Seite 3 von 6 ErsteErste 1 2 3 4 5 ... LetzteLetzte
Ergebnis 21 bis 30 von 51

Thema: Overtourism

  1. #21
    Registriert seit
    05.12.03
    Beiträge
    3,479
    Anzeige
    Wir haben die letzten Urlaube Zuhause verbracht, kann man auch genießen. Stößt aber oft auf Unverständnis. Ich bin ein Kind der Reisebranche, ich verstehe dass man verreisen will, und Fernweh habe ich ganz oft immer noch.
    Inzwischen denke ich aber, dass man Zuhause auch eine schöne Zeit verbringen und durchaus abschalten kann. Gibt so viele Ecken um einen herum, die es sich zu erkunden lohnt.
    Das heißt nicht, dass wir nie wieder verreisen werden, das letzte Mal war es in 2019, und ich will unbedingt wieder mal nach Florenz und in die Toskana. Zeitlich sind wir an keine Saison gebunden, das macht es einfacher, löst keine Probleme.

  2. #22
    Registriert seit
    15.07.13
    Beiträge
    37,688
    Ja, Luna Chiara, eigentlich ist es egal, wie man es macht, es wird kein Problem gelöst.

  3. #23
    Registriert seit
    03.01.08
    Beiträge
    14,762
    Ui, komplexes Thema, weil bei mir, wie bei vielen sicher, der Wunsch, was von der Welt zu sehen, kollidiert mit dem Bewusstsein für Overtourism.

    Reisen in der Nebensaison oder in entlegene Gegenden sind oft nur Verschiebungen. Ersteres sieht man zB an Nord- und Ostsee, dort ist seit der Pandemie ganzjährig vieles ausgebucht und sehr teuer.
    Und die entlegenen Gegenden werden, wenn sie sich als atttraktiv entpuppen, zunächst von Individualreisenden und Backpackern erobert und der Massentourismus folgt mit etwas Verzögerung.

    Auf Island und den Kanaren fand ich den Anblick der Kreuzfahrtschiffe und der Massen an Landausflüglern, die zu den Hotspots gekarrt wurden, abschreckend, milde gesagt.

    Auf mehrtägige Städtereisen habe ich aus den von Tommasina geschilderten Gründen aktuell keine Lust. Zuletzt war ich per Zug in Kopenhagen im Mai, da war auch schon sehr viel los, am Nyhavn am Samstag kein Durchkommen trotz Regenschauern und bissigem Wind. Dazu alles megateuer, aber gut, das ist Skandinavien.

    Wenn mir manchmal der Algorithmus Reels oder Shorts präsentiert von Leuten, die in Neapel zwei Stunden für die angeblich beste Pizza der Welt anstehen oder in Berlin die Schlange vor einer gehypten Bäckerei 100 m lang ist, um Croissants für 2,20 das Stück kaufen zu dürfen (habe ich live erlebt), dann fasse ich mir echt an den Kopf.

    Airbnb liebe ich und habe es schon oft genutzt, aber ich sehe das Problem und finde es gut, dass dagegen behördlicherseits vorgegangen wird.

    Auf der individuellen Ebene bin ich gerade nicht so sehr in Konflikt, weil wegen aufwendiger Hausrenovierung und zusehends alt werdender Hündin Reisepläne nicht im Vordergrund stehen. Ohne Frau Hund werde ich nur wenige Tage wegfahren und mit ihr nur noch Autofahrten von max. drei bis vier Stunden.

    Zudem bin ich ziemlich abgelöscht von meinen Erfahrungen während der Pandemie in Süddeutschland, als mir die Massen an Wanderern, Tagesausflüglern und Bikern aller Couleur das Draußensein komplett verleidet haben.

    Inzwischen bin ich umgezogen in eine neue Region und werde mir ein 49-€-Ticket kaufen im Herbst, um Tagestrips machen. Da ich nicht beruflich oder sonstwie regelmentiert bin, kann ich jederzeit los.
    Choose your battles wisely

  4. #24
    Registriert seit
    22.11.09
    Ort
    ab vom Schuss
    Beiträge
    34,993
    Nachdem die koreanische Serie "Crash landing on you" (die ich übrigens ganz toll fand!) teilweise in der Schweiz gedreht wurde, sind die Drehorte - insbesondere Iseltwald am Brienzer See - völlig mit Touristen überlaufen

    https://www.express.de/ratgeber/reise/crash-landing-on-you-netflix-hit-wird-fuer-schweizer-dorf-problem-562282

    ich selber bleibe in den letzten Jahren lieber daheim. Früher war ja Mallorca quasi mein 2. Zuhause, wir sind mehrmals im Jahr dorthin geflogen, aber ich habe keine Lust mehr auf die völlig überlaufende Insel.
    Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
    In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.

  5. #25
    Registriert seit
    30.01.08
    Ort
    Im schönen Ruhrgebiet
    Beiträge
    26,900
    Zitat Zitat von Gästin Beitrag anzeigen
    Ja, schlechtes Gewissen, sehr sogar.

    Ich kann mir manches erst angucken, seitdem ich nicht mehr verheiratet bin. Und das tue ich auch. Gerade in Italien, nicht nur in der Toscana, finde ich fast alles zu voll und mir wäre es deutlich lieber, ich müsste nicht Teil des Massentourismus sein. Aber ich wüsste gar nicht, wo das noch möglich ist, auch nicht außerhalb Italiens.

    Ich selber lebe ja auch in einem Urlaubsort und habe über die Zeit die Entwicklung von einem reinen Sommerbadeort zu einem Ganzjahresurlaubsort mitgemacht. Nie hat man seine eigene Stadt mehr für sich, kann mal eben schnell noch was erledigen, weil man nirgendwo mehr einen Parkplatz bekommt und wenn doch, der sündhaft teuer ist. Und jeder Tourist erwartet vom Einheimischen Rücksichtnahme, weil er ja das Geld ranschleppt, von dem die Stadt lebt. Und die Stadt steckt das Geld in die Tourismusgebiete, damit sie zuverlässig weiterhin Geld ranschleppen.

    Nur sehen sich die wenigsten als Teil des Tourismusses. Helgoland und die Düne sind ein gutes Beispiel, quasi Tourismus in Reinkultur. Allerdings sehen sich die Urlauber, die dort übernachten oder campen schon anders als die Tagestouristen. Nur ohne die würde die Insel gar nicht überleben können.

    Ich finde die Thematik Tourismus ganz vielschichtig und schwierig.

    Airbnb nutze ich nie. Das versaut jede Stadt, in dem es Anwohner vertreibt und Arbeitsplätze im Hotel- und Gastgewerbe vernichtet. Daran will ich mich nicht beteiligen.
    Das ist gut zusammen gefasst. Bis auf den Teil zu AirBNB gehe ich da mit.

    Zitat Zitat von Gästin Beitrag anzeigen
    Ja, Luna Chiara, eigentlich ist es egal, wie man es macht, es wird kein Problem gelöst.
    Das ist die Sache - wie gesagt, ich (!!) denke, dass auch Hotels und Gastgewerbe durchaus problematische Seiten hat, die wiederum Konzepte wie AirBNB nicht haben. Dafür wiederum andere negative Aspekte. Es ist immer ein Problem, wenn estwas zu viel wird und wird/sollte reglementiert werden, bzw. eine natürliche Entwicklung nehmen.

    Ich finde im Übrigen die unglaubliche Zunahme an Camping schwierig. Da geht es auf einen Kollaps zu. Und dabei wird es noch als lobenswerter Individualtourismus verkauft. Wenn ich sehe, wie inzwischen alles von Wohnwagen und Wohnmobilen verstopft wird, sehe ich das anders. Mit all den negativen Begleiterscheinungen (Müll bei gleichzeitig fehlender Infrastruktur usw.).

    Ich fürchte, bei allen gewünschten Vorteilen (die Welt sehen, ein offenerer Blick auf die Welt usw.) muss der Tourismus nachlassen - so kann es nicht weitergehen. Und ja, ich weiß, dass ich Teil des Problems bin.

    Dieses Jahr war es auf Sardinien so unfassbar voll, wie ich es nicht befürchtet hatte. 2013/2014 quasi noch Geheimtipp, 2017 moderat voll, war es in diesem Jahr nahezu nicht mehr erträglich. Mit allem, was dazu gehört: Parkplätze, völlig überforderte Infrastruktur usw.). Es ging uns wie Tomasina - es war irgendwie nicht mehr "unser" Sardinien, nicht mehr "unser" Alghero und wir haben uns quasi verabschiedet.

    "Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin


    Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern

  6. #26
    Registriert seit
    25.07.08
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    774
    Heute ist mein 1. Arbeitstag nach 3 Wochen Urlaub.
    Wir haben dieses Jahr notgedrungen - aus gesundheitlichen Gründen - in unserem Garten Urlaub gemacht und ich muss sagen, dass ich noch nie so erholt nach einem Urlaub war.

  7. #27
    Registriert seit
    22.09.10
    Ort
    CH
    Beiträge
    22,671
    Zitat Zitat von Mayanmar Beitrag anzeigen
    Nachdem die koreanische Serie "Crash landing on you" (die ich übrigens ganz toll fand!) teilweise in der Schweiz gedreht wurde, sind die Drehorte - insbesondere Iseltwald am Brienzer See - völlig mit Touristen überlaufen

    https://www.express.de/ratgeber/reise/crash-landing-on-you-netflix-hit-wird-fuer-schweizer-dorf-problem-562282

    ich selber bleibe in den letzten Jahren lieber daheim. Früher war ja Mallorca quasi mein 2. Zuhause, wir sind mehrmals im Jahr dorthin geflogen, aber ich habe keine Lust mehr auf die völlig überlaufende Insel.
    Genau, also hat die Gemeinde bei diesem Steg am See ein Drehkreuz installiert, Einwurf 5 Franken, und die komplette IG- Community hat sich genervt und aufgeregt.

  8. #28
    Registriert seit
    02.09.11
    Beiträge
    5,629
    Zitat Zitat von Tommasina Beitrag anzeigen
    Genau, also hat die Gemeinde bei diesem Steg am See ein Drehkreuz installiert, Einwurf 5 Franken, und die komplette IG- Community hat sich genervt und aufgeregt.
    Weil man jetzt zahlen muss? Die Instandhaltung und vor allem die durch den Hype anfallende Müllentsorgung kosten ja auch Geld, das die Gemeinde irgendwie wieder reinkriegen muss.
    Herr - schmeiß Hirn oder Steine, aber triff!

  9. #29
    Registriert seit
    03.01.08
    Beiträge
    14,762
    Und vor allem ist das Gefühl von Freiheit und Individualität futsch, wenn man zwischen Reisebusgruppen an einem Drehkreuz mit Münzeinwurf steht.
    Choose your battles wisely

  10. #30
    Registriert seit
    22.09.10
    Ort
    CH
    Beiträge
    22,671
    Anzeige
    Zitat Zitat von Kleine Zuckerfee Beitrag anzeigen
    Weil man jetzt zahlen muss? Die Instandhaltung und vor allem die durch den Hype anfallende Müllentsorgung kosten ja auch Geld, das die Gemeinde irgendwie wieder reinkriegen muss.
    Ja, weil man zahlen muss.

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •