Ich stelle momentan fest, dass es zwei Arten von Menschen in meinem Umfeld gibt. Einige „geniessen“ das entschleunigte Leben gerade sehr, haben voll bezahlte Kurzarbeit, geniessen die Sonne, machen Sport und blühen auf usw. Dann gibt es aber auch solche, die sich grosse Sorgen machen, die ein Unternehmen haben und um ihre Existenz kämpfen. Ihr Leben danach scheint nicht rosig zu sein.

Leider gehöre ich eher zur zweiten Sorte. Klar, niemand weiss, wir unser Leben danach sein wird. Ob wir jemals wieder unsere Freiheit zurück erhalten werden. Ob wir den Wohlstand wiedererlangen werden. Was mir zu schaffen macht, ist die Hoffnungslosigkeit. Alle Pläne die ich hatte sind vom Tisch. Ich plante nochmals länger ins Ausland zu gehen, danach sollte eine Weiterbildung starten. Da ich den Traum einer Familie bereits begraben musste, setzte ich den Fokus gezwungenermassen auf andere Dinge. Das wurde mir jetzt auch genommen. Die Eltern werden älter, man kann sie nicht mehr sehen. Wieviel Zeit bleibt einem noch zusammen? Corona nimmt uns Zeit mit den Liebsten.

Versteht mich nicht falsch, ich bin sicher es gibt viele Länder in denen es die Leute schlechter haben. Ich bin froh in Europa und nicht in Indien zu leben. Wir haben genügend Nahrung und ein Dach über dem Kopf. Ich versuche mir zu sagen, dass das genügen sollte. Aber ehrlich gesagt, reicht es doch nicht ganz um glücklich zu sein. Ich vermisse keine materiellen Güter (nie hätte ich gedacht, dass ich absolut kein Bedürfnis verspüre, mir Frühlingskleidung zu kaufen...)aber ich vermisse die Freiheit und die Hoffnung auf eine gute Zukunft. Die Hoffnung, dass danach alles gut wird.

Wie geht es euch? Habt ihr noch Träume für danach und glaubt ihr diese erfüllen zu können?

Liebe Grüsse und bleibt gesund!