Hallo Trixi,
vielen Dank, dass du das gepostet hast. Ich hab mir den Artikel gleich mal angeschaut, fand es sehr interessant (war neu für mich).
Bekannt ist, dass einige dieser Lichtschutzfilter Kontaktallergie auslösen können.
PABA z.B. ist schon vor Jahren deshalb in Verruf geraten, und ist vor allem in den USA kaum noch in Sonnenschutzprodukten zu finden.
Ich werde das Thema im Hinterkopf behalten, das ist eine gute Frage für unseren Sonnenschutz-Experten im Profi-Talk Ende Mai!
Viele Grüße
Britta
P.S. Da der Artikel sicherlich einige interessiert, poste ich ihn hiermit mal:
http://www.fr-aktuell.de/fr/102/t102006.htm
Forscher weisen bei Sonnencremes hormonähnliche Wirkungen nach
Versuche ergaben Wachstumsstörungen bei Tieren
/ UV-Blocker-Rückstände
europaweit in Fischen aus Badeseen gefunden
Von Wolfgang Silvanus
Schweizer Forscher haben herausgefunden, dass
UV-Blocker in Sonnencremes hormonähnliche
Wirkungen haben können. In Tierversuchen lösten
sie ähnliche Effekte aus wie das weibliche
Geschlechtshormon Östrogen.
MÜNCHEN, 4. Mai. "Diese Sonnencreme könnte ihre
Spermienzahl verringern!" Warnungen wie diese
könnten sich künftig unter den Hinweisen auf
Risiken und Nebenwirkungen bestimmter
Sonnenschutzprodukte finden. Einige der
UV-Blocker, die vor schädlichen Sonnenstrahlen schützen
sollen, zeigten in Laborversuchen eine
östrogene Wirkung. Von Substanzen mit ähnlicher Wirkung ist
bekannt, dass sie eine Verweiblichung bei
männlichen und eine Störung des Hormonhaushalts bei
weiblichen Tieren bewirken können.
Forscher des Instituts für Pharmakologie und
Toxikologie der Universität Zürich hatten fünf chemische
Verbindungen untersucht, die kurzwellige
UV-B-Strahlen ausfiltern können (Benzophenon-3,
Homosalat, 4-MBC, Octyl-Methoxycinnamat und
OD-PABA), dazu einen UV-A-Blocker mit dem
chemischen Kürzel B-MDM. Alle UV-B-Blocker
ließen Zellen östrogenabhängiger Tumore schneller
wachsen, drei davon lösten bei Tieren
Entwicklungsstörungen aus. Nur B-MDM zeigte keine dem
weiblichen ***ualhormon ähnliche Aktivität.
Besonders stark wirkte die am häufigsten
verwendete Substanz 4-MBC. Als die Schweizer Biologen sie
mit Olivenöl vermischt auf die Haut weiblicher
Ratten auftrugen, fanden sie, dass die Gebärmutter vor
der Pubertät doppelt so schnell wuchs wie
üblich. "Dies ist erschreckend, denn die von uns
aufgebrachten Konzentrationen liegen im auch
für Sonnencremes zugelassenen Bereich", sagt
Margaret Schlumpf, die Leiterin der Züricher
Studie. Durch den massenhaften Gebrauch von
Sonnencreme könnte gerade bei Kindern die
Aufnahme der potenziell gesundheitsschädlichen
UV-Blocker in den Körper steigen. Andere
Forscher fanden 4-MBC und weitere UV-Blocker-Rückstände
europaweit in Fischen aus Badeseen. Das
bedeutet, dass sich die Substanzen in der Umwelt
anreichern. Noch Besorgnis erregender scheint,
dass die Chemikalien in Mengen von Nanogramm pro
Kilogramm auch in Muttermilch auftauchen.
Nach den potenziellen Risiken für die
menschliche Gesundheit gefragt, rudert die Schweizer Forscherin
jedoch zurück. "Die Befunde reichen nicht aus
für eine Risikoabschätzung", sagt sie. Es ließen sich
keine Rückschlüsse auf die Entstehung von Krebs
oder Wachstumsstörungen ziehen. Deshalb sei es
verfrüht, über den Einsatz bestimmter UV-Filter
zu entscheiden. Schlumpf: "Wir raten, die üblichen
Sonnenschutzmaßnahmen zu beachten: Vermeidung
übermäßiger Sonnenbäder, Bekleidung und die
korrekte Anwendung von Sonnenschutzprodukten."
Auch die Hersteller von Sonnenschutz-Kosmetika
in Europa versichern, die in Tierversuchen
gefundenen Effekte könnten bei normalem
Gebrauch von Sonnencreme beim Menschen nicht
auftreten. Die Wirkungsstärke der UV-Blocker
liege um einen Faktor von zwei Millionen unter dem Wert
des natürlichen Östrogens Estradiol im
Menschen, sagt Birgit Huber, Sprecherin des deutschen
Herstellerverbands IKW. Zudem zeige eine Studie
der britischen Cosmetic Toiletry & Perfumers
Association bei Ratten keine östrogene Wirkung.
"Wenn sich die Substanzen in der Umwelt aber
anreichern", sagte ein Verbandssprecher dem
britischen Wissenschaftsmagazin New Scientist, "ist uns
klar, dass wir rasch etwas tun müssen."
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Copyright © Frankfurter Rundschau 2001
Dokument erstellt am 04.05.2001 um 21:11:17 Uhr
Erscheinungsdatum 05.05.2001
[Diese Nachricht wurde von Britta am 05-05-2001 editiert.]