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Thema: Offener Brief an George

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    Standard Offener Brief an George

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    20.03.2003 10:12

    "Ein paar Wahrheiten"

    Michael Moore schreibt Bush

    Der Schriftsteller und Filmemacher Michael Moore ("Stupid White Men",
    "Bowling for Columbine") hat sich am Vorabend des Irak-Kriegs in einem
    offenen Brief an seinen Präsidenten gewandt. Hier der Wortlaut des
    Schreibens.


    Lieber Gouverneur Bush,

    heute ist also der Tag, an dem, wie Sie es nennen, die "Stunde der
    Wahrheit" gekommen ist, der Tag an dem "Frankreich und der Rest der Welt
    ihre Karten auf den Tisch legen müssen".

    Ich bin froh, dass dieser Tag nun endlich da ist. Denn, das muss ich
    Ihnen sagen, nach 440 Tagen mit Ihren Lügen und Ihren Halbwahrheiten war
    ich nicht sicher, ob ich das noch länger ausgehalten hätte.

    So bin ich beruhigt zu hören, dass heute der Tag der Wahrheit gekommen
    ist, denn ich möchte Ihnen gerne ein paar Wahrheiten mitteilen:

    1. Es gibt im Grunde genommen NICHT EINEN in Amerika (ausgenommen
    Talk-Radio-Spinner und Fox News), der Gung-Ho-mäßig [Gung Ho ist ein
    Plastiksoldat, Anm. d. Red.] wild darauf ist, in den Krieg zu ziehen.
    Vertrauen Sie mir in diesem Punkt. Gehen Sie aus dem Weißen Haus heraus
    in irgendeine Straße und versuchen Sie, fünf Leute zu finden, die
    leidenschaftlich gerne Iraker umbringen möchten. SIE WERDEN SIE NICHT
    FINDEN! Warum? Weil keine Iraker jemals hierher gekommen sind und einen
    von uns getötet haben. Kein Iraker hat jemals gewagt, dies zu tun. Sie
    sehen, so denken wir Durchschnitts-Amerikaner: Wenn irgend jemand
    irgendetwas tut, was nicht als Angriff auf unser Leben wahrgenommen
    wird, dann - glauben Sie es oder nicht - wollen wir ihn nicht töten.
    Lustig, wie so was läuft.

    2. Die Mehrheit der Amerikaner - die, die Sie niemals gewählt haben -
    sind nicht auf Ihre Gehirnwäsche hereingefallen. Wir wissen, was die
    wirklichen Probleme sind, die unser tägliches Leben betreffen - und
    keiner fängt mit einem I an und hört mit einem K auf. Das hingegen macht
    uns wirklich Angst: Zweieinhalb Millionen Menschen verloren Ihre Arbeit,
    seitdem Sie im Amt sind, die Börsenkurse sind zu einem schlechten Witz
    verkommen, keiner weiß, ob die Rentenfonds in Zukunft noch existieren
    werden, Benzin kostet mittlerweile fast zwei Dollar - diese Liste könnte
    noch endlos fortgesetzt werden. Den Irak zu bombardieren, wird keine
    einzige Lösung dafür bringen. Es gibt nur eins: Sie müssen gehen, damit
    die Dinge sich verbessern können.

    3. Wie [der Talkshow-Moderator, Anm. d. Red.] Bill Maher letzte Woche
    sagte: Wie tief sind Sie gefallen, um einen Beliebtheitswettbewerb gegen
    Saddam Hussein zu verlieren? Die ganze Welt ist gegen Sie, Mr. Bush.
    Zählen Sie die Amerikaner dazu.

    4. Der Papst hat gesagt, der Krieg sei falsch, er sei eine SÜNDE. Der
    Papst! Aber es kommt sogar noch schlimmer: Die Dixie Chicks sind nun
    auch gegen Sie. Wie tief muss es noch mit Ihnen bergab gehen, bevor Sie
    merken, dass Sie Armee von nur einem Menschen in diesem Krieg sind.
    Natürlich ist das ein Krieg, in dem Sie nicht persönlich kämpfen müssen.
    Genauso als Sie sich unerlaubt von der Truppe entfernten und die anderen
    armen Kerle statt Ihrer nach Vietnam verschifft wurden.

    5. Von den 535 Mitgliedern des Kongresses hat nur EINER (Sen. Johnson
    aus South Dakota) seinen Sohn oder seine Tochter beim bewaffneten
    Militär eingetragen. Wenn Sie wirklich für Amerika einstehen wollen,
    schicken Sie bitte sofort Ihre Zwillingstöchter nach Kuwait und lassen
    Sie sie dort Ihre chemischen Armee-Sicherheitsanzüge tragen. Und lassen
    Sie uns sehen, ob alle Mitglieder des Kongresses mit Kindern im
    militärfähigem Alter ihre Kinder für diesen Kriegseinsatz opfern würden.
    Was haben Sie gesagt? Das glauben Sie nicht? Gut, okay, wissen Sie was -
    das glauben wir auch nicht!

    6. Schlussendlich: Wir lieben Frankreich. Gut, sie haben einige Dinge
    richtig verbockt. Ja, einige von ihnen können sogar verdammt nerven.
    Aber Sie haben vergessen, dass wir dieses Land [die USA] nicht mal als
    Amerika gekannt hätten, wenn es die Franzosen nicht gegeben hätte. War
    es nicht mit ihrer Hilfe während des Revolutionskrieges, mit der wir
    gewonnen haben? Und waren es nicht unsere größten Denker und
    Gründerväter - Thomas Jefferson, Ben Franklin etc. -, die viele Jahre in
    Paris verbrachten, wo sie die Konzepte überarbeiteten und verfeinerten,
    die uns zu unserer Unabhängigkeitserklärung und unserer Verfassung
    geführt haben? War es nicht Frankreich, das uns die Freiheitsstatue
    geschenkt hat? War es nicht ein Franzose, der den Chevrolet gebaut hat,
    und waren es nicht ein paar französische Brüder, die das Kino erfanden?
    Und nun tun sie das, was nur ein guter Freund tun kann - Ihnen die
    Wahrheit über Sie, Mr. Bush, sagen, geradeheraus und ohne Umschweife.
    Hören Sie auf, auf die Franzosen zu pinkeln, und danken Sie ihnen, dass
    die es endlich einmal richtig machen. Wissen Sie, Sie hätten wirklich
    mehr verreisen sollen (zum Beispiel ein Mal), bevor Sie Präsident
    geworden sind. Ihre Ignoranz gegenüber der Welt hat Sie nicht nur
    lächerlich aussehen lassen, sondern hat Sie auch in eine Ecke gedrängt,
    aus der Sie nicht wieder herauskommen.

    Hey, nehmen Sie es nicht so tragisch - jetzt kommen die guten
    Neuigkeiten: Wenn Sie diesen Krieg wirklich durchziehen, wird er mit
    ziemlicher Wahrscheinlichkeit schnell vorbei sein, denn ich schätze,
    dass es nicht viele Iraker gibt, die ihr Leben zum Schutze Saddam
    Husseins lassen wollen. Nachdem Sie den Krieg gewonnen haben, werden Sie
    einen enormen Zuspruch in der Bevölkerung erfahren, da jeder Gewinner
    liebt - und wer möchte nicht ab und zu einen ordentlichen Arschtritt
    sehen (vor allem, wenn es ein Dritte-Welt-Arsch ist). Also, versuchen
    Sie Ihr Bestes und tragen Sie diesen Sieg den ganzen Weg bis zur Wahl im
    nächsten Jahr mit sich. Natürlich ist das noch ein weiter Weg, und so
    haben wir alle noch eine lustige Zeit vor uns, während wir zugucken, wie
    die Wirtschaft immer weiter den Bach runtergeht!

    Aber, Mensch, wer weiß, vielleicht finden Sie ja Osama ein paar Tage vor
    den Wahlen! Sehen Sie, SO müssen Sie denken! Bloß nicht die Hoffnung
    aufgeben! Tötet Iraker - sie haben unser Öl!!!

    Hochachtungsvoll

    Michael Moore

  2. #2
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    Hoi Asgard!

    Wow, wo hast denn den gefunden?! Aber ich mag den Michael Moore, hab schon Bowling for Columbine super gefunden und möcht nun auch bald sein Buch lesen!
    Und wo er recht hat, hat er recht ... kann man nur hoffen, dass er nicht bald an irgendeinem "Unfall" stirbt, so wie er sich äußert.
    lg
    Anita

  3. #3
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    @ devil

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  4. #4
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