Wir hatten es doch kürzlich davon. Da ist auch die Frage aufgetreten ob der Herzmuskel angegriffen wird oder nicht.
Hier ein Text über das Fasten, einmal kritisch beleuchtet.


Sinn und Unsinn des Fastens


Vor dem unkontrollierten Fasten, dem nicht ärztlich überwachten Heilfasten und der Nulldiät warnte gestern die Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik in Bad Aachen nachdrücklich, denn eine Nullkalorienzufuhr kann sogar tödlich enden, betont Sven-David Müller. Streng genommen bedeutet Fasten Hungern und Hungern kann nicht nur bei Magersüchtigen mit dem Tode enden. Ohne eine ärztliche Aufsicht, möglichst in einer Klinik, sollte nach Angaben der ernährungsmedizinischen Gesellschaft überhaupt keine „Fastenkur“ durchgeführt werden. Aber auch hier ist Fasten aus ernährungsmedizinischer Sicht wenig zielführend, so Müller. Während dem Fasten ursprünglich religiöse Motive zu Grunde lagen, dient es heute oftmals fälschlicherweise der Gewichtsreduktion. Ein falsches und teilweise sogar gefährliches Mittel, betont Sven-David Müller. Während jeder Nullkalorienzufuhr greift der Organismus auf die Eiweißreserven zurück. Dabei deckt er seinen Bedarf auch aus der Herzmuskulatur. Dadurch entstehende Veränderungen wie beispielsweise Herzrhythmusstörungen und Kammerflimmern können mit dem Tode enden, betont Müller. Außerdem kann es beim Fasten zu einer Blutübersäuerung (Azidose) kommen, wenn eine „Kur“ länger als einige Tage andauert. Häufig kommt es beim Fasten zu schmerzhaften Gichtanfällen, berichtet Müller. Durch die hohen Flüssigkeits- und Elektrolytverluste kann während des Fastens niedriger Blutdruck, Schwäche, Kopfschmerzen, Müdigkeit, trockene Haut und Schleimhaut, Mundgeruch sowie erhöhtes Kälteempfinden auftreten. Bedenklich ist längerfristiges Fasten (mehr als fünf Tage) durch die fehlende Zufuhr lebensnotwendiger Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe, so Müller. Überhaupt nicht fasten dürfen nach Auskunft der Aachener Ernährung***perten Schwangere, Stillende, Herzkranke, Leberkranke, Nierenkranke, Krebskranke, Senioren, Kinder sowie Diabetiker. Die Gesellschaft weist darauf hin, dass der Begriff Heilfasten lediglich ein Marketing-Gag ist, der dem Absatz von Büchern und der Werbung von Kliniken dient. Heilfasten ist unmöglich, denn die von Anhängern dieser Außenseiterkostform beschriebene Entschlackung ist ausgeschlossen. Im menschlichen Organismus fällt keine Schlacke an. Schlacke bleibt als Rückstand im Ofen oder der Metallverarbeitung zurück, ergänzt Müller. Da beim Menschen keine Schlacke anfällt, ist auch keine „heilende“ Entschlackung möglich, so Müller nachdrücklich.