Hallo Ella*,
ich kann diese Gedanken gut verstehen. Vor einiger Zeit hat sich ein Nachbarsmädchen, die bei meinen Eltern in der Nähe wohnte, vor den Zug geworfen. Ich hatte nie wirklich viel mit ihr zu tun, war aber trotzdem zutiefst schockiert und sehr traurig über ihren Freitod.
Zum einen frage ich mich, wie verzweifelt sie sein musste, nur noch diesen einen Ausweg zu sehen...und was der Auslöser für ihre Entscheidung war.
Ich bin zwar grundsätzlich der Meinung, dass jeder frei entscheiden kann, ob er lieber lebendig oder tod sein will, verstehe aber nicht, warum manche so einen "öffentlichen Freitod" wählen. Vielleicht liegt es daran, dass ich selber ab und zu ehrenamtlich im Rettungsdienst tätig bin und weiß, wie sehr einem manche Unfälle und insbesondere Freitode nahegehen können.
Ich kann es einfach nicht nachvollziehen, wie man zulassen kann, dass ein Lokführer, Zuggäste, Bahnangestellte, Polizisten, Sanitäter, Notärzte etc. einen so sehen und evtl. noch jahrelang unter diesem Erlebnis leiden.
Da ich noch nie in so einer Lage war, wo ich in meinem Leben keinen Sinn mehr gesehen hätte, kann ich darüber aber schlecht urteilen. Vielleicht ist einem das einfach völlig egal, wenn man einfach nur "schluss machen" will. Ich kann es allerdings nicht verstehen, und würde (rein hypothetisch) darauf achten, andere nicht mit meiner Entscheidung sterben zu wollen, zu belasten.
Das soll aber nicht heißen, dass ich Leute, die das anders gemacht haben, verurteile!!!
Ich hoffe, ich bin niemandem zu nahe getreten
Vielleicht muss man das loslassen, was man war, um das zu werden, was man sein wird!
Carrie Bradshaw in *** and the city