Wenn der Arzt - immerhin der Chef - nichts sagen möchte, würde ich den Damen mal erklären, dass sie für die Patienten da sind und nicht umgekehrt.
Meine Hausarztpraxis ist eine Gemeinschaftspraxis. Seit über 30 Jahren bin ich dort Patientin. Das Personal immer freundlich, immer hilfsbereit, bis vor ein paar Jahren. Da wurde man dann nur noch angepampt, es wurden Rezeptbestellungen verschlampt, nicht zu den Ärzten durchgestellt bzw. ein Anruftermin genannt, der dann "vergessen" wurde und noch mehr solcher Sachen. Auf der Empfangstheke stand ein Schild, wie man das Personal zu behandeln hätte. Ich hab dann mal gefragt, wo das Schild ist, wie man die Patienten zu behandeln hätte. Ich erntete blöde Gesichter, aber beim nächsten Arztbesuch war das Schild weg.
Es ist nur noch ein Arzt von früher da. Mit dem habe ich geredet und er sagte mir, es würden sich immer wieder Patienten beschweren, aber er (68 Jahre) ist nur noch an einzelnen Tagen in der Praxis und will sich da nicht mehr groß einmischen.
Als ich eine helfende Hand brauchte, reichte mir jemand seine Pfote!
Ich hatte mich auch vor Jahren über eine Dame an der Anmeldung direkt beim Arzt beschwert. Er meinte damals, er wüsste es und es hätten sich schon viele Patienten beschwert
Handelt man da nicht als Arbeitgeber? Ich habe es auch nicht verstanden, zumal sie Jahre später immer noch an der Anmeldung saß, aber ich habe diese Praxis nie wieder betreten.
Der damalige Arztbesuch war eine plötzlich auftretende blutige Cystitis und sie mir nicht glaubte, daß das Blut aus der Blase käme. Sie meinte, es käme von meiner Regelblutung, die ich aber gar nicht hatte
Sie stellte mich als Hypochonderin dar. Es war einfach unglaublich
Geändert von PEARLI (24.06.21 um 16:01:03 Uhr)
DAS hatte ich letzthin auch, also eine "Diagnose" von der Frau an der Anmeldung. Ich hatte eine Zwischenblutung und sie meinte, dass Zwischenblutungen erst ab einer Dauer von 2 Wochen bedenklich wären. Wie kann man so etwas unverantwortliches von sich geben. Stellt euch mal vor, die Blutung käme von beispielsweise einer bösartigen Wucherung und dann wird aufgrund solch einer Einschätzung noch Zeit verschwendet.
Oder vielleicht es gegenteilig versuchen? Zu Weihnachten mal eine nette Karte mit einem Scheinchen, sowas wirkt oft Wunder...selbst erlebt!
Wenn jemand nur deswegen freundlich ist, dann kann ich darauf verzichten. Wenn ich einen Beruf ergreife, in dem ich mit Menschen, noch dazu mit kranken/alten Menschen zu tun habe, dann gehört der anständige Umgang mit diesen Menschen auch mit dazu. Ansonsten setze ich mich besser an einen Schreibtisch und malträtiere das Papier.
Als ich eine helfende Hand brauchte, reichte mir jemand seine Pfote!
Danke für den ausführlichen Einblick, bellamo! Hätte nicht gedacht, dass es so wenig ist, denn der Beruf ist sicher auch fordernd - der Umgang mit sovielen verschiedenen Menschen(typen), dazu noch organisatorisch top und man soll immer gut drauf sein, lächeln und freundlich sein. Diese Versprechungen wie Weltreise sind natürlich ein Lockmittel, wäre interessant, ob das dann auch vertraglich festgehalten wird.
Aber zumindest einen Vorteil hat der Beruf - ihr hab Berufskleidung, d.h. weiße Kleidung in der Praxis (zumindest in AT ist das so) und müsst euch nicht so viele Gedanken ums Outfit machen bzw. halten sich die Kosten dann auch in Grenzen. Wir in der Bank müssen immer tiptop gekleidet sein, das geht erstens ins Geld und dann kostet es auch Zeit, sich täglich schick zu machen. Manchmal beneide ich Menschen in Berufen, die "Uniform" tragen. ;-)
"Simplicity is the ultimate sophistication" (Leonardo da Vinci)