Guten Morgen,
Prinzipiell finde ich eine Studiengebühr sinnvoll und 50 Euro angemessen. Aber Folgendes sollte dabei berücksichtigt werden:
1. 50 Euro pro Semester sollten für die nächsten 10 Jahre gesetzlich festgeschrieben werden. Danach eine - auch gesetztlich festgelegte - Erhöhung um maximal 5 bis 10% (Infaltion etc.). So sollte die Gefahr einer jährlich willkürlichen Erhöhung begegnet werden können.
2. Auch wenn das gymnasial-infantiler pädagogischer Schnickschnack sein sollte: Regelmäßige Überprüfung der Anwesenheit der Studierenden in den Seminaren und Vorlesungen. Wer sich ein Semester lang nicht blicken lässt, ohne offiziell ein Urlaubssemester beantragt zu haben, wird automatische exmatrikuliert. Pro Semester nachweisbare Leistungskontrollen (Klausuren, Seminar- und Projektarbeiten) Ich bin nämlich der Meinung, dass diese eingeschriebenen Studenten jobben und letztendlich ihr offizielles Studentendasein steuerlich wirksam machen. Volkswirtschaftlich gesehen eine Katastrophe.
4. Einhergehend mit den Gebühren sollten die Studierenden mehr Rechte habe, z.B. bei der Einstellung von wissenschaftlichem Personal, Qualität der Lehre (die bei übervollen Seminarräumen schlicht nicht gegeben ist. D.h. wiederrum mehr Lehrpersonal, mehr Räume), mehr Service in den Bibliotheken etc. pp. Mehr Interdisziplinarität.
3. Das niederländische Modell (sofern es noch besteht) könnte auch für Deutschland sinnvoll sein. D.h.: Für Studierende ist die Zeit während des Studiums Arbeitszeit. Sie werden also dafür bezahlt. ABER: Nur eine bestimmte Zeit lang. Wenn sie das Studium in der angegeben Zeit absolvieren, müssen sie das Geld nicht zurück bezahlen; schaffen sie es nicht, wird dieses Geld rückzahlungspflichtig. (Übringes: In der DDR wurden Studenten auch für ihr Studium bezahlt. Selbst Abiturienten haben ein kleines Geld bekommen!) Die Vorteile liegen klar auf der Hand...
4. Eine sehr wichtige Frage allerdings bleibt:
Wieso sollen Studenten für eine Ausbildung bezahlen? Alle anderen Auszubildenden müssen nicht bezahlen. Wenn es fair und gerecht zugehen sollte, müsste es eigentlich so sein, dass alle bezahlen, sobald die gesetzliche Schulpflicht absolviert ist. (Das ist nicht meine Meinung, sondern ist konsequent logisch)
Stellt sich die nächste Frage: Sollte die Schulpflicht erhöht werden auf 13 Jahre??? In der Zeit haben die ohne ABI ihre Ausbildung absolviert und die mit ABI fangen dann an mit einer Ausbildung oder einem Studium. Wenn kein Student jobben müssten, könnte ein Studium gut in 5Jahren absolviert sein, danach sollte es die Gebühren geben.
LG
Anke, die sich jahrelang mit dieser Idee im ASTA zum entfant terrible gemacht hat
Ein Bild lügt mehr als tausend Worte.