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Thema: Leben mit Hund - Vorstellung vs. Realität

  1. #11
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    Ich erwähne mal kurz noch ein paar "Niedlichkeiten", die einen eventuell erwarten.
    Unsere ganze Wohnung ist auf bestmögliches "reinlich halten" ausgelegt. Sprich: nur kleine waschbare Teppiche, Bodenfliesen (wobei ich meine nie wieder nehmen würde, aber das ist ein anderes Thema). Nur abwaschbare Couches, Sessel und sonstige Möbel.
    Hunde können mal erbrechen, unsauber sein, oder - wie mein jetziger - ganz unvorstellbar sabbern und speicheln. Wann immer wir essen, muss ich Papierrolle auslegen, weil er richtige Sabber-Seen hinterlässt.
    Hunde haaren 2 x im Jahr ganz ungemein, so dass man mit staubsaugen etc. nicht mehr hinterher kommt.
    Hunde haben im Alter auch mal schlimme Wirbelsäulen-Probleme, so dass ich von heute auf morgen mein ganzes Haus vorübergehend mit Teppichen auslegen musste, weil die Hinterbeine bei meinem damaligen Hund ständig weggerutscht sind.
    Hunde können auf einmal nicht mehr ins Auto springen und weigern sich auch, eine Rampe zu benutzen, so dass das Gassi gehen erheblich erschwert ist, wenn man dazu irgendwo hin fahren muss.
    Hunde können irgendwann auch keine Treppe mehr gehen, so dass wir unsere Ferienwohnung in Italien fast nicht mehr benutzen können, weil es 3 Etagen Treppe bis zum Strand runter sind.
    Ich könnte endlos weiter machen.
    Sich irgendwann einen drolligen Welpen anzuschaffen ohne das alles zu bedenken, ist unverantwortlich.

    Und PS: wenn du deinen Hund einschläfern lassen musst, bricht es dir fast das Herz
    Geändert von trixie (28.03.21 um 10:20:18 Uhr)
    Ich glaube, dass geistiger Fortschritt an einem gewissen Punkt von uns verlangt, dass wir aufhören, unsere Mitlebewesen zur Befriedigung unserer körperlichen Verlangen zu töten. (Gandhi)

  2. #12
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    Na wo schon...
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    Ich fürchte auch, dass im nach der Pandemie (wann auch immer das ist), die Tierheime voll sein werden. Bei uns im Kiez haben sehr viele junge Familien mit kleinen Kindern sich auch kleine Hunde angeschafft....

  3. #13
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    Wir haben immer Hunde gehabt, z.Zt. einen Setter und denken über einen zweiten nach. Im ganzen Haus liegt Parkett mit Perserteppichen und die Sitzmöbel weitestgehend aus Leder. Natürlich passiert mal ein Unglück, dass sich in der Regel aber leicht beheben lässt und ja, ein Welpe hat auch schon mal den Teppich oder ein Möbel angeknabbert. Dann wird er eben zur Reparatur gebracht, notfalls muss er ausgetauscht werden.
    Aber was ist das, für den Spaß und die Freude, die wir haben?
    Klar manche Dinge gehen nicht mit einem oder zwei Hunden, wie z.B. Flugreisen oder Einladungen zu größeren Feierlichkeiten, dafür sitzen wir zehn Jahre oder länger nicht allein auf der Couch ...
    Ich glaube übrigens nicht, dass es bei uns gefährlich schmutzig ist, wenn man allerdings in einer klinisch sauberen Umgebung leben möchte, ist ein Hund sicher nicht das geeignete Haustier.

  4. #14
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    Und Hunde können im Alter genauso seltsam wie alte Menschen werden. Die Hundedame meiner Freundin ist schon ziemlich alt und diese bellt neuerdings nachts den Kühlschrank an und schläft nicht mehr durch bzw. muss nachts regelmäßig noch mal raus.

  5. #15
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    [QUOTE=Rani;4255085
    Aber was ist das, für den Spaß und die Freude, die wir haben? [/QUOTE]

    Eben.
    Natürlich werden hier die Schattenseiten aufgezählt, denen man sich auch vorher bewusst sein sollte.
    Und entweder ist man Hunde oder Katzenmensch (oder beides), mir persönlich geht bei Hunden das Herz auf.
    Ich finde übrigens, dass junge Hunde und kleine Kinder sich im vielen Bereichen ähneln

  6. #16
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    Ich bin auch mit Hunden groß geworden - alles eher größere Rassen und alle vom Welpenalter an. Man muss da wissen, dass ein Welpe im Prinzip wie ein kleines Kind ist und man anfangs sehr viel raus muss ... auch in aller Hergottsfrühe und spätabends. Die Wohnung ist nie wirklich sauber, vor allem wenn das Wetter schlecht ist, und ich finde man riecht einen Hund auch (vor allem bei Regenwetter). Sicherlich ist es bei anderen Haustieren auch so, dass man die Bohnensuppe nicht unbedingt vom Fußboden essen kann, aber bei unseren Hunden fand ich es extremer als jetzt bei meinen Katzen. Klar - Haare hat man so oder so rumfliegen und bei Wohnungskatzen halt auch Streukrümel etc.pp. und es wird halt auch schon mal gekotzt oder es passieren andere Malheure.

    Was ich sehr vermisse ist, dass ich wirklich bei jedem Wetter draußen war und es herrlich fand, im Regen durch den Wald zu laufen (einer unserer Hunde weniger, der hat Wasser wirklich gehasst ). Man lebt schon ein Stück gesünder, denke ich - schon alleine weil man sich viel mehr bewegt und viel an der frischen Luft ist.

    Ich möchte irgendwann wieder einen Hund haben; momentan erlauben das meine Lebensumstände nicht und da sind ja auch die Katzen.
    Das Leben und dazu eine Katze, das gibt eine unglaubliche Summe, ich schwör's euch.
    - Rainer Maria Rilke -

  7. #17
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    Wir haben eine 13-j. Münsterländermischlingshündin und können uns ein Leben ohne sie nur schwer vorstellen.
    Sie ist ein vollwertiges Familienmitglied und eine riesige Bereicherung, jeden Tag!
    Hunde sind ja zum Glück sehr anpassungsfähig und da wir z.B. keine Frühaufsteher sind hat sie sich von Anfang an komplett nach uns gerichtet.
    Sprich, sie ist Langschläferin. Nach dem Aufstehen bekommt sie erstmal ihr Fressen und geht dann in den Garten und verrichtet da auch meist ihr erstes Geschäft. Wir haben einen riesigen Garten, insofern macht uns da die ein oder andere Tretmiene auf dem Rasen nicht fertig. Mein Mann entsorgt alle paar Tage die Hundehaufen auf dem Rasen. Morgens gehen wir die erste Runde zwischen 08-09:00 wenn wir unsere Tochter in den Kindergarten bringen. Meist geht mein Mann diese Morgenrunde weil ich um diese Zeit schon im Büro sein muss.
    Mittags geht es dann die zweite Runde in den Wald und am Nachmittag die dritte, letzte große Runde in den Wald.
    Bis zum Schlafengehen geht sie noch mehrfach in den Garten, liegt auch einfach mal eine Stunde auf der Terrasse und schaut den Vögeln zu oder streift durch die Sträucher.
    Da ist für uns natürlich Luxus denn sonst müssten wir natürlich abends und spätabends noch mal eine Runde mit ihr drehen.
    Da wir in den Wald oder am Feld Gassi gehen ist der Hund nach fast jeder Runde dreckig. Gerade im Frühjahr wenn es viel regnet sehen ihre Pfoten und unsere Schuhe aus wie Sau. Ich kann seit Wochen nur mit Gummistiefeln in den Wald weil es dort eine einzige Matsche ist und man teilweise durch den Moder waten muss.
    Bei uns im Haus ist es nie klinisch rein Hund und Kind tragen uns den Schmutz rein ohne das wir es verhindern können. An den Hundepfoten bleibt soviel Dreck hängen. Wir machen ihr zwar draußen die Pfoten immer schon mit alten Handtüchern sauber aber man bekommt halt trotzdem nicht alles ab.
    Der Rest landet im Haus. Wenn sie aus ihrem Wassernapf tringt, schlabbert sie Wasser daneben, läuft mit ihren Pfoten durch die Schlapperpfützen, das vermischt sich dann mit dem trockenen Staub an den Pfoten und wenn sie dann eine Runde durchs Erdgeschoß dreht bevor sie ins Körbchen zurückgeht, hinterlässt sie überall eine bräunliche Pfotenspur. Wir saugen zweimal täglich und meist wischen wir auch einmal täglich.
    Der Saugroboter hilft kann aber auch nicht alles bewältigen.
    Pingelig darf bei uns niemand sein. Besuch darf die Schuhe anlassen. Wir sagen dann immer, das wir einen Hund haben. Wer saubere Socken behalten will sollte seine Schuhe lieber anlassen

    Unsere Hündin hat zudem einen ausgesprochen stark ausgeprägten Jagdtrieb. Wir haben ihn nur durch intensives Einzeltrainigun einigermaßen in den Griff bekommen. Normale Hundeschule war mit ihr garnicht möglich. Die ersten 5 Jahre waren SEHR! anstrengend. Wie oft habe ich allein im Wald oder auf dem Feld gestanden weil der Hund weg war. Damals hatten wir noch kein Kind und daher die Zeit. Heute würde mir für so einen anstrengenden Junghund die Nerven fehlen.

    Mittlerweile hat sie Krebs, wurde operiert, bekommt gerade Chemo und wir müssen uns daher bewusst machen das die sich mit ihr dem Ende zuneigt
    Sie ist immer noch fit, verspielt, verschmust, wie immer aber sie wird einfach alt und träge wie eine Oma.
    Mein Mann möchte danach keinen Hund mehr, ich mit etwas zeitlichem Abstand schon. Wir werden sehen wie es sich entwickelt. Eine Entscheidung müssen wir nicht heute treffen.
    Da wir beide mit Hunden aufgewachsen sind und unsere Tochter ein Leben ohne Hund nicht kennt, werden wir bestimmt früher oder später wieder einen bei uns einziehen lassen.

    Vor ein paar Tagen fing eine Bekannte an mir zu erzählen, das sie auch einen Hund haben wollen.
    Der typische Fall: Beide seit geraumer Zeit im Homeoffice, sie ein großer Instagram Fan, die gerne einen legeren Landfrauenstyle repräsentiert. Zwei nette, vorzeigbare Kinder. Fehlt nur noch der repräsentative Familienhund.
    Ich kenne allerdings keine Menschen, der so pingelig ist wie sie. Niemals dürfte man in ihrem Haus die Schuhe anlassen. Selbst zu Parties darf man nur in Socken reinkommen. Sie ekelt sich vor allem und jedem. Interessiert sich für unseren Hund seit Jahren die Bohne. Erkundigt sich beispielsweise nie nach ihrem Krankheitsverlauf oder oder. Ich meine das ist ja auch bei uns ein großes Thema und ein kranker Hund eine Belastung. Ist ok, sie hat andere Qualitäten. Aber es sagt hat viel darüber aus, wie groß ihr Interesse an Hunden im Allgemeinen so ist
    Aber diese Frau erzählt mir das sie schon mit mehreren Züchtern Kontakt aufgenommen hat denn es soll auf jeden Fall ein Springer Spaniel werden.
    Mir ist alles aus dem Gesicht gefallen.
    Ausgerechnet ein Jagdhund, der nicht gerade klein bleibt und mega viel Auslauf benötigt. Den sie nicht mal eben nur durch ihr gepflegtes, geschottertes Neubaugebiet führen kann.
    Ich habe versucht ein wenig aus sie einzuwirken und gebeten diese Entscheidung nochmal zu überdenken. Von unseren Anfangsjahren erzählt und auch erwähnt das solche Hunde wahre "Drecklschleudern" sind wenn man sie durch die Natur laufen lässt.
    Ihre Antwort war "Ja, kann ja sein aber ein Golden Retriever gefällt mir nicht so gut"
    Als ob es nur diese zwei Rassen auf der Welt gäbe
    Ich habe selten erlebt das jemand mit soviel Naivität und Sturheit auf die Hundesuche geht.

    Da der Trend ja ganz klar zum Hund geht, wird sie kein Einzelfall sein.
    Solange kein Tier leiden muss oder hinterher im Tierheim landet soll es mir recht sein. Aber wohldurchdachte sollte die Entscheidung dennoch sein.
    Geändert von gesa1974 (28.03.21 um 12:52:52 Uhr)

  8. #18
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    Seit 1972 habe ich Hunde oder schleppe die Hunde anderer Menschen durch die Gegend.
    Welpen hatte ich nur zweimal - sonst immer nur "gebrauchte" mit ihren Eigenheiten.
    Ja, alle hier aufgeführten Einschränkungen können die Liebe belasten - doch mich brächte nichts davon ab.

    So hat unser derzeitiges Mädchen einen empfindlichen Magen und sie wirft mich immer mal wieder in der Nacht aus dem Bett, damit sie ihr Geschäft angemessen erledigen kann.
    Als echter Pudel haart sie nicht und ihre angeborene Abneigung gegen Matsch hält Böden und Sofas sauber.

    Flugreisen vermisse ich generell nicht, doch haben wir kürzlich erlebt, dass sie durchaus in einer Pension untergebracht werden kann ohne danach völlig durch den Wind zu sein.
    Also könnte es durchaus mal zu einem Urlaub mit Flugreise kommen.
    Der Signaturduft ist ein Versprechen für Freunde und eine Drohung für Feinde.

  9. #19
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    Wenn schon jemand sagt, es soll nur die oder jene Rasse sein, dann bin ich schon bedient. Das ist dann ein Life-Style-Attribut wie eine Chanel-Handtasche (oder irre ich mich jetzt in den Marken, also macht Chanel auch Handtauschen - egal)? Und dann wird noch nach dem billigsten Angebot für teure Rassen gesucht und den ausländischen (oder auch inländischen) Hundevermehrern das Geld in den Rachen geworfen.
    Geändert von trixie (28.03.21 um 12:47:28 Uhr)
    Ich glaube, dass geistiger Fortschritt an einem gewissen Punkt von uns verlangt, dass wir aufhören, unsere Mitlebewesen zur Befriedigung unserer körperlichen Verlangen zu töten. (Gandhi)

  10. #20
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    Zitat Zitat von trixie Beitrag anzeigen
    Wenn schon jemand sagt, es soll nur die oder jene Rasse sein, dann bin ich schon bedient. Das ist dann ein Life-Style-Attribut wie eine Chanel-Handtasche (oder irre ich mich jetzt in den Marken, also macht Chanel auch Handtauschen - egal)? Und dann wird noch nach dem billigsten Angebot für teure Rassen gesucht und den ausländischen (oder auch inländischen) Hundevermehrern das Geld in den Rachen geworfen.
    Ich auch. Das nervt mich eben auch ungemein daran. Da wird ein Hund nach der Optik ausgesucht (wie gut macht er sich in meinem Instragram Profil am besten noch) und wie der Hund zu mir, meinem Leben und meiner Familie passt ist zweirangig

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