Corona Impfungen

[Irrlicht]

Ich finde es in dem Moment verwerflich, wenn sich jemand nur aus Gründen der Freiheit oder für den Urlaub impfen lässt, wenn derjenige vor Leuten geimpft wird, die es aus gesundheitlichen Gründen wirklich nötig haben, geimpft zu werden und keinen Termin bekommen.

Daher finde ich es auch nicht gut, dass die Priorisierung schon aufgehoben wurde, es warten immer noch viele Leute aus gefährdeten Gruppen auf eine Impfung.

Jetzt rennen aber alle zum Impfen, auch die, denen es nicht um den Schutz geht oder die nicht großartig gefährdet sind. Natürlich ist jeder Geimpfte ein Schritt in die richtige Richtung. Aber es bleiben im Moment noch viel zu viele Vorerkrankte quasi auf der Strecke.

Regional ist es ja leider auch sehr unterschiedlich; ich bekomme ja mit wie hier viele aus nicht priorisierten Gruppen geimpft werden, aber andererseits warten andere immer noch....

[Klaraverstand]

Nachdem die Freundin meiner Tochter, als vollkommen gesunde 45 jährige ohne Vorererkrannung und ohne Priorisierung vor einigen Wochen an Corona verstorben ist ( ich hatte es hier thematisiert( bin ich mit solchen Aussagen äusserst zurückhaltend.
Sie hinterlässt 3 minderjährige Kinder

Das diese Gruppe jetzt auch die Chance hat auf Impfung begrüsse ich , es gibt viele dieser Familienkonstelationen

[Irrlicht]

Ich weiß, das gibt es auch. In meinem Bekanntenkreis gab es ja auch einen sehr schweren Fall, 40-jähriger junger Vater, fast verstorben an Corona. Keinerlei Vorerkrankungen.

Aber es ist nunmal so, dass es bestimmte Gruppen gibt, die noch gefährdeter sind und aus ethischen Gründen früher geimpft werden sollten. Zumindest ist das meine Meinung.

[Chiquitita]

Die Aufhebung der Impfpriorisierung finde ich auch nicht gut, bzw. geht Vordrängeln gar nicht. Wenn man aber über Warteliste o.ä. ein Angebot bekommt, u. U. noch für den ungeliebten AZ, finde ich völlig ok, wenn man das auch wahrnimmt.

[Steffi70]

Ich bekomme morgen meine 1. Impfung mit Biontech oder Moderna in der Firma ... und ich bin heilfroh darüber - ich habe leichtes Asthma und Allergien (was aber nicht als schwere Vorerkrankung gilt), bin über 50, mein Mann ist in einem Lehrberuf tätig und hat viele Kontakte und ich muss mehrmals wöchentlich ins Büro und treffe dort auch auf Menschen. Zuletzt war mein Chef an Corona erkrankt und wir hatten tagelang Panik, uns angesteckt zu haben ... aber zum Gllück haben Abstand und Maske das verhindert.

Nein, wir haben keinen Urlaub geplant, privat treffe ich niemanden, wenn es sich vermeiden lässt und meine Einkäufe lasse ich auch weiterhin liefern ... aber die neuen Mutationen des Virus machen mir große Angst, sind ansteckender und betreffen zunehmend auch jüngere Leute.

[Irrlicht]

Grade in der Pause noch mit einem Kollegen gesprochen, der will sich auch nicht impfen lassen. Er ist 61, Kettenraucher. Also schon gefährdet für einen schwereren Verlauf.

Begründung ist, dass ihm zwei Ärzte im Bekanntenkreis gesagt hätten, die Impfung würde sich negativ auf das Immunsystem auswirken. Sie wären geimpft und würden im Nachhinein davon abraten... Sehr seltsame Geschichte, finde ich. Das ist auch der Kollege der Corona immer ins Lächerliche zieht. Und sich darüber lustig macht, wieviel ernster seine jüngeren Kollegen das Thema nehmen. Zieht immer über uns her, wenn wir immer und überall vorschriftsmäßig die Maske tragen, während seine schonmal gerne unter der Nase hängt.

[Saphirblau]

Diejenigen, die sorgfältig alle Maßnahmen befolgen, die sich mehrmals täglich an verschiedenen Stellen informieren, die fürchten, sich anzustecken - die halten die für dumm, welche die Pandemie zwar nicht auf die leichter Schulter nehmen, aber doch noch soweit möglich ihr normales Leben weiterleben und völlig frei von Angst sind. Diese halten wiederum die anderen für dumm.

So gehen Freundschaften zugrunde, zerbrechen Familien und spaltet sich die Gesellschaft. Ich finde das sehr schade und völlig unnötig. Es kann doch jeder dem anderen seine Überzeugung lassen.

[juttali]

Diese "Überzeugungen" sind aber schnell dahin, wenn es einen selbst oder jemanden im nahen Umfeld trifft.

Ich hatte auch eine Person um mich herum, die eben bis Ende letzten Jahres immer noch mit "das ist doch wie die normale Grippe" rum kamen und plötzlich starben Vater und Schwiegermutter und dann gings aber rund.
Und der Alu-Hut-Kollege, selbst 4 Wochen flach gelegen, der erzählt nie wieder was von wegen nur ein Schnupfen. Da sind mittlerweile beide Elternteile nun doch geimpft, obwohl er denen vorher seine Impfphobien inkl. Microsoft Chip erzählt hatte.

Ich weiß auch, ohne das ich je einen schweren Autounfall hatte, das ich das nicht möchte.
Und genauso geht es mir mit Kurzatmigkeit, Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns, Beatmung usw.
Ich tue ALLES dafür, diese Erfahrung nicht machen zu müssen und wenn es dafür reicht, Maske zu tragen und Abstand zu halten, dann will ich das tun und wenn es sein muss noch eine Weile mehr. Und natürlich lasse ich mich auch impfen, ich bin angemeldet, ich warte.

[Peppermintpatty]

Ich fand die klare Aussage Drostens interessant, dass derjenige, der sich nicht impfen lässt, erkranken wird, da das Virus nicht verschwindet.
Da muss man sich dann überlegen, was einem lieber ist.

Der Mann einer Freundin weigert sich auch beharrlich, sich impfen zu lassen und wollte auch nicht, dass sie geimpft wird.
Das hat sie nicht beeinflusst und sie bekommt morgen die zweite Impfung.

Er ist da keinem Argument zugänglich und meint, seine Gene würden verändert.
Er ist Mitte 50 und deutlich adipös. Das könnte bei einer Erkrankung schwierig werden, da er zur Risikogruppe gehört.

[Mäusken]

Ich bin sehr dankbar, dass in meinem engeren Umfeld alle der Impfung sehr positiv gegenüber stehen und auch bislang unaufgeregt aber besonnen mit der gesamten Situation umgegangen sind. Mein engstes Umfeld ist bis auf meine Schwester mindestens einmal geimpft.

Auch mein Arbeitgeber ist in der Hinsicht meiner Meinung vorbildlich vorgegangen und es nimmt mir Ängste, dass künftig auch nicht erwartet wird, mit einem Schlag zur Vor-Corona-Situation zurückzukehren. Selbst wenn die Homeoffice-Pflicht tatsächlich zu Ende des Monats auslaufen sollte, werden wir nicht alle plötzlich wieder zusammen im Büro sitzen, sondern vorläufig wohl eher wieder im Zweischicht-System im Wechsel Büro/Homeoffice arbeiten. Man ist sich auch der diversen psychischen Belastungen für die Arbeitnehmer bewusst. Leider gibt es trotz frühzeitiger Planung noch keine Termine für die Impfungen durch den Betriebsarzt und auch das wird in die Planungen mit einbezogen.