Trauer um ein Tier - ich weiß nicht weiter :-(

[Irrlicht]

Ein ganz süßer Kerl, mit Leishmaniose kennst Du Dich ja aus? Ich empfehle immer wieder das Leishmaniose-Forum.

Kinkel gefällt mir nicht, ich würde einen anderen wählen

Unser Duke hieß vorher auch anders.

Ist er noch auf Zypern? Ich würde mir ja ehrlich gesagt nicht zutrauen einen Hund zu adoptieren, den ich vorher nicht kennengelernt habe

Wann darf er denn einreisen?

[trixie]

@Irrlicht: das ist dort ein einziges Chaos. Man hat die Leishmaniose in einem Schnelltest festgestellt, aber nicht den genauen Titer. Es gibt in ganz Zypern ein einziges Labor und eine einzige Angestellte, die diese Untersuchungen macht. Da ist seit Wochen aber nichts passiert, vielleicht auch Corona-bedingt. Jetzt hat man ohne weitere tierärztliche Hilfe einfach eine Milteforan-Therapie begonnen, das ist sozusagen der "Hammer" unter den Medikamenten. Das dauert 28 Tage, erst danach kann er geimpft werden und ist dann ausreisefähig. Ich bin mir schon darüber klar, dass ich mich auf ein "Experiment" einlasse. Aber das war Brenin auch.

[trixie]

Weil ich jeden Tag weine, hat mein Mann schon gesagt: komm, wir fahren ins Tierheim und holen einen Hund. Aber das käme mir irgendwie wie Verrat vor - ziemlich bescheuert, oder.

[Irrlicht]

Oh, direkt mit Milteforan da ran? Hat er denn schwere Symptome?

Der Titer ist nicht allein aussagekräftig, viel wichtiger ist die Kurvendarstellung Eiweißelektrophorese um den aktuellen Stand der Erkrankung zu beurteilen. Ich kann Dir da nur nochmal das Leishmaniose-Forum ans Herz legen, da sind wirklich Leute vom Fach unterwegs.

Der Titer kann hoch sein, wenn die Eiweißelektrophorese gut ist, ist das z.B. kein Grund die Medikation zu erhöhen. Ich lade Dukes Untersuchungsergebnisse da immer hoch und bin wirklich gut beraten dort.

Ich versteh das Du Dich da schlecht fühlen würdest. Ist eine schwierige Entscheidung. Für mich wäre es nichts. Duke war natürlich tendenziell gut beschrieben, aber ihn hier in Deutschland kennenzulernen - mit seiner Pflegerin, bei der er einige Monate war, war mir schon sehr wichtig. Ein Hund direkt aus dem Tierheim im Ausland ist halt eine Wundertüte. Und die Leute dort wollen ihn natürlich schnell vermitteln. Hast Du dich denn ein bisschen über ihn informiert? Ein paar Zeilen netter Text ist nicht die ganze Wahrheit. Duke hat auch nach der Eingewöhnung so ein paar Seiten gezeigt, die wir niemals bei ihm erwartet hätten. (nichts schlimmes im Sinne von Bösartigkeit oder so etwas. Vom Wesen her ist er ein Lamm)

Ich will Dir nicht ausreden, ich habe nur schon von so einigen Fällen gehört und gelesen, in denen so eine Direktvermittlung ins Auge ging. Kinkel ist ja in Pointer, ein Jagdhund, Duke ist ja auch einer (Setter), und die sind auch schon recht speziell. Was für eine Rasse war dein vorhiger Hund? Wir haben ihn jetzt z.B. seit 2 Jahren und ableinbar ist er weiterhin nicht, er wäre aufgrund seines Jagdtriebs auf und davon. (das er dann das große Weinen bekommen würde, wenn seine Mamis auf einmal nicht mehr da sind - also meine Mutter und ich - darüber denkt er natürlich nicht nach, er ist da sehr triebgesteuert . Er hat draußen halt immer was in der Nase, halt typisch Setter/Jagdhund. Er ist unheimlich fixiert auf meine Mutter und mich und kann nicht gut allein bleiben, aber würde ich ihn draußen ableinen wäre er trotzdem weg. Ich finde das schade, aber derzeit ist daran leider noch kein denken. Wir wussten im voraus, das er jagdlich sehr interessiert ist, wir hatten ja schon mal einen Setter)

Es ist eine schwere Entscheidung, die dir leider keiner abnehmen kann. Alles Gute!

[trixie]

Natürlich bin ich nicht glücklich über das Milteforan, aber da es dort keine vernünftige medizinische Betreuung gibt, kann ich ja nichts daran ändern. Und Brenin war auch eine Wundertüte. Uns wurde gesagt, dass er nicht ableinbar ist. Das war für mich aber nicht akzeptabel. ICh habe ihm als erstes ein Tracking-Tool gekauft, damit ich ihn wenigstens "nachverfolgen" kann. Er wurde uns auch als Pointer beschrieben, was ich aber sehr bezweifle. Die bezeichnen dort jeden zweiten Mischlingshund als Pointer. Brenin hat niemals auf uns gehört, in dem Sinne, dass er auf Zuruf gekommen wäre. Trotzdem haben wir ihn immer frei laufen lassen, denn er ist letztlich immer zu uns gekommen. Das klingt wahrscheinlich ziemlich bescheuert, hat aber funktioniert. Einen echten Jagdtrieb hatte Brenin nicht. Er hat halt "sein Ding gemacht".

[HopiStar]

Mit den Namen denke ich immer, es ist ja alles, was sie noch haben . Ich weiß, bescheuert und irgendwie ergibt sich ja dann doch immer was. Unsere Kira wurde unsere Kiki, Ziege, Goldmarie. Unsere Laika unser Pony usw.
Wie haben eine Kombi aus Züchter (eigentlich ging es uns dabei aber nie um den perfekten Hund, sondern um bestmögliche Voraussetzungen und Risikominimierung, in der Hoffnung, Leid möglichst lange aus dem Weg zu gehen), Nothilfe/Tierschutz und Second Hand.
Mit deutschen Tierheimen sind wir allerdings durch (es gibt natürlich Ausnahmen und die Begleitung bei unserer Laika war toll).
Unsere Laika haben wir vorher auch nie persönlich getroffen. Wir haben öfters telefoniert, weil sie zu der Zeit gerade in der Klinik war, wir haben dem Tierheim unsere “Referenzen” von unserem anderen Tierschutzhund gegeben , die dann auch miteinander gesprochen haben. Mit ihren 10 Jahren wollten wir alle, dass sie nach der Klinik und Einstellung in ihr “
Zuhause kommt. Da ging es nicht um uns, da ging es um sie. Das sie dann uns geheilt hat, war unerwartet.

Und ich denke, erlaubt ist alles, was (Dir) hilft und das ist bei jedem anders. Ich z.B. könnte das nicht (nicht im Sinne von, wie kannst Du nur), ich brauche Zeit.

[trixie]

Bevor wir Brenin adoptiert haben, waren wir auch in diversen Tierheimen in unserer Umgebung. Die Leute waren dermaßen unfreundlich und unkooperativ - keine Worte. Ich verstehe das nicht. Insofern verstehe ich deine Aussage: mit deutschen Tierheimen bin ich durch. Aus Kinkel wird wahrscheinlich ein "King" werden, das würde die Reihe fortsetzen, den "Brenin" bedeutet auch - wie ich mich bei Google kundig gemacht habe - "King".

[Irrlicht]

In Tierheimen hier in der Umgebung habe ich auf der Suche nach einem neuen Hund auch geschaut. Leider hat dort keiner für uns gepasst. Oft Hunde mit extremen Problemen oder Listenhunde. Weder das eine noch das andere wollten wir haben. Für meine Mutter wäre das eh ungeeignet gewesen, da der Hund ja die meiste Zeit bei ihr ist. Aber ich selbst hätte auch nicht so einen extremen Problemhund haben wollen. Und einen Listenhund schonmal gar nicht.

[trixie]

Ich habe gar nichts gegen Listenhunde, außer dass sie in der Öffentlichkeit einen schlechten Ruf haben. Als ich meinen Hund im Tierheim gesucht habe, habe ich noch gearbeitet, in einem öffentlich zugänglichen Sekretariat. Das hätte mein Chef nie geduldet. Ich habe sozusagen angefangen mit einem kleinen Pekinesen (zugelaufen) - den sah man praktisch fast gar nicht unter dem Schreibtisch (außer dass er meinem Chef mal unter den Schreibtisch gesch...en hat). Dann war es ein Irischer-Wolfshund-Mischling. DAs war schon ein anderes Kaliber - aber eine lammfromme Seele von Hund. Da ich jetzt in Rente bin, würde ich auch einen Listenhund nehmen. Aber ich habe halt diesen einen Hund gesehen und fühle mich ihm jetzt verpflichtet. For better or for worse.

[Irrlicht]

Prinzipiell hab ich auch erstmal nichts gegen Listenhunde, es kommt ja unheimlich stark auf den Halter an.

Hier braucht man aber einen speziellen Sachkundennachweis für Listenhunde, und den wollte meine Mutter sicher nicht auch noch machen. (und ich auch nicht). Außerdem saßen die Listenhunde in den Tierheimen eben auch nicht ohne Grund da.

Ich darf meinen Hund auch mit ins Büro nehmen, er ist hier immer der Star