Zitat Zitat von trixie Beitrag anzeigen
Das ist ziemlich - ähm - unbedarft. Jeder Hund ist ABSOLUT anders und hat seinen eigenständigen Charakter. Okay, es gibt Jagdhunde und Hütehunde, aber da hört es meiner Meinung nach auch schon auf.
Und wie soll man sich den Hund denn Deiner Meinung nach aussuchen?

Wie ein Welpe sich entwickelt, ist immer sehr individuell, aber rassetypische Anlagen sind nun einmal da. Ein Setter ist ein Setter, und der wird immer entsprechenden Jagdtrieb im Blut haben. Unser erster Hund war ein Irischer Setter, ein Rüde, sehr selbstbewusst. Unser vierter Hund ist ein englischer Setter. Die beiden sind sich sehr ähnlich. Unheimlich sensibel, liebevoll, anhänglich im Haus, draußen die Nase immer auf dem Boden und im Wind

Während unser erster Setter sehr souverän war, ist unser zweiter ein Sensibelchen und sehr schnell ängstlich und unsicher, er braucht da viel mehr Unterstützung und Sicherheit durch uns, z.B. bei Hundebegnungen. Er ist sehr unterwürfig, unser erster Setter war eher dominant.

So ist jeder Hund anders, aber rassespezifische Verhaltensweisen sind halt da. Ich würde mir z.B nie einen Schäferhund oder Dobermann zutrauen aufgrund seiner Anlagen. Sicher kann man alle entsprechend erziehen, ich würde mir es aber einfach nicht zutrauen. Lies mal im Dogforum wieviele verzweifelte Besitzer da ihr Leid klagen, weil aus dem süßen Dobermann oder Malinoiswelpen plötzlich ein gefährlicher Junghund wurde, weil die Leute es einfach nicht gebacken bekommen sie richtig zu händeln. Und jetzt aufgrund Corona wird das glaube ich noch mehr, weil die Hundeschulen monatelang geschlossen hatten und man sich keine professionelle Hilfe holen konnte

Wenn man sich einen Welpen anschafft, kann man vieles in die richtigen Bahnen lenken. Aber ein Jagdhund bleibt einfach immer ein Jagdhund. Kauft man sich ein erwachsenes Tier, erhält man unter Umständen eine Wundertüte. Wobei wir mit Hunden aus Tierschutzorganisationen gute Erfahrungen gemacht haben. Zwei unserer Hunde waren von einer Tierschutzorga und die wurden wirklich gewissenhaft beschrieben und wir haben keinen Hund bekommen, der nicht dem entspricht was man uns erzählt hat.

Charakterlich ist natürlich jeder Hund anders, keiner ist gleich - genau wie wir Menschen. Der Hund muss zum eigenen Leben und den Vorstellungen passen und da ist ein Anschauen der rassespezifischen Merkmale durchaus wichtig und richtig. Eine Omi die einen Begleiter für ihre Spaziergänge möchte, kauft sich besser auch keinen Springer Spaniel sondern eine "Begleithund" wie einen Malteser. Das ist man den Hunden auch durchaus schuldig, man sollte ihnen rassetypisch Auslauf und Aufgaben bieten.

Für mich ist ein Hund auch kein Verzicht auf irgendwas. Ich brauche keine Flugreisen oder sowas. Ein Hund ist ein Familienmitglied, und gibt einem soooo viel mehr. Das worauf man "verzichten" muss, wird tausenfach aufgewogen, finde ich.