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Thema: Leben mit Hund - Vorstellung vs. Realität

  1. #21
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    Ich kann mich auch nur über die spontanen Hundeanschaffungen wundern. So ein Hund lebt 12-16 Jahre, der Lockdown wird hoffentlich nicht so lange dauern. Und dann?

    Ich habe meine ersten eigenen Hund seit acht Jahren. Wie viel und welche Schwierigkeiten man hat, kommt schon auf den Hund an. Frau Hund hat nie was angenagt und sabbert nicht, ich kann sie mit dem gedeckten Tisch alleine lassen und sie geht nicht dran, sie erbricht nur noch ganz, ganz selten.
    Sie bellt nicht, auch nicht, wenn es an der Tür klingelt, sie bleibt problemlos alleine und schläft morgens bis zehn Uhr. Das ist aber Gewöhnungssache, ich bin nie früh aufgestanden mit ihr, dafür kommt sie abends spät raus. Seit sie älter wird, merke ich allerdings, dass ihr das nicht mehr so passt, in den nächsten Jahren werden wir das wohl umstellen, wie bei den Menschen ist auch beim Tier nicht alles in Stein gemeißelt.

    Dafür (Achtung es geht los): haart sie wie die Hölle, ohne Akkustaubsauger des Typs Zoo plus könnten könnten wir es hier nicht aushalten und trotzdem ist alles voller Haare. Menschen mit Tierhaarallergie könnten bei uns nicht übernachten, der Mann einer Freundin nimmt ein Medikament ein, wenn sie zu Besuch kommen, trotzdem wird ihm die Luft knapp nach ca. drei Stunden.

    Sie ist im Auto eine Katastrophe, was für mich eine echt harte Minderung meiner Lebensqualität darstellt, weil ich immer gerne und viel gefahren bin. Seit ich sie habe, ist jeder Kilometer über ihren gewohnten Radius hinaus eine Qual. Weder Hundetrainer noch Medikamente haben geholfen.

    Sie jagt alles, was sich bewegt, muss also die meiste Zeit an der Leine/Schleppe laufen, es gibt nur wenige Plätze in der Umgebung, an denen sie frei laufen darf, dort muss ich mit dem Auto hinfahren. Jagdtrieb weiß man natürlich, wenn man sich für eine bestimmte Rasse entscheidet, ich wusste es nicht, man hat es mir verschwiegen oder wirklich nicht gewusst. Tierschutzhunde sind eine Überraschungstüte.

    Unseren Stress an Silvester habe ich hier an anderer Stelle ja schon ausführlich geschildert.

    Kein Hund kommt ohne Verletzung oder Krankheit durchs Leben und Tierarztkosten können immens sein. Wir haben gerade 700 € hingeblättert für die Entfernung und Histologie eines Geschwürs am Gaumen, das der TA als bösartig eingeschätzt hat. Zwischen seiner Verdachtsdiagnose und dem negativen Befund lagen zwei Wochen, in denen ich vor Kummer ganz krank war.

    Hunde müssen erzogen werden und das ist richtig Arbeit. Habe ich auch unterschätzt und manches verpasst. Und Hundeschulen kosten, ich habe 100 € pro Monat bezahlt. Trotzdem ist es an der Tagesordnung, dass es bei der extremen Hundedichte Zoff gibt, nicht immer ist man entspannt unterwegs und ich würde nach meinen Erfahrungen auch kein Kind mit Hund Gassi gehen lassen.

    Wenn man so wohnt wie wir und nicht einfach die Terrassentür öffnen kann, muss man jedes Mal, wenn der Hund pinkeln muss, sich selbst und das Tier angeschirren und rausgehen, egal ob es draußen schüttet oder 34°C im Schatten hat, ob man krank ist oder der Tatort sich gerade seinem Finale nähert. Dass man ca. 15 Jahre lang sieben Tage die Woche mind. eine Stunde am Stück gehen muss, ist eh klar, wenn man Glück hat, verteilt es sich auf mehrere Personen.

    Wenn man eine Ferienhaus oder -wohnung sucht mit Hund, schrumpft die Auswahl auf ein Drittel des Angebots. Sucht man eine Mietwohnung, hat man fast keine Chance, zumindest ist das meine Erfahrung.
    Mietwagenanbieter akzeptieren keine Hunde, im Zug kostet er eine halbe Fahrkarte, hat aber keinen Platz und nervt die anderen Fahrgäste.

    Will man den und in einer Hundepension unterbringen, muss man das hier Monate im Voraus anmelden.

    Die eigenen Interessen können sich verschieben im Laufe des Hundelebens. Ich hatte vor Corona eine Phase, in der ich Fernweh hatte und ohne Hund auch die Möglichkeit gehabt hätte, dem nachzugeben. Ich habe bei aller Liebe manchmal geflucht über das Angebundensein.

    Dass man nicht pingelig sein darf als Hundebesitzerin, versteht sich von selbst. Hunde fressen gerne seltsame Sachen , beschnüffeln sich gegenseitig am Hintern, Frau Hund wälzt sich mit Vorliebe in Aas und Gülle. Toter Fisch ist der Knaller, den gibt es hier aber selten.

    Und was mich persönlich oft nervt: ich bin nie allein. Frau Hund ist always connected, d.h. sie beobachtet mich auf Schritt und Tritt, und auch wenn sie im Korb liegt und scheinbar schläft oder schnarcht, sind die Lider auf Halbmast und sobald ich meine Position auf der Couch ändere, hebt sie den Kopf. Irgendwann habe ich sie schon ins Schlafzimmer verbannt, um unbeobachtet zu sein. Aber das ist eine kleine Besonderheit von uns.
    Choose your battles wisely

  2. #22
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    Also ich suche mir den Hund nach Eigenschaften aus, da hat die Optik keine Priorität. Aufgrund der Eigenschaften kommen aber einige Rassen für mich eben nicht in Frage.

  3. #23
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    @Paulinka: wir verstehen uns. Ich war nur nicht so ausführlich.
    Ich glaube, dass geistiger Fortschritt an einem gewissen Punkt von uns verlangt, dass wir aufhören, unsere Mitlebewesen zur Befriedigung unserer körperlichen Verlangen zu töten. (Gandhi)

  4. #24
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    Zitat Zitat von Polarlicht Beitrag anzeigen
    Also ich suche mir den Hund nach Eigenschaften aus, da hat die Optik keine Priorität. Aufgrund der Eigenschaften kommen aber einige Rassen für mich eben nicht in Frage.
    Das ist ziemlich - ähm - unbedarft. Jeder Hund ist ABSOLUT anders und hat seinen eigenständigen Charakter. Okay, es gibt Jagdhunde und Hütehunde, aber da hört es meiner Meinung nach auch schon auf.
    Ich glaube, dass geistiger Fortschritt an einem gewissen Punkt von uns verlangt, dass wir aufhören, unsere Mitlebewesen zur Befriedigung unserer körperlichen Verlangen zu töten. (Gandhi)

  5. #25
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    Zitat Zitat von trixie Beitrag anzeigen
    @Paulinka: wir verstehen uns. Ich war nur nicht so ausführlich.
    ich konnte nicht kurz , hatte gezögert abzuschicken, dachte aber, wem es zu lang ist, muss ja nicht lesen.
    Choose your battles wisely

  6. #26
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    Ich bin mit Hunden aufgewachsen, wir hatten immer zwei.
    Deshalb kommt mir kein Hund in die Butze.

    Hier treibt Corona auch seltsame Blüten.
    Die Leute schaffen sich Hunde an und suchen quasi zeitgleich auf nebenan.de schon Gassigeher, die dann oft die Haufen einfach liegenlassen. Ich habe das Gefühl, der ganze Stadtteil ist zugesch*.
    Mal davon abgesehen, dass sich hier kaum einer an die Leinenpflicht hält. Ich gehe schon gar nicht mehr an die Elbe, weil ich so genervt bin von den Hunderudeln.

    Sorry für OT.

  7. #27
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    Und wer jetzt vielleicht auf "Katze" umschwenken möchte... auch hier sind sehr viele Parallelen zu den "Nachteilen" des Hundes zu finden, wenn vielleicht auch nicht ganz so extrem.
    Aber Tierarztkosten, Flexibilität, Haare, Erbrochenes, unter Umständen Macken an den Möbeln - alles vorhanden! Dessen muss man sich wohl bewußt sein, wenn man ein Tier in sein Leben holt.

  8. #28
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    Zitat Zitat von trixie Beitrag anzeigen
    Das ist ziemlich - ähm - unbedarft. Jeder Hund ist ABSOLUT anders und hat seinen eigenständigen Charakter. Okay, es gibt Jagdhunde und Hütehunde, aber da hört es meiner Meinung nach auch schon auf.
    Es ist eher unbedarft, wenn man davon ausgeht, dass gewisse Rassen grundsätzlich keine rassetypischen Eigenschaften haben. Selbstverständlich haben Hunde, so wie jedes Lebewesen auch, eigenständige Persönlichkeiten. Das hat aber nicht zwingend etwas mit den o.g. Eigenschaften zu tun.Für meine berufliche Tätigkeit z.B. eigenen sich gewisse Rassen einfach nicht. Darüber muss man auch nicht diskutieren, die Richtlinien wurden nicht umsonst festgeschrieben. Ich habe bei uns z.B. noch keinen Husky gesehen.

  9. #29
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    Ich hatte schon immer Hunde, manchmal auch zwei. Früher hat mein Mann mit den Hunden gearbeitet und es waren größere Rassen. Jetzt haben wir nur noch einen kleinen Hund und er wird definitiv unser letzter sein. Noch sind wir halbwegs fit, aber wer weiß schon, wie lange noch.

    Ich empfinde ein Leben mit Hund nicht als Verzicht, ganz im Gegenteil. Wer es anders sieht, sollte sich lieber keinen Hund kaufen.
    Als ich eine helfende Hand brauchte, reichte mir jemand seine Pfote!

  10. #30
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    Zitat Zitat von trixie Beitrag anzeigen
    Das ist ziemlich - ähm - unbedarft. Jeder Hund ist ABSOLUT anders und hat seinen eigenständigen Charakter. Okay, es gibt Jagdhunde und Hütehunde, aber da hört es meiner Meinung nach auch schon auf.
    Da scheinst du aber nicht sehr viel über Hunde zu wissen.
    Als ich eine helfende Hand brauchte, reichte mir jemand seine Pfote!

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