Möchtet ihr Kinder bekommen?

[Steffi]

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[Ann]

Hi Steffi, Du beschreibst ziemlich genau, wie ich es auch empfinde. Wenn ich Babys sehe, habe ich nie das Gefühl, die jetzt furchtbar gern knudd3eln zu wollen oder so... Meine Geschwister und Freunde können immer auf meine Hilfe zählen, aber ihre Kinder hüten oder wickeln oder spazieren fahren wollte ich nie. Habe schon gedacht, ich bin völlig unnormal, aber jetzt bin ich beruhigt. Wenn ich schon ein gefühlarmes Monster in dieser Richtung bin, stehe ich ja wenigstens nicht allein da...

[Divaa]

Hi,

in meinem Freunden- und Bekanntenkreis bin ich auch fast die Einzige, die keins will. Das stört mich aber nicht. Ich bin nun mal Realist, und die Aufgabe, ein Kind gut zu erziehen ist einfach zu groß für mich. Es gibt viele, denen ich die Kindererziehung nicht zutrauen würde, grad weil sie selbst noch total unreif sind. Ich führe ein glückliches Leben und denke nicht, daß ein Kind das noch steigern könnte. Warum sollte ich ALLES für ein Kind aufgeben? Nein Danke, ich lebe nur einmal. Mag zwar egoistisch klingen, aber solange ich damit klar komme, ist mir egal, was andere denken.


LG, D.

[Olivia73]

Hi,

ich bin auch eine von den "Habe keine, will keine"...

An meiner eigenen Erziehung habe ich gesehen, was alles schiefgehen kann, wenn man nicht 100%ig hinter der Entscheidung für das Kind steht und ich bin nicht der Typ für 100% Kind - zu wenig häuslich, zu egoistisch, zu ungeduldig.

Ehrlich gesagt, ich kann Kindern an sich auch nicht wirklich etwas abgewinnen *winkzuSteffiundAnn*. Manchmal mache ich mir schon insgeheim Sorgen, was aus meinen Freundschaften wohl wird, wenn so langsam das Kinderkriegen losgeht , aber das bleibt abzuwarten.

Vielleicht erwischt mich auch noch die biologische Uhr irgendwann, knapp 10 Jahre habe ich ja mit nun fast 29 notfalls noch Zeit *lach*. Die dummen Sprüche "Wie, Ihr wollt kein Kind???" kenne ich auch zur Genüge, ich sage dann immer, dass wir ja schon ein "Kind" haben (mein Pferd) und eventuell über ein zweites nachdenken, Lucky soll schließlich kein Einzelkind bleiben. Das irritiert die meisten doch sehr schnell und läßt sie verstummen
Ich bewundere Leute, die sich 100% für Kinder entscheiden so wie Lisababy oder Vania, finde aber auch, dass das jeder für sich selbst entscheiden muss.

In diesem Sinne

[andijo]

Hallo,
ein interessantes und gleichzeitig schwieriges Thema für mich. Erst einmal finde ich es gut, wie offen Ihr Eure Meinung vertretet! Ich hatte eigentlich nie einen ganz dringenden Kinderwunsch so wie ich das bei Bekannten erlebt habe. Ich vermisse auch bis heute kein Kind. Ich kann mich Divaa nur anschließen, der Gedanke, finanziell abhängig zu sein, ist für mich ein ganz schrecklicher! Ich habe bisher immer mein eigenes Geld verdient und wenn das plötzlich nicht mehr so wäre, wäre das schon schlimm für mich. Andererseits würde ich mein Kind auch nicht gerne in den ersten Jahren zu einer Oma (no way!) geben oder zu 'ner Tagesmutter! Ich hätte auch Angst davor, Fehler bei der Erziehung zu machen, Fehler, die meine Mutter gemacht hat, unbewußt zu wiederholen. Und die meiste Angst hätte ich davor, daß ich das Kind be-glucken würde, es niemals loslassen könnte, das wäre ein riesiges Problem für mich, das weiß ich.
In meinem Bekanntenkreis haben fast alle Kinder und mittlerweile besuche ich verschiedene gar nicht mehr gerne, da ich mich ständig rechtfertigen muß. Da ist keine Toleranz! Sagt doch vor kurzem die Mutter einer Bekannten vor versammelter Mannschaft zu mir "wenn du 'mal alt bist, dann haben alle ihre Kinder um sich, nur du stehst dann alleine in der Ecke". Ich war so wütend und hab' ihr gesagt "tja, wir sind alle allein gekommen und müssen auch alleine gehn". Da war sie dann ruhig. Ich finde auch diese Kiga-Mütter-Bekanntschaften zum schreien, aber vielleicht kenne ich auch nur die "falschen" Mütter.
Ich finde übrigens nicht, daß man Mutter sein muß, um eine komplette Frau zu sein!! Mußte mir das aber auch schon oft anhören.
Würde ich schwanger werden, würde ich mich schon auf das Kind freuen, auf unsere Beziehung zueinander, aber vor dem ganzen - ich nenn's 'mal "Drumherum" - würde es mich grauen ohne Ende!!

LG
Andrea

[Steffi]

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[Vania]

@Olivia:

Danke für das Kompliment *rotwerd*!!! Mal sehen, was Du in ein paar Jahren sagst, es kann immer noch sein, daß Du später welche willst und da hast Du ja auch wirklich noch viel Zeit.

Ich wollte vor ca. 4 Jahren, also mit 27, auch noch keine Kinder haben, das hat sich alles irgendwann recht schnell ergeben, ich konnte mir nie vorstellen Mutter zu sein. Jetzt bin ich es sehr gerne und aus vollem Herzen. Ich denke, nur so klappt es, denn es ist wirklich eine 24/7 Geschichte. Man kann nicht ein bißchen Mutter sein, wenn dann richtig.

Es kann auch gut sein, daß ich mich irgendwann mal mit etwas interessantem selbstständig mache oder Freelancer werde, hätte ich auch gut Lust zu, wenn meine Kleine aus dem Gröbsten raus ist. Wäre eine Idee, nicht "nur" Hausfrau und Mutter zu sein, wobei mich letzteres ehrlicherweise momentan noch genug fordert.

Es ist nicht immer ein Zuckerschlecken, aber ich mach es sehr sehr gerne.

Grüßle
Vania

[Lilibeth]

@andijo: Das mit dem Rechtfertigen-Müssen kenne ich auch durch jahrelange Erfahrung und finde es auch schrecklich. Bei uns war es so, dass wir eben lange Zeit (noch) keine Kinder wollten und viele im Bekanntenkreis bereits Kinder hatten und uns richtig gelöchert haben. Ich finde und fand das mehr als unverschämt. Das ist so eine intime Angelegenheit, die niemanden einen feuchten Kehricht angeht! Und wenn eine Frau kein Kind will, ist es ebenfalls ihre Sache. Ich habe irgendwann auf die Frage wann und ob ein Kind bei uns kommt, GAR NICHT mehr geantwortet und einfach das Thema gewechselt. OK, jetzt bin ich (gewollt) schwanger und freue mich riesig. Aber nur ein Kind zu bekommen, damit man im Alter nicht allein dasteht ist eine erbärmliche Einstellung. Vor allem, weil man sich dessen nie sicher sein kann. Meine Freundin hat ein Kind und will kein zweites mehr, was in ihrem Umkreis keiner verstehen will. Sie ist keine Gluckenmutter, sondern so wie ich mir eine vernünftige Mama vorstelle: liebevoll und fürsorglich zum Kind, aber mit einer gesunden Portion Egoismus! Kommt auch nicht immer so gut an, wenn sie trotz Kind ihren zahlreichen Interessen nachgeht (OK, sie lebt in einem Dorf), sich zurechtmacht und gar nicht wie eine verhärmte Mami aussieht, sondern verdammt attraktiv und vielseitig interessiert.