Übelkeit nach dem Essen

Hallo Frau Falch-Ultsch,

ich bin ja von Natur aus sehr schlank (47 kg bei 1,60 m), was wohl daran liegt, dass ich lt. meinem Hausarzt einen sehr schnellen Stoffwechsel habe. Außerdem kann ich auch nie viel auf einmal essen. Ich brauche über den Tag verteilt viele kleine Mahlzeiten.

Nun ist es aber so, dass mir nach einer etwas größeren gekochten Mahlzeit teilweise richtig übel wird und ich mich im bestenfall erst mal für eine halbe bis dreiviertel Stunde vom Essen erholen muss, bevor ich wieder irgendetwas anderes machen kann.

Auch wenn ich mal nicht zum Essen komme wird mir regelrecht schlecht und zwar so, dass ich dann teilweise auch gar nichts mehr essen kann.

Gibt es etwas was ich vor allem gegen die Übelkeit nach dem Essen tun kann?

Außerdem habe ich noch einen fast unstillbaren Heißhunger auf Schokolade. Wenn ich mal einen Tag nicht wenigstens ein Stückchen essen konnte werde ich richtig unleidlich und fühle mich nicht wohl. Kann das normal sein?

So, ist leider etwas lang geworden. Würde mich sehr über eine Antwort freuen.

Viele Grüße
Naschkatze

[SiGuenther]

Hallo Naschkatze!

[S. Falch-Ultsch]

Hallo Naschkatze!

Ich möchte dich nicht beunruhigen, aber nach dem,was du geschildert hast, solltest du dich mal auf Diabetes testen lassen.

Dass dir schlecht wird, wenn du gar nichts isst, kann an Unterzucker liegen, genauso der Heißgunger auf Süßes. Und die Übelkeit nach einer großen Mahlzeit könnte darauf hindeuten, dass dein Zuckerhaushalt nicht ordentlich schnell arbeitet.

Teststreifen gibt es schon in der Apotheke zu kaufen, falls du nicht gleich zum Arzt magst, lass dich doch da schon mal beraten.

Viele Grüße
S. Falch-Ultsch

Vielen Dank für Ihre Antwort.

Dass es gleich sowas sein könnte, darauf bin ich noch nie gekommen ... und mein Hausarzt anscheinend auch nicht. Denn bei dem war ich schon wegen der Übelkeit nach dem Essen. Aber dagegen tun konnte er auch nichts.
Werde mir heute in der Apotheke wirklich mal die Teststreifen besorgen.

Hallo nochmal!
Ich war gerade in der Apotheke und die Apothekerin war doch sehr verwundert.
Unterzucker könnte nur bei Diabetikern entstehen, die deswegen regelmäßig Medikamente nehmen bzw. Insulin spritzen und auch nur dann kann es gefährlich werden.

Alles andere sei eine "normale" Unterzuckerung, die der Körper ohne weitere selbst ausgleicht, indem er durch Heißhunger Süßes fordert. Aber behandlungsbedürftig sei dies auf keinen Fall.

Auf mein Fragen hin hat sie dann mit mir einen Blutzuckertest durchgeführt, der bei mir einen Wert von 108 angezeigt hat und daher völlig normal ist.

*push*

[S. Falch-Ultsch]

Hallo Naschkatze!

Also, grundsätzlich liegt die Apothekerin da falsch, auch "normale" Menschen können Unterzucker haben. Sie fallen davon natürlich nicht gleich ins Koma, aber übel werden kann einem allemal. Meinem Sohn ist z.B. morgens oft übel, und wenn ich ihm einen süßen Tee gebe, geht's wieder.
Außerdem solltest du deinen Zuckerwert noch ein wenig öfter testen und vor allem mit dem genauen Wissen, was und wie lange davor du gegessen hast.
Wenn Zucker auszuschließen ist, könntest du deinen Hausarzt mal auf Reizmagen bzw. -darm hin ansprechen. Oder besuche einmal einen guten Heilpraktiker, der sich vielleicht etwas mehr Zeit für dich und ein ausführliches Gespräch nimmt.
Was keiner gerne hört, aber in den meisten Fällen zutrifft, ist ganz einfach Stress. Stress kann sich auf nahezu sämtliche Körperfunktionen auswirken, sogar auch auf den Insulinhaushalt. Wenn du längere Zeit unzufrieden und unter Druck lebst, wirkt sich das auf den Körper aus, bei allen Menschen unterschiedlich. Überprüfe dich doch auch noch einmal ganz ehrlich daraufhin!

Viele Grüße
S. Falch-Ultsch

[bäumlchen]

Hallo,

sorry, daß ich mich einmische, aber ich bin seit fast 25 Jahren
Typ-I Diabetikerin und meine, daß ich mich etwas in dieser Materie auskenne.

Erst mal Grundsätzliches:
In den Langerhansschen Inseln in der Bauchspeicheldrüse wird das Hormon Insulin produziert, das den Zucker, der sich aufgrund von Nahrungsaufnahme und anderen Gründen im Blut befindet, zu den Körperzellen transportiert, die somit mit Energie versorgt werden.

Es ist richtig, daß Nicht-Diabetiker Unterzucker bekommen können, wenn ihre Bauchspeicheldrüse zuviel Insulin produziert. Dem kann aber ganz einfach durch Zuführung von Zucker entgegengewirkt werden. Oft finden diese Unterzuckerungen jeweils zur selben Tageszeit statt, da die Insulinausschüttung einem bestimmten, individuellen Rhythmus unterliegt.

Praktisch unmöglich ist eine Unterzuckerung bei einem Menschen mit unentdecktem Diabetes. Dieser Mensch wird immer zu hohe Blutzuckerwerte haben, da seine Langerhansschen Inseln entweder zerstört (Typ-I Diabetes) oder geschädigt (Typ-2 Diabetes/Altersdiabetes) sind und somit kein oder zuwenig Insulin produzieren.
Es wird dann in der Folge mit Insulininjektionen und/oder Medikamenten therapiert, um diesen Mangel auszugleichen.

Symptome einer Überzuckerung (eben bei Diabetes-Verdacht) sind primär nicht stillbarer Durst, sehr große Müdigkeit und rapide Gewichtsabnahme, da ja den Zellen keine Energie mehr zugeführt werden kann.
Übelkeit tritt meist erst bei Ketoazidose auf, der Folge permanent sehr stark erhöhter Blutzuckerwerte über einen relativ langen Zeitraum.

Bei Streß reagiert der Körper mit der Erhöhung des Blutzuckergehalts. Dann wird nämlich in der Nebennierenrinde Adrenalin produziert, welches der Leber signalisiert, vermehrt Glykogen (Zuckerreserven des Körpers) auszuschütten.

Ein Blutzuckerwert von 108 mg/dl ist im absoluten Normbereich und braucht zu keinerlei Sorgen Anlaß geben. Auch Deine sonstigen Symptome deuten in keiner Weise auf Diabetes hin.

Liebe Grüße
bäumlchen

[S. Falch-Ultsch]

Hallo Bäumlchen!

Danke für deine Profi-Informationen, und dass du mit dem Unterzucker noch einmal betätigt hast, was ich auch schon sagte!

Für Naschkatze wird es sicherlich eine Erleichterung sein, Diabetes ausschließen zu können.

Viele Grüße
S. Falch-Ultsch