Ich bin im Moment ein seelisches Wrack.
Ab Montag verbringe ich mein Auslandssemester in Metz. Da ich grenznah wohne, habe ich geplant, Mittwochs immer heimzufahren. Also würde ich nur 3 Tage, höchstens 4 in der Woche dort verbringen.
Nun habe ich mit 2 anderen Kommilitoninnen endlich den ganzen Bürokratiekram hinter mir. Eine Wohnung hat auch jede, wenn auch klein.
Eigentlich könnte man soweit zufrieden sein.
Aber ich verwandele mich plötzlich zum Kleinkind und hab jetzt schon Heimweh wie blöd. Den ganzen Tag sitze ich in meinem Zimmer und weine. Zuerst hat mein Schatz mich total lieb getröstet und gesagt, dass wir die 6 Monate rumkriegen. Aber ich bin so launisch und depressiv. Heute ist er ziemlich ungeduldig gewesen und meinte, ich solle mal nicht übertreiben, es seien doch immer nur 3 Tage in der Woche.
Aber für mich ist das viel. Ich bin nicht gerne in einem fremden Zimmer. Ich möchte nicht aus meiner gewohnten Umgebung raus.
Meine Tante meinte heute, das würde mir endlich ein Stück Selbständigkeit geben, ich würde lernen, mal auf eigenen Füssen zu stehen.
Das weiß ich ja alles. Aber ist es wirklich falsch, so schwach zu sein, wie ich im Moment bin. Ich traue mir gar nichts mehr zu. Immer wird von einem erwartet, dass man alles alleine hinkriegt. Ich hab aber keine Lust darauf.
Mein Freund ist wahrscheinlich auch nur noch genervt. Er meinte, er kann nicht immer den liebevollen Seelentröster spielen. Ist ja auch klar. Ich hasse mich grad selbst.
Aber ich fühle mich so allein.
Klar, ich werde meinen Horizont erweitern und neue Leute kennen lernen.
Aber momentan ist mir das alles zu viel.
Ich könnte nur noch weinen.

Jill