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Thema: 37° gestern im ZDF

  1. #11
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    Hi Anna,

    mich hat es auch sehr berührt.
    Ich vermute auch, dass er diese Leere schon vorher hatte. Irgendetwas schien mir auch bei den Eltern nicht ganz integer gewesen zu sein. Zumal seine Geschwister, wenn auch zeitlich begrenzt, der Magersucht verfallen sind... Das gab mir zu denken.
    Wenn man überlegt, dass er erst vor einem Jahr verstorben ist und mit welcher Ruhe die Eltern berichtet haben ... Hmmm in der Familie gibt es wohl ein großes emotionales Problem, so ganz allgemein.
    Vielmehr vermute ich, dass er sich in den Sport geflüchtet hat.

    Rudern bietet sich an als Fluchtmedium, da spreche ich aus eigener Erfahrung...

    LG
    Anke
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  2. #12
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    Hallo,

    ja, die Eltern waren sehr seltsam. Sie erzählten die Geschichte so distanziert; als wären sie nicht beteiligt gewesen. Zudem wirkten sie sehr hilflos, vor allem wenn es um Gefühle ging. Wahrscheinlich ist Ihnen das emotionale defizit überhaupt nicht bewußt.

    Die Mutter sagte auch einmal, daß der Bub so abgemagert wäre - als ob es nicht ihr Sohn gewesen wäre.

    Ich hatte den Eindruck, die Eltern habe in ihm nicht ihr Kind gesehen, sondern eher eine Puppe, die funktionierte.

    LG
    anna

  3. #13
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    Genau so habe ich das auch empfunden! Das mit dem "Bub" ist mir auch ganz besonders aufgefallen.
    Sie sprachen über ihren Sohn, wie von einem Nachbars-Sohn.

    Die Mutter sagte doch, dass sie und ihr Mann als Kinder selbst nicht so liebevoll erzogen wurden ... Erinnerst Du das?

    Ich finde es aber schade, dass der Bericht eher das Rudern als Ursache herangezogen hat. Ich bin der Meinung, es lag am Elternhaus ...
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  4. #14
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    So ein Mist, eben ist mein Computer mit dem ganzen Text für die Antwort abgestürzt. Also nochmal:

    Ich habe das nicht so empfunden, daß das Rudern die Ursacher der Sucht war, sondern eher als Ventil für eine einsame Selle funktionierte.

    Ich sehe das auch so, daß das Elternhaus wohl eine der Ursachen ist, aber nicht die alleinige. Denn: nicht jeder der ein emotionsloses Elternhaus hat und Leistungssport betreibt, verfällt der Magersucht. Da kommen wohl viele Faktoren zusammen, denn eigentlich wirkte ja auch sein Umfeld recht stabil.

    Du hast geschrieben, das Rudern ein gutes Fluchtmedium ist. Darf ich fragen warum gerade Rudern. Also ich stell mir Rudern so vor: man hat durch die einförmigen Bewegungsabläufe viel Zeit zum Nachdenken. Und eigentlich will man doch nicht nachdenken. Aber wahrscheinlich ist es wohl so anstrengend, das es einem den Kopf frei pustet? Ich habe keinerlei Erfahrung mit Sport - mein Medium waren die Bücher.

    LG
    anna

  5. #15
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    Ich meine gehört zu haben, dass einer seiner Freunde gesagt hat, Rudern wäre nicht gut gewesen für ihn.

    Natürlich kommt eine Magersucht nicht von ungefähr. Es ist sicher multifaktorell.


    Vielleicht muss ich etwas relativieren: Rudern war mein Fluchtmedium.
    Ja warum grad Rudern. Ich versuche mal ein paar "Fakten" aufzuzählen:
    1) Rudern hat etwas meditatives. Es gibt eine unglaubliche Befriedigung, wenn man spürt, wie das Boot läuft, hört den Rudergeräuschen nach, irgendwann spürt man nix mehr und trotzdem darf es nie an Konzentration fehlen.

    2) Man kann allein sein oder in der Mannschaft.

    3) Rudern ist derart anstrengend, dass selbst, wenn man die Technik perfekt beherrscht, permanent auf seinen Körper, auf das Boot und auf die Mannschaft achten muss. Ich habe es nie erlebt, dass ich die Zeit bzw. Muße gehabt habe, nachzudenken. Der kopf wird befreit vom Alltag. Allerdings, war Rudern Alltag ...

    4) Ich habe die Landschaft (Elbwiesen) nie als eintönig empfunden, obwohl ich sie kannte wie meine Westentasche.

    5) Der gesamt Körper ist im Bewegungsablauf integriert. Die Füße im Stemmbrett, die Hände an den Skulls, der Kopf, der immer oben bleiben muss, damit man sich nicht die Luftzufuhr abschnürt.

    6) Viel frische Luft.
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  6. #16
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    Stimmt, jetzt erinnere ich mich. Wahrscheinlich liegt es an der Hilflosigkeit der Menschen, das sie dann etwas naheliegendes, wie Rudern bzw. Leistungssport als Gründe nennen. Es gibt viele, die einen Grund nennen, der mit ihnen selber nichts zu tun hat, denn sonst stellt sich womöglich heraus, das man vielleicht doch auch involviert war, indem man beispielswiese in einem entscheidenen Moment nicht da war oder ähnliches.
    Wie schon gesagt, letzendlich ging es doch wohl um eine innere Leere, da ist es doch egal, welchen Sport er betrieben hat.

    Das was Du vom Rudern beschreibst, finde ich sehr faszinierend. Ich kann mir gut vorstellen, daß dieser Sport "süchtig" macht. Schade, das ich wohl schon zu alt dafür bin; ich bin immer noch auf der Suche nach "meinem" Sport. Ich mag Bewegungsabläufe, die etwas meditatives haben. Nur mit sich allein sein, keine Reizüberflutung, keine Entscheidungen, einfach nur Stille im Kopf. Früher bin ich eine zeitlang für mich Langstrecken geschwommen, allerdings nie schnell, so das ich auch noch Zeit zum Nachdenken hatte - das war eher ein positves Nachdenken; kein Grübeln, was sich dem Rhythmus des Körpers angepasst hat.

    10 Jahre Leistungssport! Welch lange Zeit. Hast Du eigentlich aufgehört, weil Du zu "kurz" warst? Ist es Dir schwer gefallen? Ruderst Du noch?

    LG
    anna

  7. #17
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    Hallo Anna,

    ich gebe Dir zum ersten Absatz vollkommen Recht. Dem gibt es nichts hinzuzufügen

    Zum zweiten Absatz kann ich nur soviel sagen: Man ist nie zu alt, um Rudern zu erlernen. Ich war u.a. auch Trainerin und habe Kindern, Jugendlichen und fast 60jährigen das Rudern beigebracht. Du bräuchtest nur einen Ruderclub in der Nähe und für den Anfang ne Menge Geduld. Der Bewegungsablauf ist komplexer als man glaubt bzw. als er aussieht.

    ... "was sich dem Rhythmus des Körpers" anpasst. Ganz wunderbar formuliert. Denn meine Erfahrung ist, wenn man heftige Gedanken hat, womöglich sich ärgert, steigt der Puls, aber nicht wegen der sportlichen Bewegung. Das kann den ganzen Körper aus den Rhythmus bringen.

    Ich musste wegen einer Verletzung, die ich nicht durchs Rudern erworben habe, aufhören. Habe dann meine Trainerausbildung gemacht. Der Weggang aus meiner Heimatstadt bedeutete auch gleichzeitig das Ende meiner Ruderzeit. Ich habe zwar noch einige Jährchen im "Westen" weitergemacht, aber die Wasserbedingungen auf dem Rhein finde ich alles andere als angenehm. Zu viel Schiffe, zu heftige Strömung. Auf dem Rhein kann man auch kaum mit Rennbooten rudern, sondern fast ausschließlich mit Äppel-Kähnen (so nenn ich die) rumdümpeln.
    Naja von den Boots- und Trainingsbedingungen her bin ich sehr verwöhnt.
    Dass ich so kurz war, hat eine Profikarriere unmöglich gemacht.
    Es gab immer wieder Auswahltests für die Kaderschulen (Kinder- und Jugendsportschule, kurz KJS). Ich habe immer mitgemacht, weil ich das so wollte und war immer die Beste. Und das hat ganz schön weh getan. Bis heute fühle ich mich mit meinen 155 cm nicht so klasse, was aber hauptsächlich an "damals" liegt. Ich kanns ned ändern, gell. Wer weiß, was wäre, wenn ich die richtige Größe gehabt hätte.

    Wieso schwimmst Du nicht mehr???

    LG
    Anke
    Ein Bild lügt mehr als tausend Worte.

  8. #18
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    Hallo Anke.

    Danke für Deine ausführliche Antwort!

    Also wenn man nie zu alt ist, dann guck ich mir die "Sache" doch mal näher an. Hamburg bietet sich ja auch ganz gut an zum Rudern...

    Ich habe damals mit dem Schwimmen aufgehört, weil meine Haut sich nicht ganz so gut mit dem Chlorwasser verträgt - ich habe Neurodermitis. Aber ich habe vor mal wieder einen Versuch zu starten, denn mit dem Alter (man klingt das alt - ich bin aber erst/schon 32) ist die Haut auch besser geworden.

    Liebe Donnerstagsgrüße
    anna

  9. #19
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    Hallo Anna,

    mensch, wenn Du in HH lebst, bietet es sich doch förmlich an...

    Ich vertrage dieses Chlorwasser auch nicht. Schrecklich. Danach leidet meine Haut noch 3 bis 4 Tage. Dabei schwimme ich auch so gern...

    Berichte doch mal, wenn Du Dich entschieden hast, eventl. rudern zu erlernen.

    LG
    Anke
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