Adaptogene und Arzneipflanzen

[Polarlicht]

Hallo ihr Lieben,

ich interessiere mich schon länger für das Thema und wollte mal fragen, ob ihr Erfahrungen mit Adaptogenen/Arzneipflanzen bezüglich Stressabbau oder sonstiger psychischer und physischer Belange habt. Wenn ja, welche nehmt ihr ein, wie lange, wofür und welche Wirkungen habt ihr festgestellt?

Ich habe früher schon eine Reihe getestet (u.A. Johanniskraut, Rhodiola rosea, sibirischer Ginseng, Damiana), fand es aber schwierig die einzelnen Wirkungen herauszukristallisieren, weil ich doch einige Produkte zusammen über verschiedene Zeiträume verwendet habe.

Nach meiner Schilddrüsen-OP habe ich alles schlagartig abgesetzt, weil einige Mittel, u.A. Johanniskraut und Ashwagandha, dafür bekannt sein sollen, Einfluss auf die Schilddrüsenhormone zu nehmen.

Es gibt ja auch viele widersprüchliche Aussagen und die Studienlage ist teilweise diffus. 100% sicher ist vermutlich kein Mittel, aber seit meiner Operation bin ich trotzdem etwas skeptischer als früher. Trotzdem würde mich gerne an das Thema wieder heranwagen, weil ich doch mit etwas Alltagsstress zu kämpfen habe und sich das auch auf das Wohlbefinden auswirkt.

[Medha]

Ich habe einige Zeit 5-HTP aus Griffonia eingenommen, habe dann aber Schlafstörungen bekommen. Das 5-HTP ist eine Serotoninvorstufe und kann die Stimmung aufhellen. Bei mir hatte es schon eine Wirkung aber eben auch Nebenwirkungen, deswegen habe ich es dann gelassen.

Hier findest Du Info einer Hormonpraxis in München dazu:
https://www.hormonzentrum-an-der-ope...ffe/5-htp.html
hormonzentrum-an-der-oper.de/hormone/wirkstoffe/5-htp.html

[Joschi]

5-HTP habe ich auch mal versucht. Ohne eine Wirkung.
Ebenso Chaga, Reishi, Ashwagandha.

Das einzige, was bei mir hilft, ist ausreichender und guter Schlaf und dazu benötige ich in den Stunden vor dem Schlafen Ruhe (bzw keine Aufregung/Anstrengung), kein/wenig Essen und am besten noch etwas Meditation bzw Atemübungen.

[Gästin]

Das einzige, was bei mir hilft, ist ausreichender und guter Schlaf und dazu benötige ich in den Stunden vor dem Schlafen Ruhe (bzw keine Aufregung/Anstrengung), kein/wenig Essen und am besten noch etwas Meditation bzw Atemübungen.

Ja, abends rechtzeitig runterfahren und ausreichend guter Schlaf. Ich meditiere dafür auch, sehr hilfreich. Im Gegensatz zu dir muss ich unbedingt etwas gegessen haben, am besten eine leichte Suppe, Quarkspeise oder sowas in der Art.

[Polarlicht]

Schlafstörungen habe ich keine, eher so ein allgemeines besorgtes, unwohles Gefühl. Gedankenkreisen. Manchmal auch Antriebslosigkeit. Das Johanniskraut hat das meiner Erinnerung nach relativ gut eingedämmt. Leider kann mir kein Arzt wirklich Auskunft dazu geben, wie sich das oder auch andere Mittel auf meine Schilddrüse auswirken. Viele Ärzte lehnen die Pflanzenkunde ja sogar komplett ab. So der Arzt im Krankenhaus, der meinte "Das homöopathische Zeug da lassen sie dann mal weg." Ich finde diese Einstellung sehr schade. Mit Heilpflanzen können milde Leiden meist gut behandelt werden. Und bei vielen Pflanzen ist die Wirkung genauso belegt wie bei anderen Medikamenten.

Vielleicht starte ich einfach mal wieder ein Experiment. Ashwaghanda soll wohl für Sportler interessant sein. Aber da wird ja diese Wechselwirkung diskutiert. Vielleicht ginge es abends mit 12 Stunden Abstand zum L-Thyroxin. Joschi, wie lange hattest du es genommen und welches? Dieses 5-HTP sagt mir bislang nichts, das schaue ich mal nach.

Mucuna würde mich auch sehr interessieren. Manche warnen davor, wieder andere sind begeistert. Ich werde mich noch etwas einlesen.

[Joschi]

Ich habe Aswagandha über ca 5 Monate (war eine Dose) 600 mg/Tag genommen.

[Gästin]

Mein Arzt verschreibt Johanniskraut, aber nur von Oktober bis März. Die Wirkung ist wohl gut erforscht. Aber es soll verheerende Schäden auch schon durch wenig Sonne machen.

[Jacaranda]

Ich habe Ashwagandha vor ca. 3 Jahren mal einige Wochen lang genommen und ich fand die Wirkung richtig spürbar gut.
Es hatte bei mir einen Effekt auf Körper und Psyche. Innere Unruhe war weg und ich fühlte mich fitter und ausdauernder. Auch Hitze konnte ich auf einmal besser vertragen. Kann natürlich sein, dass es ein Placebo Effekt war, aber Freundinnen, die es genommen hatten, bestätigten auch eine Wirkung.

Leider habe ich es nach einer Weile nicht mehr vertragen - mir wurde immer übel und ich bekam Magenschmerzen davon. Habe es einige Male nochmals versucht (auch in anderer Form/anderer Dosierung), aber leider treten jetzt jedes mal Magenprobleme auf.

[Medha]

.... Viele Ärzte lehnen die Pflanzenkunde ja sogar komplett ab. So der Arzt im Krankenhaus, der meinte "Das homöopathische Zeug da lassen sie dann mal weg." Ich finde diese Einstellung sehr schade. Mit Heilpflanzen können milde Leiden meist gut behandelt werden. Und bei vielen Pflanzen ist die Wirkung genauso belegt wie bei anderen Medikamenten.

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Ich konnte jetzt nicht rauslesen ob der Doc keine Ahnung hatte oder ob Du ein Homöopathisches Produkt einnehmen wolltest. homöopathie hat mit Pflanzenheilkunde nichts, aber auch gar nichts zu tun, in der Homöopathie werden Ausgangsstoffe aus allen Bereichen (selbst "Berliner Mauer") so lange verdünnt, bis kein Wirkstoff mehr enthalten ist. "Pflanzenheilkunde" an sich gibt es eigentlich auch nicht. In der Pharmakologie werden viele Wirkstoffe aus Pflanzen gewonnen und sind Standard. Ich kenne auch keinen Arzt, der das ablehnen würde. Viele Menschen denken, dass es besser wäre, die Pflanze direkt einzunehmen, statt ein standardisiertes Mittel aus der Apotheke, das ist dann aber ziemlicher Blödsinn, weil der Wirkstoffgehalt da extrem schwankt.

Diese "Adaptogene" etc. laufen unter Nahrungsergänzungsmittel und davon halten viele Menschen zu Recht nichts, weil es da keine nachgewiesene Wirksamkeit braucht um das in Verkehr zu bringen. Die meisten Sachen wirken gar nicht, viele haben aber eben auch eine noch nicht wirklich erforschte Wirkweise und bei vielen Produkten ist nicht sichergestellt, dass das drin ist, was angegeben wird. ÄrztInnen reagieren zunehmend genervt, weil viele Leute Zeugs einwerfen und dies Wechselwirkungen mit der verordneten Medikation hat. Manche fühlen sich allerdings auch (oft zurecht) in ihrer Expertise herabgesetzt.

Im Moment läuft was das betrifft ein grosser Selbstversuch. Es gibt vieles auf dem Markt was wirksam ist und viel Schrott. Die Risiken sind da. Es ist persönliches Risiko und Abwägen. Ich nehme (das ist nicht pflanzlich) eine NAD+ Vorstufe ein, NMN, das ist Nicotinamid-Mononukleotid, das ist nicht mal als Nahrungsergänzung in DE zugelassen, in der Schweiz schon. Nach meiner Lungenentzündung habe ich Angebote für NAD+ Infusionen in Hamburg gefunden, die sind aber extrem teuer. Ich war auf der Suche nach etwas, dass mir wieder einen Schub gibt und meinen Genesungsprozess unterstützt. NAD+ wirkt kurz gesagt sehr positiv auf das Energielevel im Körper, auf den Zellstoffwechsel, die Mitochondrien. Es bestehen Hinweise darauf, dass sich unter NMN Einnahme die Telomeren wieder verlängern und der Alterungsprozess verlangsamt wird. Ich habe abgewogen und google Scholar bemüht. Es sind keine negativen Wirkungen bisher bekannt. Mir tut es sehr gut. Ich hätte auch gern ärztliche Betreuung dazu aber es gibt nur wenige Ärzte in Deutschland, die sich überhaupt mit dem Thema beschäftigen.

[Medha]

Mein Arzt verschreibt Johanniskraut, aber nur von Oktober bis März. Die Wirkung ist wohl gut erforscht. Aber es soll verheerende Schäden auch schon durch wenig Sonne machen.

Ja, ich habe seit 2008 einen grossen Pigmentfleck oben an der Wange von der Aprilsonne. Danach habe ich das sofort abgesetzt. Ich habe damals im Winter Laif 900 genommen.