Hallöchen!

Ich hab ein Problem mit meiner Mitbewohnerin. Und zwar folgendes: Wir sind eigentlich erst vor drei Monaten zusammengezogen, allerdings sind diverse Schwierigkeiten aufgetreten, die mich dazu bringen, dass ich wieder ausziehen möchte.

1. Riskiert sie ihren Job an allen Ecken und Enden, sprich sie geht einkaufen anstatt arbeiten und lässt sich auch noch erwischen.
Folge: haarscharf an einer fristlosen Kündigung vorbei, wenn sie noch einen Fehler macht ist sie draussen.
Schlimm an der Sache: Ihr ist das egal, sie gibt sich null Mühe, den Job zu behalten (bringt um 15:30 Uhr Sprüche wie "Mir reichts, ich geh nach Hause")

2. Sie verdient nicht schlecht, hat aber trotzdem nie Geld. Leiht sich von mir 250€ aus (und wohlgemerkt um Klamotten einzukaufen!!!) und ich darf dann drei Wochen auf mein Geld warten, weil sies halt "einfach vergessen hat"

3. Sie hat ihr geleastes Auto kaputtgefahren, war nicht angegurtet und ist mit 50 km/h in einen stehenden Wagen reingebrettert. Vollkasko versichert ist sie, muss aber trotzdem 750€ Selbstbehalt. Die Kohle hat sie nicht, deshalb hat sie von ihrer Mutter 1500€ geschnorrt.

4. Am Tag des Unfalls war sie nicht arbeiten, was auch verständlich wäre, aber anstatt dass sie nach Hause fährt und sich ausruht, hockt sie in die nächstbeste Bar.

5. Seit drei Tagen war sie nicht mehr auf Arbeit. Okay, sie hat ein Attest (nehm ich zumindest an), die Wohnung ist ein Saustall (aber ja, sie ist ja schwer verletzt und kann kaum gehen), nur anstatt dass sie wenigstens daheim bleibt, geht sie schon wieder ständig einkaufen (wahrscheinlich mit dem Geld ihrer Mutter). So schlimm kann das ja nicht sein...

6. Im nächsten Sommer will sie ein soziales (...) Praktikum starten, bei dem sie nen mickrigen Lohn verdient. Etwa noch einen Drittel von dem jetzt. Sie glaubt allen Ernstes, sie könne dann Auto und Wohnung behalten. Zur Sicherheit wollte sie mich verpflichten, noch min. 2 Jahre in der Wohnung zu bleiben. Das hab ich aber abgelehnt.

Mir ist das finanzielle Risiko einfach zu gross. Ich kann und will für sie nicht einstehen und theoretisch mach ich das jetzt schon. Ich bin auch die, die jedes Mal nach der Arbeit noch was zu essen mitbringt, das läppelt sich auch zusammen und ich find mein Geld auch nicht auf der Strasse. Wenn wir gemeinsame Rechnungen für die Wohnung (Strom z.B.) bekommen, übersieht sie die mal grosszügig, so im Stil "die andere zahlt dann schon".

Sorgen macht mir aber in allererster Linie, dass sie sich einen Dreck um ihren Job kümmert. Wegen ihrem Praktikum hockt sie sowieso ständig an Vorstellungsgesprächen und glaub tatsächlich, im Büro würden die ihr abnehmen, dass sie 5 Stunden beim Arzt ist (sie lügt dann halt und behauptet, sie müsse wieder zum Arzt)

Mich nervt das tierisch und ich möchte ausziehen. Dazu kommt noch, dass mir der Arbeitsweg einfach zu lang ist und ich keine Lust habe, fast 3 Stunden täglich unterwegs zu sein.

Problem an der Sache: Der Vertrag läuft bis min. September 2003, ich müsste also auf jeden Fall bis dann in der Wohnung bleiben.

Was kann ich tun um aus dem Vertrag auzusteigen? Gibts überhaupt eine Möglichkeit? Mit ihr geredet hab ich noch nicht, weil sie danach nie mehr ein Wort mit mir wechseln würde und wenn ich doch noch in der Wohnung bleiben müsste, will ich das ja ganz bestimmt nicht.

Oder findet ihr es unfair von mir, dass ich schon wieder ausziehen will?

Sorry für den Roman.

Liebe Grüsse