Liebe Bündel,

wie kann ich dir jede Zeile nachempfinden.... bis tief ins Mark.

Ich kann dir nur sagen, dass meine Welt völlig zusammen gebrochen ist, als Schnurri starb. Ich habe ja mehrfach hier davon geschrieben, wie es war, als wir ihn gehen lassen mussten, auch hier daheim. Ihr habt völlig richtig gehandelt, ihn zu Hause einschläfern zu lassen. Wenn mich z.B. heute eines postum tröstet, ist es genau das. Das wir ihn nicht in der Tierarztpraxis haben einschläfern lassen. Wir haben übrigens mit der Beruhigungsspritze ähnliches erlebt und mir ist das noch lange, lange nachgelaufen

Nichts, gar nichts konnte mich trösten, als er nicht mehr hier war. Ich habe gedacht, ich drehe durch. Schon einige Tiere musste ich vor ihm gehen lassen, immer war es schlimm, aber nicht so. Am Tag danach riefen noch so viele Leute an, ich war beschäftigt mit Facebook, der Birmakatzengruppe, am Abend fiel ich todmüde und wie in Schockstarre ins Bett.

Am nächsten Morgen wurde ich sehr früh wach... es war das 1. Mal seit knapp 4 Jahren, dass ich durchgeschlafen hatte, denn altersbedingt schrie Schnurri mich jede Nacht aus dem Schlaf. Ich saß hier in den frühen Morgenstunden und bin dann einfach hoch und im Schlafanzug (!) zu meiner Mutter gefahren! Mir war alles egal. Dort habe ich den ganzen Tag auf dem Sofa gelegen und geheult, geheult, geheult. Es war mir, als wäre mir das Liebste genommen worden. Dabei hatte ich doch eigentlich Zeit, mich auf seinen Tod emotional vorzubereiten, denn er war ja schon sooo alt. Aber... es kommt dann doch immer überraschend... es ist immer zu früh... so wie bei euch.

Ich habe monatelang geweint. Manchmal so sehr, dass ich hier alle Fenster schließen musste und mir den Kopf ins Federplumeau eingepackt habe, damit niemand mein Schreien und Weinen hören konnte. Ich dache, mein Herz bricht entzwei... und ich kann deine Verzweiflung so gut verstehen.

Ich weine noch heute manchmal, wenn ich an ihn denke. Seine Urne steht hier, ein schönes Plätzchen, immer frische Blumen. Er ist immer bei uns... er gehört noch zu uns... zu Darcy und mir.

Aus der Erfahrung kann ich dir sagen: es wird besser. Der Schmerz verändert sich, er wird leichter, er ist nicht mehr jeden Tag so präsent. Und es kommt irgendwann die Dankbarkeit: dass man dieses Tier überhaupt im Leben hatte, dass es glücklich war, man selber als Halter sein Bestes gegeben hat. Das es dieses innere Band gab, dass man so viel Verbundenheit zu einem Tier erfahren durfte... und das es Liebe war.

Charlie wird immer bei dir sein. Immer! Und das ist der einzige Trost, den ich dir in dieser schweren Zeit mit auf den Weg geben kann. Er wird.. dich niemals...verlassen.

Fühl dich von Herzen sehr, sehr lieb gedrückt!