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Thema: Trauer um ein Tier - ich weiß nicht weiter :-(

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
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    Bündelchen, wenn Charly 12 Jahre bei euch war und er auf 3-6 Jahre geschätzt wurde als er zu euch kam, dann hat er trotz der Tumore sein Leben gelebt. Und er hatte doch ein gutes Leben bei euch. Weh tut es trotzdem, ich weiß, aber es ist wie bei allen Verlusten, es braucht seine Zeit, um den Schmerz zu verarbeiten und dann loslassen zu können.

    Ich wünsche dir/euch, dass ihr bald mit einem Lächeln an Charly zurückdenken und über ihn und seine Eskapaden mit Freude reden könnt. Die guten Erinnerungen bleiben und sind es wert, immer wieder vorgeholt zu werden.
    Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)

  2. #2
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    Liebe Bündel,

    wie kann ich dir jede Zeile nachempfinden.... bis tief ins Mark.

    Ich kann dir nur sagen, dass meine Welt völlig zusammen gebrochen ist, als Schnurri starb. Ich habe ja mehrfach hier davon geschrieben, wie es war, als wir ihn gehen lassen mussten, auch hier daheim. Ihr habt völlig richtig gehandelt, ihn zu Hause einschläfern zu lassen. Wenn mich z.B. heute eines postum tröstet, ist es genau das. Das wir ihn nicht in der Tierarztpraxis haben einschläfern lassen. Wir haben übrigens mit der Beruhigungsspritze ähnliches erlebt und mir ist das noch lange, lange nachgelaufen

    Nichts, gar nichts konnte mich trösten, als er nicht mehr hier war. Ich habe gedacht, ich drehe durch. Schon einige Tiere musste ich vor ihm gehen lassen, immer war es schlimm, aber nicht so. Am Tag danach riefen noch so viele Leute an, ich war beschäftigt mit Facebook, der Birmakatzengruppe, am Abend fiel ich todmüde und wie in Schockstarre ins Bett.

    Am nächsten Morgen wurde ich sehr früh wach... es war das 1. Mal seit knapp 4 Jahren, dass ich durchgeschlafen hatte, denn altersbedingt schrie Schnurri mich jede Nacht aus dem Schlaf. Ich saß hier in den frühen Morgenstunden und bin dann einfach hoch und im Schlafanzug (!) zu meiner Mutter gefahren! Mir war alles egal. Dort habe ich den ganzen Tag auf dem Sofa gelegen und geheult, geheult, geheult. Es war mir, als wäre mir das Liebste genommen worden. Dabei hatte ich doch eigentlich Zeit, mich auf seinen Tod emotional vorzubereiten, denn er war ja schon sooo alt. Aber... es kommt dann doch immer überraschend... es ist immer zu früh... so wie bei euch.

    Ich habe monatelang geweint. Manchmal so sehr, dass ich hier alle Fenster schließen musste und mir den Kopf ins Federplumeau eingepackt habe, damit niemand mein Schreien und Weinen hören konnte. Ich dache, mein Herz bricht entzwei... und ich kann deine Verzweiflung so gut verstehen.

    Ich weine noch heute manchmal, wenn ich an ihn denke. Seine Urne steht hier, ein schönes Plätzchen, immer frische Blumen. Er ist immer bei uns... er gehört noch zu uns... zu Darcy und mir.

    Aus der Erfahrung kann ich dir sagen: es wird besser. Der Schmerz verändert sich, er wird leichter, er ist nicht mehr jeden Tag so präsent. Und es kommt irgendwann die Dankbarkeit: dass man dieses Tier überhaupt im Leben hatte, dass es glücklich war, man selber als Halter sein Bestes gegeben hat. Das es dieses innere Band gab, dass man so viel Verbundenheit zu einem Tier erfahren durfte... und das es Liebe war.

    Charlie wird immer bei dir sein. Immer! Und das ist der einzige Trost, den ich dir in dieser schweren Zeit mit auf den Weg geben kann. Er wird.. dich niemals...verlassen.

    Fühl dich von Herzen sehr, sehr lieb gedrückt!
    Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
    In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.

  3. #3
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    Das hat du schön geschrieben, Mayan und so ist es auch. Der Schmerz wird vorbeigehen.

  4. #4
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    Ich möchte etwas dazu schreiben, was vielleicht dem allgemeinen Tenor hier widerspricht. Ich habe auch Tierärzte spätabends gerufen, um den Hund einschläfern zu lassen (2 x), und die Hunde waren jeweils aggressiv, was sie niemals vorher waren. Die Tierärztin hat mir gesagt, dass das nicht gut war, denn Tierarztpraxis ist bekannt und wird akzeptiert, aber im eigenen Reich ist das ganz anders und macht dem Hund noch viel mehr Angst. Das hat mich sehr beschäftigt.
    Ich glaube, dass geistiger Fortschritt an einem gewissen Punkt von uns verlangt, dass wir aufhören, unsere Mitlebewesen zur Befriedigung unserer körperlichen Verlangen zu töten. (Gandhi)

  5. #5
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    Ich würde meinen Hund nicht zuhause einschläfern lassen, weil ihn das noch mehr in Panik versetzen würde, wenn der (unbeliebte) Tierarzt in seinem Territorium auftauchen würde.
    Wir Menschen sehen das anders, aber für Tiere ist es Stress.

  6. #6
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    Vielleicht ist das bei Katzen auch anders. Wir haben einen Kater einschläfern lassen müssen und haben das zu Hause machen lassen. Der Kater hat dem Tierarzt und mir abwechselnd die Hände geleckt. Ich hätte mich gar nicht mehr getraut, den Kater zu transportieren, so geschwächt war er. Er war vorher ein paar Tage verschwunden und ist nach Hause gekommen als er anscheinend nicht mehr konnte und keine Hoffnung für sich sah. Er wollte sterben und zwar bei den Menschen, die ihn geliebt haben. Der Tierarzt war ganz erstaunt, dass der Kater es in seinem Zustand überhaupt noch nach Hause geschafft hat.

    Wichtig für mich fand ich übrigens eine liebe- und würdevolle Bestattung für alle unsere Tiere. Wir hatten das Glück ausreichend Grundstück zu haben und hatten dort einen kleinen Tierfriedhof. Dort wuchs eine von meinem Sohn gezogene Kastanie und Schwiegermutter setzte dort immer ein paar Pflänzchen. Mein Sohn hatte für alle vier Tiere, die dort lagen, Steine beschrieben. Ich frage mich gerade, was die Hauskäufer wohl damit gemacht haben.
    Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)

  7. #7
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    Wir haben zusammen mit meinem Vater auch ein riesiges Grundstück und sechs Katzen sind hier seit 1998 begraben worden. Und es war immer sehr traurig

  8. #8
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    Liebes Buendelchen, fühle dich herzlich umarmt und gedrückt. Wie traurig, dass euer kleiner Brummer nicht mehr bei euch ist. Ich kann mich noch dran erinnern, wie du beschrieben hast, als er damals bei euch eingezogen ist.

    Du musst dir keine Vorwürfe machen - er hatte ein tolles Leben bei euch, wurde gemocht und verwöhnt. Ihr habt ihm ein liebevolles Zuhause gegeben. Und ihr habt ihm einen qualvollen Tod erspart. Das ist alles, was ein Katzenherz begehrt. Viele arme Katzen auf der Welt haben kein so großes Glück.

    Und das bringt mich zum nächsten Punkt: Nimm' dir Zeit, zu trauern, aber wenn es euch irgendwie möglich ist, gebt so einer armen Katzenseele aus dem Tierheim wieder eine Chance. Wie schon geschrieben, hilft das, den Schmerz besser zu verarbeiten, ohne dabei euren geliebten Charly zu vergessen. Es wird anders werden mit einer neuen Katze, aber nicht weniger schön. Und das Herz heilt vielleicht ein wenig schneller. Auch wenn das in der jetzigen Phase für dich undenkbar scheint.

    Alles Gute für dich!
    H.G. eve

    Wozu braucht man ein Gehirn, wenn man es nicht benutzt?

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