Hi,
dieser Text aus dem 10 Jahre alten Song "Fluch der Zeit" von Rainhard Fendrich geht mir die letzten Tage nicht aus dem Kopf - er ist leider viel zu aktuell:
Der Fluch der Zeit
Fast immer wenn ich früh aufsteh
such ich gern Trost auf UKW
Da ist man immer gut gelaunt
mit einem affengeilen Sound
Man treibt beschwingt das Grau aus jedem Morgen
als gäbs auf dem Planeten keine Sorgen
Es unterbricht die Heiterkeit
ein Gong mit der genauen Zeit
und man berichtet monoton
vom Balkan und vom Libanon
Um uns herum fängt´s langsam an zu dampfen
doch niemand denkt daran sich zu verkrampfen
wenn die Flieder erblühn
jeden Frühling in Wien
Refrain
Es fielen Troja, Jericho und Dubrovnik
wir hatten immer Glück
Der stärkste Wall
kommt baut man ihn auch noch so dick irgendeinmal zu Fall
Es fielen was man nie zuvor gesehen hat
Raketen auf Bagdad
Der Garten Eden ist was jeder ahnen kann
längst dürres Gras am Vulkan
Um alles nicht so schwarz zu sehn
ertönt ein flotter Evergreen
der böse Geister schnell vertreibt
doch dieses Unbehagen bleibt
Es fällt mir ein das Schicksal von Atlantis
das uns nicht erst seit Donovan bekannt ist
doch wer denkt schon in Wien
daran unterzugehn
Es fielen Troja, Jericho und Dubrovnik
wie lang hält unser Glück?
Kann sein sind irgendwann im nächsten Augenblick
vielleicht genau so dran
Man hatte für Hiroshima und Tschernobyl
nicht mehr als Mitgefühl
und wenn geschieht was jeder langsam ahnen kann
wer schnallt sich da noch an
Es brennen Städte
es brennen die Gemüter
vielleicht brennt irgendwo ein schneller Brüter
na dann wirds erst schön
in dem goldenen Wien
Es fielen Troja, Jericho und Dubrovnik
Wien gibt es noch zum Glück
Man sieht die Welt um uns herum zugrunde gehn
sehr schön auf CNN
Man schläft in Kairo oder in Jerusalem
schon lang nicht mehr bequem
Für keine Seele gibt es heut noch Sicherheit
es ist der Fluch der Zeit
LG
Nathalia