Hallo Scarlett!

also Unterlack und zwei Schichten Farblack ist schon in Ordnung (obwohl: Den Unterlack spare ich mir meistens, damit es nicht zu lange dauert). Nachdem ich meine Nägel mit medizinischem Alkohol (z.B. Kampferspiritus aus der Apotheke) oberflächlich entfettet habe, erfolgt die erste Farbschicht sehr dünn. Die lasse ich dann mindestens 5 min trocknen. Dabei ist wichtig, daß die Kontur jetzt schon ganz exakt ist. Denn die zweite reichlich aufgetragene Farbeschicht bleibt, wenn man mit dem Pinsel nicht ganz große Ausrutscher macht, innerhalb dieser Kontur. Diese Prozedur findet meist am Nachmittag oder (nicht zu späten) Abend statt. Ich lasse die zwei Farbschichten nun über Nacht durchtrocknen. Dann ist der Lack am nächsten Morgen richtig hart, und ich trage schnell trocknenden Überlack auf (ESTÉE Lauder, teuer aber gut, L'OREAL geht auch).

Wenn Du es im wesentlichen auch so machst, kann es trotzdem sein, daß Dein Lack nicht so lange hält, aus verschiedenen Gründen:

- Die natürlichen Fettanteile in Deinen Nägeln sind höher als bei mir. Das ist aber kein Nachteil, denn diese Bestandteile schützen vor Brüchigkeit und Nagelspliss. Fast alle Nagelpflegeprodukte zielen darauf diese Bestandteile zu erhöhen.

- Du hast möglicherweise lange Nägel. Dann bewirkt jede Handarbeit eine merkliche Biegebelastung der Nägel. Da der Lack die (elastische) Verformung jedes mal mitmachen muß, splittert er bald ab. Vorher erkennt man manchmal sogar Haarrisse im vorderen Bereich der Nägel.
Da sich lange Nägel auf Klaviertasten nicht gut machen (und auch bei vielen anderen Tätigkeiten nicht), sind meine Nägel ultrakurz. Genau diesen Eindruck hat der Betrachter aber nicht, da ich die Nägel nicht voll ausmale, sondern an der Seite viel frei lasse. Bei meinen Farben (dunkel & leuchtend) sieht das dann lang und schlank aus. Mich haben schon wildfremde Frauen unterschiedlichsten Alters darauf angesprochen und wollten wissen wie ich das mache.

- Viele Frauen tragen den Nagellack auf, lassen ihn trocknen und vergessen ihn dann. D.h. sie hantieren mit allem Möglichen wie sonst auch. Man kann aber - ohne sich prinzipiell in seiner Handlungsfreiheit einzuschränken - etwas darauf achten, wie man rauhe oder scharfkantige Gegenstände anfaßt (Schlüsselbund, Topfschwamm, Nägel Schrauben uvm.). Es ist erstaunlich, was das bringt.

Viel Freude beim Lackieren,
und liebe Grüße!
Frank.