Schau dir ein paar Deutsche-Bahn-Memes an, dann weißt du, wie es hier ist Ich fahre nicht mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Wie ist das denn in Deutschland?
In der Schweiz pendelt gefühlt die halbe Bevölkerung mit der Bahn oder sonstigem ÖV.
Gut, unser ÖV glänzt durch Pünktlichkeit, ist sehr gut ausgebaut und fast immer ist es auch sauber.
Tempolimit hat sich hier sehr bewährt, wir haben 2,7 Verkehrstote auf 100 000 Einwohner, Deutschland 4,1.
Ich sehe keine überzeugenden Argumente, die dagegen sprechen.
Schau dir ein paar Deutsche-Bahn-Memes an, dann weißt du, wie es hier ist Ich fahre nicht mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Ja, ich weiss...
Ich kann echt nicht fassen, wie ein Land wie Deutschland den ÖV/DB derart vor die Hunde gehen lassen konnte.
Jep, die ganze Welt lacht darüber und wundert sich. Eine Schande.
Ein Freund von mir pendelt mit dem Zug zwischen Essen und Düsseldorf Flughafen. Er fährt jeden Morgen eine Stunde früher los als er eigentlich müsste, weil es ständig Verspätungen und Zugausfälle gibt und er dann zu spät zum Dienst erscheinen würde. Regelmäßig strandet er irgendwo weil der Zug kaputt ist, es irgendwelche Personen im Gleisbett gibt oder ähnliches. Was er an Lebenszeit an Bahnhöfen verplempert ist unfassbar und ich hätte mir für diesen Weg schon lange ein Auto gekauft... Manchmal kommt er auch nicht weiter, weil der Zug überfüllt ist und keine Passagiere mehr reinpassen. Oder der Zug bleibt stundenlang im Bahnhof stehen, weil die Leute nicht aufrücken, die Türen noch offen sind und der Zug deswegen nicht weiterfährt. Aussteigen will niemand, also bleiben die Türen offen und der Zug fährt nicht.
Eine ehemalige Kollegin (mittlerweile in Rente) ist ca. das letzte Arbeitsjahr mit dem Zug zur Arbeit gekommen. Auch sie hat gefühlt jede Woche mind. einmal angerufen "mein Zug kommt nicht" "hat sich verspätet und ich kriege den Anschluss nicht" etc.
Vor allem was mein Kumpel mir erzählt ist unfassbar. Sowohl von der Pünktlichkeit als auch dem, was ihm im Zug so begegnet.. (Leute, Sauberkeit usw.) So würde ich nicht jeden Tag zur Arbeit fahren wollen. Fast jeden Tag gibt es Verzögerungen. Der ÖVP bei mir in der Kleinstadt ist in einige Richtungen auch sehr schlecht ausgebaut, der Bus in die Stadt wo ich arbeite, fährt nur 1 x in der Stunde. Abends nach Feierabend würde ich ihn immer verpassen und dann eine Stunde am Busbahnhof hängen, bevor ich nach Hause komme. Nein.. da fahre ich halt Auto. Ich brauche ca. 15 Minuten zur Arbeit. Der Bus hält an jedem Mauseloch. Okay, wäre noch aushaltbar, aber nicht das ich jeden Tag eine Stunde verliere und am Bahnhof abhänge, bevor ich nach Haus komme.
Geändert von Irrlicht (19.09.23 um 15:52:25 Uhr)
Das mir mein Hund das liebste sei, sagst Du, o Mensch, sei Sünde.
Mein Hund bleibt mir im Sturm noch treu, der Mensch nicht mal im Winde.
Ich hab von Langstrecke gesprochen, also Fernverkehr, nicht vom Pendeln.
Denn ein Argument gegen das Tempolimit ist oft, dass Langstrecken dann zu lange dauern (auf Strecken im Pendelbereich wirkt sich eine Reduzierung wenig aus).
Wenn ich aber die Horrorgeschichten von KollegInnen höre, die zu Tagungen mit der Bahn reisen, gibts kaum Unterschied zum Nah/Pendelverkehr.
Ich bin jahrzehntelang (dachte halt, ich brauche im Ruhrgebiet keinen Führerschein) jeden verdammten Tag zwischen 15-60 km mit der Bahn gefahren. Ich glaube, von den geschätzten 20.000 Tagen gab es maximal 5000 Tage, an denen es klappte. Maximal. Was ich alles erlebt habe! Ich könnte Bücher schreiben.
Nachdem ich, als ich 18 Jahre alt war, dachte, ich brauche keinen Führerschein, kam schnell die Zeit, dass ich ihn doch wollte (wegen der fehlenden Alternative), dann aber erst kein Geld hatte (zweiter Bildungsweg) und dann irgendwann Angst hatte davor. Ich habe ihn dann mit 39 Jahren gemacht und seit diesen 11 Jahren, die ich nun fahre, weine ich fast jeden Tag über den Komfort, mit dem Auto fahren zu können. Kein Fahrradfahren mehr bei Regen, Eis und Kälte bis zum Bahnhof, dort keine Möglichkeit, das Rad gut abstellen zu können, nicht barrierefrei zum Gleis zu kommen, dort ggf. bis zu 45 Minuten bei Wind und Wetter zu stehen (ohne Bank) und auf den Zug zu warten. Dann 1-2 x umsteigen, keinen Sitzplatz, überhitzte Züge, schwitzen, wieder Kälte, Anschlusszug nicht bekommen. Dann noch Gehweg zum Bürogebäude. Alles dabei - schwere Tasche, Schirm, dicke Jacke. Das ganze dreifache Zeit der Autofahrt.
Nein, nie wieder!!!!! Nicht in Deutschland. Egal, wieviel ich im Stau stehe (nicht halb so viel, wie ich auf Züge warten musste) - allein, mit meiner Temperatur, mit Sitzplatz, trocken und angenehm - es kann nicht so schlimm sein, wie mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Außer: Unfallsicherheit. Das ist leider aufgrund so vieler Idioten im Auto schlechter.
"Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin
Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern
Es ist echt traurig. Man kann keinen wichtigen Termin mehr mit der Bahn organisieren.
Wir fahren Ende Oktober nach Süddeutschland mit der Bahn, regulär 8,5 Std. mit zwei Umstiegen ... wir starten so früh, dass wir bis zum Abendessen einen Puffer von drei Stunden haben. Also ich rechne für alle Fälle mal den ganzen Tag ein.
Tempolimit: ich bin für 130 bzw. 80 km/h.
Es fahren eh alle schneller. Auf den geraden Landstraßen hier hält sich kaum jemand an die 100. Ich werde regelmäßig überholt und ernte dabei mitunter böse Blicke, wenn ich um die 100 km/h fahre.
Radar gibt es kaum, nur an den Hotspots der Bundessraßen, die kennt man natürlich.
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