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Thema: Zeitarbeit - ja oder nein?

  1. #11
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    Hallo Kassandra,

    ich habe auch Erfahrung mit Zeitarbeit und sehe es in etwa so wie Wendy *wink* Es stimmt, die Bezahlung könnte besser sein, aber ich habe damals in meinem "festen" Job so gelitten, dass mir das Geld sowas von egal war, Hauptsache weg.

    Ich hatte das Glück übernommen zu werden und ich denke, dass dies gar nicht so selten vorkommt. Es gibt etliche Firmen, die bewußt den Weg über die Zeitarbeit gehen, um sich ihre potentiellen neuen Mitarbeiter unverbindlich anschauen zu können, bevor sie ihnen eine feste Anstellung anbieten. Manchmal ist es aber auch so, dass das Zeitarbeitspersonal für eine Firma billiger kommt als eine Festanstellung, dann bleibt das Abgebot für eine Festanstellung natürlich aus. Aber ich persönlich habe es meist anders rum erlebt und wäre fast jedes Mal übernommen worden, wenn ich gewollt hätte. Aber wie Wendy schon gesagt hat, sind nicht alle Jobs so dolle, so dass nur eins hilft, geduldig warten bis der richtige kommt. OK, man muss auch das Quentchen Glück haben und zur rechten Zeit am rechten Ort sein. Aber warum immer vom worst case ausgehen? Glück hatte ich auch meistens mit meinen Kollegen, zu manchen habe ich heute noch ein freundschaftliches Verhältnis, obwohl ich mittlerweile zweimal umgezogen bin. Ich bin ein kontaktfreudiger Mensch und habe mich immer schnell in den jeweiligen Kollegenkreis eingefügt. Am Anfang ist es natürlich immer etwas doof, so fremd und dann noch von einer Leasing-Firma, aber man gewöhnt sich schnell ein. Was ich 100% unterschreiben kann ist, dass durch Zeitarbeit das Selbstbewußtsein zwangsläufig trainiert wird, was ja nicht gerade von Nachteil ist Außerdem lernt man, sich schnell in die jeweiligen Arbeitsabläufe einzuarbeiten, so dass man auch später für andere Arbeitgeber interessant ist. Flexibilität ist nun mal sehr wichtig im heutigen Berufsleben.

    Von Nachteil finde ich die von Wendy aufgeführten Punkte wie geringe Bezahlung, weniger Urlaub und dass man sich als Leasingkraft immer quasi rechtfertigen muss. Im Freundeskreis dachten viele Zeitarbeit heißt, dass man nur zeitweise arbeitet und meistens eben nicht. Naja, und in den Firmen wird man oft am Anfang einer richtigen Inquisition unterzogen, à la "Warum, wieso und wie lange machen Sie Zeitarbeit?" oder "Was sind Sie eigentlich von Beruf, was haben Sie gelernt?" Blablabla. Diese penetrante Neugierde kann echt ätzend sein. Und wenn man sich in einem Einsatz nicht wohl fühlt, dann kommt es auf die jeweilige Disponentin der Zeitarbeitsfirma an, ob man ausgetauscht wird oder nicht. Das kann auch nerven. Aber im Normalfall berücksichtigen sie schon auch die Wünsche der Mitarbeiter. Ich habe mir nie was bieten lassen und blieb stets hartnäckig, so dass sie mir schon entgegen gekommen sind, nur um ihre Ruhe zu haben. Als ich gegangen sind, haben sie bestimmt 3 Kreuze gemacht. Aber im Prinzip habe ich mich mit den Damen sehr gut verstanden, denn wir waren auch sehr offen zueinander und das ist immer eine gute Arbeitsbasis.
    Als Fazit kann ich nur sagen, dass Zeitarbeit als Übergangslösung eine prima Sache und viel besser als das Verharren in einem miesen festen Job ist.

  2. #12
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    Vergaß' zu erwähnen: Bekam weder Weihnachts- oder Urlaubsgeld und nur bei der ersten Zeitarbeitsfirma gab's 26 DM VL

    Die erste ZAF war bzw. ist die 2. größte in Deutschland. Es gibt sogar Niederlassungen in Österreich und Belgien.

    Eine 37,5 Stunden-Woche hatte ich auch nie. Mußte immer 40 Stunden arbeiten. Im Vertrag stand bei beiden ZAF nur, daß man mindestens 37,5 Stunden arbeiten mußte, um das volle Gehalt zu bekommen!!! Ansonsten bestimmte natürlich der Betrieb, in dem man arbeitete, wieviele Stunden man pro Woche da sein mußte.

    Richtig verantwortungsvolle Aufgaben bekam ich auch nie aufgetragen, weil ich erstens das Hintergrundwissen und auch nicht die Zeit hatte und zweitens, weil man einem "Außenstehenden" nicht alle Abläufe offenlegen will, weil man ja weiß, daß der Leiharbeiter nicht sonderlich lange bleibt. Wurde auch NIE auf Weihnachtsfeiern eingeladen oder sonstigen Betriebsfeiern. An Arbeitsmeetings mußte ich auch nie teilnehmen. Die Kollegen waren zwar immer sehr nett und hilfsbereit, aber bei Tratsch konnte ich natürlich nie mithalten.

    Konnte mich nie entscheiden, ob ich nun diesen oder jenen Einsatz annehmen wollte oder nicht.


    Was mich wirklich aufgeregt hat, war immer die Frage, ob ich auch was vernünftiges gelernt hätte, und wieso ich mir keinen "richtigen" Job suchen würde. Ha, und alle Leute haben mich beneidet, weil ich auch in einsatzfreien Zeiten bezahlt wurde

  3. #13
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    Hallo liebe Kassi,
    früher wäre ich strikt gegen die Arbeit in einer Zeitarbeitsfirma gewesen. Heute sehe ich das etwas anders. Ich denke für eine gewisse Zeit, zum ausprobieren sozusagen ist das ganz gut. Und wenn es einem in einer Firma wirklich gut gefällt und man sich ins Zeug legt, gibt's evtl. auch Übernahmechancen, in meiner früheren Firma sind schon Mitarbeiterinnen übernommen worden. Der Vorteil ist auch, daß man sich nicht so riesig viel Gedanken machen muß im Job, man macht seine Arbeit und Überstunden werden in der Regel bezahlt!!! (ARGUMENT!!!)

    LG
    Andrea

  4. #14
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    @andijo: Da hast Du zwar einerseits recht, nur Unterforderung ist genauso schlimm wie Überforderung (konnte ich früher auch nicht glauben). Gedanklich frei ist man auch nicht, weil man ständig überlegt, wo komme ich als nächstes hin, bekomme ich wieder einen Einsatz, werde ich mit den Leuten klar kommen etc.

    Ist zwar eine andere Art Streß, als bei einer Festanstellung, aber es ist dennoch Streß.

  5. #15
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    Wendy, da hast du es aber echt besch.... getroffen. Ich wurde immer wie ein ganz normaler Mitarbeiter beim Entleiher behandelt. Bekam die gleichen Geschenke zu Weihnachten *geiferlechz* und wurde zu allen Feiern eingeladen. Auch bei der Arbeit haben sie keine Geheimnisse vor mir gehabt. Bei einer Firma habe ich sogar Einblicke in die Personalakten (inklusive Gehälter) der übrigen Mitarbeiter meiner Abteilung gehabt, was sonst keiner hatte. Mein Chef hat immer betont, dass es unter uns bleiben muss, denn es würde zur Revolution kommen, wenn die einzelnen Mitarbeiter Wind davon bekämen, was die Kollegen verdienen. Nur er und seine Sekretärin (also ich) wüßten Bescheid. Und ich muss sagen, ich war wirklich ziemlich überrascht, wie groß das Einkommensgefälle in dieser Abteilung war, wo jeder nach Leistung bezahlt wurde.
    Und bei einer anderen Firma habe ich in der Buchhaltung gearbeitet und auch Buchungen gemacht, u.a. auch die Zeitarbeitskräfte, also auch mich. DAS gefiel meiner ZAF so gar nicht, denn so habe ich erfahren, was der Entleiher für uns an die ZAF bezahlen muss und das ist schon eingewaltiger Unterschied zu dem, was wir armen Zeitarbeitskräfte bezahlt kriegen. Frechheit!!
    Also über mangelndes Vertrauen seitens der Entleiher konnte ich mich nie beklagen! Auch die Aufgaben waren nicht immer dödelmäßig, sondern genauso oft recht verantwortungsvoll.

  6. #16
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    @Lilibeth: Die erste ZAF hat 46 DM pro Stunde für mich bekommen; die andere sogar 50 DM (war beides mal Zufall, daß ich mitbekommen habe, wieviel die an mir verdienen).

    In einer Firma (die ziemlich groß war) wurden sogar mal an sämtliche Leiharbeiter ein Memo rausgeschickt, daß sie bitte nicht zum Betriebsfest erscheinen dürften. Das fand ich schon eine bodenlose Frechheit!!!

    Ha, und in der Kantine mußten wir alle 50 % mehr bezahlen, als die Festangestellen der Firma

    Es handelte sich übrigens um eine große Deutsche Versicherung in Bonn

  7. #17
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    @ Wendy: Also der eine Entleiher hat für mich damals über 80 DM pro Stunde an die ZAF bezahlt. Bekommen habe ich poppelige 18 DM!! Wenn das keine Ausbeutung ist. OK, es kamen dann noch Spesen und Aufwandsentschädigungen, etc. hinzu. Wieviel das war weiß ich nicht mehr, denn meine Zeitarbeitszeit liegt fast 10 Jahre zurück, aber ich weiß noch, es war verdammt wenig! Meine Eltern haben immer gesagt Zeitarbeit sei moderner Menschenhandel! Da ist sicher was dran, aber ich wollte es so und habe das beste draus gemacht. Und ich habe es ja auch nicht ewig gemacht. Aber warum hast du nicht auf Betriebsfeste gedurft? Das ist schon sehr mysteriös. Und vor allem klingt das sehr unseriös. Die können doch ihren Mitarbeitern nicht verbieten, zu so was Harmlosen wie eine Betriebsfeier zu gehen *kopfschüttel*. Das ist wirklich mehr als frech!! Dass ihr Leiharbeitsleute mehr in der Kantine zahlen musstet als die "eigenen" Mitarbeiter, dafür kann die ZAF nichts. Aber gerecht ist es trotzdem nicht.

  8. #18
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    @Lilibeth: Nicht meine Leihfirma hat mir verboten, auf das Betriebsfest zu gehen, sondern die Firma, in der ich meinen Einsatz hatte!!! Klar, kann die ZAF nichts für den Aufschlag in der Kantine, darum ging es auch nicht. Wollte damit nur aufzeigen, daß ein Leiharbeiter nie so behandelt wird wie der Festangestellte!

  9. #19
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    @ Wendy: Ich kann nur sagen, dass ich in den allermeisten Fällen so behandelt behandelt wurde, wie meine festangestellten Kollegen. Nicht besser, aber auch nicht schlechter als sie. Ist halt meine persönliche Erfahrung und nur aus der Sicht kann ich das beurteilen. Das soll aber nicht heißen, dass ich ausschließe, dass es auch anders sein kann. Das mit dem Betriebsfest habe ich falsch verstanden. Im Normalfall sind aber solche Firmen auch zu ihren festangestellten Mitarbeitern nicht besonders fair.

  10. #20
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    @Lilibeth: Du scheinst wirklich Glück gehabt zu haben

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