Pflege der Eltern

[andijo]

Hallo Ihr Lieben,
in letzter Zeit mache ich mir viele Gedanken darüber, wie es sein wird, wenn meine Eltern mal pflegebedürftig sein sollten. Ich meine, momentan sind meine Eltern noch relativ fit und man weiß ja auch nie genau, was die Zukunft bringt, aber ich denke oft über diesen Fall nach. Ich finde Altersheime schrecklich, Menschen werden eingesperrt, ghettoisiert und wie sie dort behandelt werden, weiß man auch nicht so genau. Andererseits bedeutet die Pflege eines Menschen, daß man - je nach Bedürftigkeit - einen Teil seines eigenen Lebens aufgibt und es belastet sicher auch Partnerschaften.

Ein ernstes Thema, ich weiß, und für viele hier sicher noch nicht so aktuell, da sie noch relativ jung sind. Trotzdem würde mich Eure Meinung dazu interessieren.

Liebe Grüsse
Andrea

[Exuser37]

Hallo andijo,

ein sehr interessantes Thema, mit dem ich mich auch schon viel beschäftigt habe.

Meine Eltern haben das sehr gut gelöst:

Haben ihre viel zu große Wohnung gegen eine kleinere, altengerechte Wohnung eingetauscht.

D. H.:
- In jedem Zimmer Notrufschalter
- Flur wird geputzt
- Aufzug vom Keller bis zum Dach
- Badezimmer behindertengerecht usw.

Als meine Mutter mal längere Zeit verreist war, haben wir für meinen Vater "Essen auf Rädern" bestellt, das war ganz ok.

Ich möchte das meine Eltern möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben ohne Heim führen können, natürlich mit Hilfen von außen.

Aber man muss das rechtzeitig angehen...

Liebe Grüße
Billie

PS: Und es gibt auch sehr gute Pflegeheime, meine Tante war in einem, dass war so modern und gemütlich, wenn man es nicht gewusst hätte, hätte man gedacht man ist in einem Hotel. Und es war ein kirchlich geführtes, also keins für Millionäre...

[katjastern]

Hallo Andijo,

das ist eine gute Frage, die hab ich mir auch schon oft gestellt. Mein Vater wird didees Jahr 70 und meine Mutter ist 62. Gerade bei meinem Vater merk ich doch ab und an, dass er sich in den letzten Jahren durch das Alter sehr verändert hat. Ich muss auch dazu sagen, dass unser Verhältnis in den Jahren bis ich 18 wurde und dann ausgezogen bin, oft nicht so sehr gut war. Eben auch wegen dem großen Alterunterschied zwischen mir und meinen Eltern.
Prinzipiell könnte ich mir vorstellen, mein Eltern zu mir zu nehmen, wenn sie mal nicht mehr allein wohnen könnten, aber da muss natürlich genug Platz da sein. Aber pflegen, weil sie sich nicht mehr allein helfen könenn, wohl eher nicht. Das würd ich mir einfach nicht zutrauen, von den Fähigkeiten und auch vom psychischen her. Das hat natürlich auch damit zutun, dass man dann Arbeit und normales Leben aufgibt und da spielen dann auch egoistische Motive mit.
Gut - man muss immer erstmal selbst in der Situation sein, aber ich hab mit meinen Eltern auch schon mal drüber gesrpochen und die waren beide irgendwie nicht so angetan von der Idee. Jeder wünscht sich ja ein schnelles Ende und meine Eltern meinen, es geht bei ihnen auch mal eher "schnell", weil es in beiden Familien immer so war. Deshalb sind sie da etwas stur und man kann schlecht wirklich gut darüber reden.
Aber wie gesagt, auf Grund des Alters meiner Eltern und ihrer Zipperlein so ab und zu, mach ich mir da halt auch jetzt ab und zu schon mal Gedanken.

Liebe Grüße,
Katja

[mulle]

Hallo andijo,

meine Eltern haben schon vor ca. 5 Jahren eine Wohnung in einer Anlage für "betreutes Wohnen" gekauft. Meiner Mama war es immer wichtig, nicht von einem von uns Kindern abhängig zu sein sondern das Gefühl zu haben, dass sie ihr Leben selbst organisieren kann.

Mittlerweile ist mein Papa ja alleine (er wird 65) und ich hab oft Angst um ihm. Klar, er ist noch fit und alles, und er hat viele Bekannte und Nachbarn, aber trotzdem denke ich oft wie es wird wenn er manches nicht mehr kann. Ich hab grosse Angst vor den Entscheidungen, und ich hoffe so sehr dass es da mal keine Schwierigkeiten gibt. An dem Haus hängen eben sehr viele Erinnerungen, besonders seit meine Mama nicht mehr lebt.
Auf meine Geschwister kann ich in so einer Sache nicht zählen, das weiss ich sehr sicher.

Liebe Grüße
eva

[andijo]

@katjastern, meine Eltern sind genauso alt wie Deine, mein Dad 70, meine Mutter 62

@mulle, hallo Eva, auf meine Geschwister kann ich wohl auch nicht zählen, die sind alle weggezogen...

[andijo]

Ich finde es übrigens toll, wenn man sich auf das Alter einstellt und z.B. in eine entsprechende Wohnung wie Billie`s oder mulle`s Eltern zieht. Meine Mutter erzählt mir immer, wie klasse sie es findet, wie der oder die ihre Eltern versorgt... das setzt mich schon gehörig unter Druck. Ich liebe meine Oldies, ich hoffe, das versteht Ihr jetzt richtig...

[Asgard]

Ich finde solche Wohnanlagen prima. Die Dame, deren Wohnung ich uebernommen habe, ist erst mit weit ueber 90 in ein Pflegeheim gekommen und hat jetzt gar keine Chancen mehr, irgendwelche Kontakte zu knuepfen. Schlimm sowas! Dann doch lieber frueher in ein Seniorenheim und neue Freunde finden.

Meine Ma ist zum Glueck noch sehr fit in geht mit 66 Jahren jeden Morgen eine Stunde laufen. Mit ein paar Freundinnen (allesamt geschiedene Frauen!!!) hat sie einen Deal: Da sie die einzige ist, die ein Haus hat, welches sowohl gross, als auch alterstauglich ist, ziehen in den naechsten Jahren die Madels bei ihr ein, haben noch viele Jahre eine Menge Spass und wenn es noetig sein sollte, legen alle zusammen und zahlen davon eine Pflegekraft. Ist auf jeden Fall billiger und netter als ein Heim. Nur moechten die Frauen einen 'schnukeligen Zivi', das macht mir Sorgen...

[andijo]

Asgard, das finde ich GENIAL , sowas habe ich auch mal in einer Reportage gesehn, da sind mehrere Leute in ein Haus gezogen, allerdings in eigene kleine Wohnungen und haben sich gegenseitig unterstützt. Diese Idee müßte wirklich Schule machen. Na, wenn wir denn mal alt sind, könnten wir ja auch solch eine WG eröffnen "The old Beauties", wäre doch was...

[Ella*]

Hallo,

dieses Thema bereitet mir auch heftigste Bauchschmerzen. Meine Mutter stellt sich vor, ob pflegebedürftig oder nicht, bei uns in der Wohnung (WO denn bitte?) oder noch besser in einem Haus (und wer kauft mir das?), zu wohnen.
Ich liebe zwar meine Mutter auf der einen Seite, aber auf der anderen Seite habe wir kein besonders gutes Verhältnis und sie schafft es zielsicher, meine Nerven innerhalb einer Stunde zu ruinieren. Ein Zusammenwohnen mit ihr würde garantiert meine Ehe zerstören, da ich innerhalb absehbarer Zeit ein nervliches Wrack wäre.
So hart und egoistisch das jetzt klingt, aber diese Möglichkeit, später mal für meine Mutter zu sorgen, kommt für mich nicht in Frage. Mein eigenes Leben wäre zerstört
Diese Wohnanlagen für betreutes Wohnen u.ä. finde ich recht gut und ich wünschte, meine Mutter würde sich darüber mal Gedanken machen. Ein Gespräch darüber ist natürlich nicht möglich. Ich werde das wohl auf mich zukommen lassen müssen. Ich kann nur auf die Gene hoffen: alle Frauen in meiner Familie mütterlicherseits sind sehr alt geworden und haben sich prächtiger Gesundheit erfreut, so das sie sich selbst versorgen konnten. Und alle hatten das Glück, irgendwann einfach "einzuschlafen". Das wünsche ich wirklich jedem Menschen.
Viele Grüße
Ella

[Asgard]

Hallo Ella,

meine Ma war urspruenglich auch davon ueberzeugt, dass sie bei einer ihrer Toechter wohnen koennte, so wie meine Oma bei ihr. Den Zahn mussten wir ihr aber ziehen, weil wir beide nicht wirklich lange mit ihr unter einem Dach sein koennen. Ich hab' meine Ma wirklich gern, aber eben in einem gewissen Abstand. Und sie hat schliesslich auch kein gutes Verhaeltnis zu Ihrer Mutter gehabt...

Wir kommen prima aus, solange wir soweit auseinander wohnen, dass sie nicht immer vor der Tuer steht, aber auch nicht ueber Nacht bleiben muss. Perfekt!
Ausserdem kann ich immernoch mit einem Job im Ausland drohen

@ andijo

Und welcher nette Herr besucht uns dann regelmaessig? Ob Robbie mit 80 immernoch... singen kann???