wieder mal 'Haare färben'

[Sandra]

Hallo!

Also, ich hab da noch 2 Fragen zu dem Thema. Zuerst mal: wozu muss man die Haarfarbe mit Wasser aufschäumen (aufemulgieren heißt das glaub ich), bevor man sie ausspült? Hat das auch irgendeinen bestimmten Zweck, oder trägt es nur dazu bei, dass meine Duschwände immer undurchsichter werden weil die Farbe von den langen Haaren so wegspritzt? [img]/forum/biggrin.gif[/img]

Und dann würde ich noch gerne wissen, was bei 'schleichender Oxidation' passiert. Ich möchte mir nämlich jetzt meine Haare mit Frisörfarbe zu Hause färben (hoffe darauf, dass das Schwarz länger hält mit Qualitätsfarben) und es gibt da so Shampoos für direkt nach dem färben, die die 'schleichende Oxidation' verhindern sollen. Was passiert dabei genau? Greift es die Haare an, werden sie grün, lösen sie sich auf *g*, oder wie? [img]/forum/confused.gif[/img] Brauch ich so ein Shampoo unbedingt, oder reicht auch so eine spezielle Spülung, die direkt nach dem Färben aufgetragen wird?

Liebe Grüße,
Sandra

[angel]

hallo

also ich würde mir keine sorgen machen wegen schleichender oxidation, das ist höchtens(und dann nur bei schlechter farbe) bei sehr hellen blondtönen möglich.
was das aufemulgieren angeht, ich weiß ehrlich gesagt auch nicht wozu es gut ist, hat mein friseur auch nie gemacht und ich war immer zufrieden mit der farbe, bin übrigens hellblond...

also viel glück beim färben

alles liebe
Kim

Hallo Sandra,
das Aufemulgieren dient zum einen dazu nach einer Ansatzfärbung die Haarfarbe leichter auspülen zu können und zum anderen das die Haare in Längen und Spitzen eine Farbauffrischung bekommen. Bei Blondtönen wird das in der Regel nicht gemacht, weil hier beim Hellerfärben eine Gegenfarbe zum abschwächen des rot/orange Anteil mit eingesetzt wird, die beim aufemulgieren die bereits hellen Längen und Spitzen in ihrer Farbe negativ beeinflussen würde.
Deinem Beitrag entnehme ich, dass Du lange Haare hast. Hier sollte wegen der Schonung der Haarlängen ohnehin nicht aufemulgiert werden (bezogen auf oxidative alkalische Haarfarben) weil das lange Haar sonst unnötig aufgequollen würde. Es gibt hier bezüglich der Belastung eine nette Beispielrechnung. Das Haar wächst ca. 1cm pro Monat, das heißt es hat bei z.B. 30cm ein Alter in der Spitze von ca. 30 Monaten. Wenn man jetzt nur zwei Haarwäschen pro Woche benötigt, dann haben wir im Monat ca. 8 Wäschen multipliziert mit 30 Monaten ergibt 240 Haarwäschen und dies ist absolut der unterste Wert, es sind vermutlich einige mehr. Ein Fönen der Haare ist noch hinzuzurechnen. Die Schuppenschicht ist in diesen Bereichen schon sehr abgespreizt. Hier wirken regenerierende Pflegeprodukte mit reparierenden Inhaltsstoffen entgegen. Ich kann Dir hier die Produkte von Phytologie empfehlen ( www.phytologie.de )
Ein eventuell nötiger Farbausgleich in Längen und Spitzen sollte unbedingt mit einer (bei dunklen Tönen) gleichfarbigen Intensivtönung ohne Ammoniak herbeigeführt werden. Hier wird die Schuppenschicht nicht weiter gechädigt und die Pigmente können sich sogar besser am Haar halten. Eine Behandlung mit Haarfarbe wird längerfristig die Haltbarkeit in bereits behandelten Bereichen stark verschlechtern.
Wegen der schleichenden Oxidation sollte nach jeder Oxidativen Haarfärbeung eine saure Haarkur oder Spülung angewendet werden (mit Einwirkzeit). Spezielle Haarwäschen wirken dann nicht gegen eine schleichende Oxidation, sondern haben mildere Reinigungswirkung, einen anderen PH Wert und erhalten die Pigmente länger am Haar.

Wenn Du weitere Fragen hast, oder professionelle Produkte benötigst, meine EMail ist dirk@sossenheimer.de

Grüsse aus Kelkheim

Dirk Sossenheimer
Friseurmeister

[Diese Nachricht wurde von Dirk Sossenheimer am 05-02-2001 editiert.]