Wie, wo wann habt Ihr vom Corona-Virus erfahren?

[Beautybuendel]

Ich bin einfach immer noch überwältigt, wie dieses Jahr verlaufen ist. Aber auch, wie schnell man sich an Dinge gewöhnt oder mit etwas lebt, quasi adaptiert.
Ich habe mich immer gefragt, wie Menschen in Extremsituationen noch den Alltag aufrecht erhalten - einen kleinen Einblick gab es jetzt, finde ich.

Mich interessiert, wie, wann und wo Ihr vom Virus das erste Mal gehört habt? Ich weiß es bei mir noch genau.
Wir waren in unserem Silvesterurlaub in Holland und saßen beim Frühstück im Ferienhaus und hatten deutsches Radio laufen. In den Nachrichten gab es dann die Meldung, dass es in China eine Häufung mysteriöser Lungenerkrankungen gegeben habe. Ich habe noch ziemlich aufgehorcht, die Meldung klang "spannend".

Niemals hätte ich zu dem Zeitpunkt gedacht, was das für uns alle bedeutet und wie das Jahr verlaufen wird.

[Mayanmar]

Ich kann mich nicht mehr an eine ganz bestimmte Nachricht erinnern, ich weiß nur noch, dass es irgendwann Ende des Jahres 2019 in irgendeiner Nachrichtensendung war (evtl. Tagesschau). Ich hätte zu dem Zeitpunkt auch nie und nimmer gedacht, dass das Virus überhaupt außerhalb des asiatischen Raumes eine Rolle spielen würde. Alles in allem war es ein richtig besch.... Jahr bis heute, 30.09.2020. Dabei war ich Sylvester innerlich in der Roaring 20s-Stimmung. Roaring vielleicht, aber in eine ganz andere Richtung, als gedacht.

[astama]

Ich habe Anfang Januar im Internet, ich glaube, es war Spiegel online, das erste Mal von dieser mysteriösen Lungenkrankheit in China gelesen. Ich fand es etwas gruselig, war aber ja weit weg...

Wenn mir jemand zum Jahreswechsel erzählt hätte, daß wir ab Frühjahr mit Masken herumlaufen, hätte ich ihm gesagt, daß er wohl zu viel schlechte Filme geschaut hat. Wenn ich im Zug, Straßenbahn oder Bus alle Leute mit den Masken sehe, muß ich mich innerlich immer noch etwas kneifen.

[PEARLI]

Ich glaube im Januar oder Anfang Februar beim Autofahren in den Nachrichten.
Als das Wort „Corona“ in den Nachrichten immer häufiger erwähnt wurde, wurde ich irgendwann darauf aufmerksam.

Wenn mir damals jemand erzählt hätte, daß wir beim Einkaufen alle mit Maske herumlaufen, hätte ich das nie nie für möglich gehalten.
Astama

[niki*b]

Irgendwann Mitte/Ende Januar in der Tagesschau. Als die Bericht kamen, dass sie innerhalb 14 Tagen 2 Krankenhäuser hochzogen, lachten wir noch, dass die Asiaten sowas schaffen, und wir kriegen keinen Flughafen hin. Anfang Februar machte ich für mein Kosmetikstudio Hygienebestellung, und hab meinen beiden Kindern, die nicht mehr zuhause wohnen, jeweils eine Tasche mit 50 Mundschutz, 1P.Gummihandschuhe , und 500 ml Händedesinfektion hergerichtet. Ihre Antwort damals waru kannst jetzt mit deiner Spinnerei aufhören, wir können dich jetzt bald in die Klapse bringen... Sie haben es hinterher oft revidiert und waren froh um das Zeug, weil dann alles ausverkauft war. Ich hab dann Anfang Februar auch die Vorräte ein bisschen aufgestockt, und unseren
Coronathread aufgemacht. Da dachte ich Nie und nimmer dass es solche Ausmaße annimmt.

[Maja]

Um Silvester rum. Anfang des Januar haben wir noch Urlaub geplant. Im Sommer Österreich und weiter nach Italien, Österreich war schon gebucht und uns hat noch das richtige Ziel in Italien gefehlt, in den Herbstferien haben wir mit den Kanaren geliebäugelt. Ende Januar/Anfang Februar kam der Moment, da fühlte es sich nicht mehr richtig an Urlaube zu planen und ich wurde wurde von vielen für paranoid erklärt.

[Steffi70]

Ich habe es bei mir in der Firma bereits Anfang Januar hautnah mitbekommen. Wir haben Niederlassungen in den Gebieten, die zuerst betroffen waren. Als mir dann sogar die Mitarbeiter aus Shanghai aus dem Home Office in China per Skype berichtet haben, wie strikt die Maßnahmen waren, konnte ich es kaum glauben. Wenn man das Haus verlassen hat, wurde man vor der Haustür abgefangen zum Fieber messen. Hatte man Fieber, wurde man sofort in ein Quarantänelager überführt. Somit wurde jeder Einkauf zur Mutprobe. Dagegen ist und war das hier immer ein Spaziergang und auch aus dem Grund kann ich die Gegner der Schutzmaßnahmen hier in Deutschland überhaupt nicht verstehen. Die wissen gar nicht, wie gut wir es haben. Shanghai hatte übrigens nur wenige Fälle, von daher ist das durchaus mit der Situation bei uns vergleichbar.

[Mäusken]

Ich kann das Datum nicht mehr festmachen. Vielleicht Ende Dezember / Anfang Januar, aber da war die Berichterstattung ja noch auf China beschränkt.

Andererseits bin ich dank beruflichem Umfeld gedanklich bereits seit ca. 15 Jahren auf mögliche Pandemien eingestellt, kenne entsprechende Pandemiepläne etc. Experten warnen ja bereits seit langem, dass die zunehmende Globalisierung auch der Verbreitung von auch neuartigen Krankheitserregern Vorschub leistet. Im Verhältnis dazu finde ich das gesamte Geschehen "dieses Mal" immer noch vergleichsweise unaufgeregt, zumindest hierzulande. Ich spiele seit 2016 ein Computerspiel, das in einer Welt nach einer (fiktiven) Pandemie spielt und auch den Verlauf in Rückblenden darstellt (The Division und The Division 2) - im Vergleich dazu erscheint Covid-19 undramatisch.

Ich kann jetzt allerdings nicht sagen, dass das Jahr für mich persönlich daher schlecht gelaufen wäre. In meiner privaten Lebensführung hat sich wenig geändert gegenüber den letzten Jahren, nur gesundheitlich komme ich nicht voran, weil manche Schulungsangebote derzeit kaum angeboten werden, Arzttermine teils schwierig zu bekommen sind.

Im beruflichen Umfeld hat es mir Homeoffice (zurück)gebracht und die Organisation von Sitzungen erleichert, da alles bislang nur virtuell stattfindet, was ich als Entlastung und Bereicherung empfinde. Allerdings sieht das im persönlichen Umfeld schon ganz anders aus (Kurzarbeit und zum Jahresende Jobverlust bei meinem besten Freund, starke Umsatzrückgänge bei meinem Liebsten, der als gefragter Spezialist international tätig ist und normalerweise viel reist, eigene Erkrankung, Folgeerkrankungen und Wegbrechen fast aller Einkommensquellen bei einem Exfreund etc.) - aber hier sehe ich auch überall die Bereitschaft, aus der Situation das Beste zu machen und sich weiter zu entwickeln, neue Strategien zu planen, seine Kreativität auszuleben.

Besorgt blicke ich nur auf die Gesellschaft, die starke Unzufriedenheit einiger Kreise, Aufwiegelei, die politischen Konsequenzen, die das haben wird. Erst recht, wenn ab nächstem Jahr die finanziellen Folgen für die Allgemeinheit spürbar werden in Folge von wirtschaftlichen Entwicklungen, Ausgabensteigerungen, Beitragserhöhungen, Preissteigerungen etc.

[NicoleHH]

Ich habe Corana das 1. Mal zur Kenntnis genommen, als es im März hiess, ein findet kein regulärer Schulunterricht mehr statt.

Ab diesem Zeitpunkt habe ich realisiert, das es sich bei Corona wohl doch um was "Ernstes" handeln muss.

Vorab habe ich dieses Wort vielleicht schonmal gehört, habe ich habe es nicht zur Kenntnis genommen, und kann mich von daher auch nicht mehr dran erinerrn.

[Mayanmar]

Ich weiß noch, als eine MaskenEMPFEHLUNG rausgegeben wurde und ich als einzige Maskenträgerin im Edeka hier auffem Dorf angeschaut wurde, als hätte ich die Beulenpest Abends rief ich dann meine Mutter an und sagte ihr, dass ich - Empfehlung hin oder her - nicht weiter mit Maske einkaufen gehen würde. Das wäre ja hochnotpeinlich gewesen.


Damals habe ich gedacht, sie schmeißen mich MIT Maske RAUS, heute kommt man OHNE Maske gar nicht mehr REIN .

So ändern sich die Zeiten...