Zitat von astama Beitrag anzeigen
    Ich habe vor vielen Jahren eine Doku gesehen, die jemanden von solch einer Organisation begleitete. Das kam mir vor wie "Sensenmann auf Reisen". Der genoß diese Rolle sichtlich und hat den Leuten richtig Druck gemacht, daß sie sich doch endlich die Tüte, die er mitgebracht hatte, über den Kopf ziehen sollten. Der wurde richtig pampig, wenn sie noch nicht wollten.

    Ich fand das ganz gruselig.
    Kannst du da genauer werden?
    Wo war das?
    Hier in der Schweiz ist begleiteter Suizid ja legal, eine Tüte bringt da keiner mit und gedrängt wird schon mal gar nicht.

    Ich habe im Schweizer Fernsehen auch einen Film gesehen, der Mann war seit Jahrzehnten schwerst depressiv und man hat ihn begleitet wie er Abschied nahm von Freunden und Familie usw., bei Gesprächen mut Ärzten....
    Das war alles sehr einfühlsam, auch die Gespräche (mehrere!) mit Exit, nie und nimmer wurde da gedrängt oder beeinflusst.

  7. #7
    Registriert seit
    15.07.13
    Beiträge
    37,917
    Ich persönlich fände es deutlich besser, kranken Menschen ihr Leiden zu erleichtern durch entsprechende Medikamente z. B., als ihnen dabei zu helfen, sich umzubringen.

    Im Laufe der Jahre denke ich mittlerweile anders, früher war ich absolut pro selbstbestimmtes Sterben, heute bin ich eher kein Freund davon.

    Gewerbsmäßges Anbieten, also eine bezahlte Dienstleistung, wäre so ziemlich das letzte. Das ginge m. E. nur über Ehrenamt.
    Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)

  8. #8
    Registriert seit
    22.09.10
    Ort
    CH
    Beiträge
    22,730
    Zitat Zitat von astama Beitrag anzeigen
    Ich habe vor vielen Jahren eine Doku gesehen, die jemanden von solch einer Organisation begleitete. Das kam mir vor wie "Sensenmann auf Reisen". Der genoß diese Rolle sichtlich und hat den Leuten richtig Druck gemacht, daß sie sich doch endlich die Tüte, die er mitgebracht hatte, über den Kopf ziehen sollten. Der wurde richtig pampig, wenn sie noch nicht wollten.

    Ich fand das ganz gruselig.
    Ich bin immer noch konsterniert über deinen Beitrag.
    Wieso sollte ich Hilfe zum Suizid brauchen, wenn ich mich mit einer Tüte über dem Kopf umbringen will?
    Das kann ich auch ohne einen Helfer und von würdigem Sterben ist das wohl weit entfernt.

    Gerade darum geht es doch eigentlich.
    Dass man mit tauglichen Mitteln/Medikamenten möglichst sanft sterben kann.
    Und nicht jämmerlich erstickt mit Tüte über dem Kopf

  9. #9
    Registriert seit
    11.01.07
    Beiträge
    12,555
    Zitat Zitat von Tommasina Beitrag anzeigen
    Ich bin immer noch konsterniert über deinen Beitrag.
    Wieso sollte ich Hilfe zum Suizid brauchen, wenn ich mich mit einer Tüte über dem Kopf umbringen will?
    Das kann ich auch ohne einen Helfer und von würdigem Sterben ist das wohl weit entfernt.

    Gerade darum geht es doch eigentlich.
    Dass man mit tauglichen Mitteln/Medikamenten möglichst sanft sterben kann.
    Und nicht jämmerlich erstickt mit Tüte über dem Kopf
    Das ist der sog. "Exit Bag". Den gibt es leider wirklich.

    Wie geschrieben, den Bericht habe ich vor vielen Jahren gesehen, aber der ist mir nie aus dem Kopf gegangen, weil er so verstörend war.
    "Wer immer erreichbar ist, gehört zum Personal." (Karl Lagerfeld)

  10. #10
    Registriert seit
    22.09.10
    Ort
    CH
    Beiträge
    22,730
    Gerade gegoogelt
    Man kann ja hoffentlich mit Sicherheit davon ausgehen, dass der in Deutschland keine Anwendung finden wird, jedenfalls in der Schweiz wird der nicht verwendet, soviel ich weiss.

Ähnliche Themen

  1. Selbstbestimmtes Sterben
    Von caroline im Forum That's Life
    Antworten: 43
    Letzter Beitrag: 27.03.14, 11:26:55
  2. Selbstbestimmtes Leben nach Todesfall lernen?
    Von Aura im Forum That's Life
    Antworten: 42
    Letzter Beitrag: 02.03.13, 20:21:52
  3. In der Schweiz sterben...
    Von nyx im Forum That's Life
    Antworten: 64
    Letzter Beitrag: 27.05.12, 22:48:55
  4. Sterben als Kunstaktion
    Von Cara im Forum That's Life
    Antworten: 73
    Letzter Beitrag: 21.04.08, 19:59:53
  5. Sterben
    Von Souriette im Forum That's Life
    Antworten: 31
    Letzter Beitrag: 09.10.06, 21:34:35

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •