Eitel oder nicht ???

[Hathor]

Aus gegebenem Anlaß denke ich nun darüber nach
- ab wann ist man eitel? Bzw. ist die Eitelkeit übertragbar oder gar vererbbar?-

Meine Theorie ist "Eitelkeit ist nicht vererbbar". Für meine Mutter ist es ein Greuel shoppen zu gehen und sie ist mit einer Creme auch voll und ganz bedient. Ihr ist es auch nicht wichtig, ihren Einkauf beim ALDI geschminkt hinter sich zu bringen. Ich allerdings sehe eigentlich immer zu, dass ich mich einigermaßen zurecht gemacht nach draußen wage.
In meiner Familie und in der meines Freundes bin ich als gestylt und immer tipp-topp verschrieen. Natürlich, es gibt Schlimmeres, aber es nervt mich, wenn gesagt wird: "Der Urlaub wäre nichts für Dich gewesen, da gab es gar kein Kaufhaus." Denn das stimmt definitiv nicht, ich brauche im Urlaub absolut kein Kaufhaus.
Die Mutter meines Freundes zum Beispiel hat sich noch nie in ihrem Leben geschminkt und seit 40 Jahren dieselbe Frisur. Klamottenmäßig liegt sie oft daneben, aber eigentlich ist ihr auch das egal. Sie ist ein sehr, sehr netter Mensch, aber für sowas hat sie gar keinen Draht.

Aber das finde ich schon ganz schön heftig.
Ein Mittelweg ist immer gut, oder?

LG
Hathor

[HopiStar]

Hallo Hathor,

das was Du beschreibst, würde ich gar nicht als eitel bezeichnen, sondern nur eine Kombination aus eigenen Interessen und Pflege

Meine Mutter ist auch das komplette Gegenteil von mir. Sie interessiert sich auch nur für ein Minimum an Pflege und Deko ( wobei Klamotten ihre Steckenpferd sind ) aber bei mir ist es auch gleichzeitig ein Hobby.

Ich würde zum Beispiel nie im Urlaub campen wollen, das hat nichts mit Eitelkeit zu tun, selnst als Kind ( als ich mich noch nicht geschminkt und gepflegt habe ), hat es mich schon abgestossen, kein eigenes Bad für mich zu haben

Eitel ist für mich eher eine gewisse Selbstverliebtheit und totales Konzentrieren auf die eigenen Äußerlichkeiten, mich interessieren dagegen auch die Äußerlichkeiten anderer und noch viel mehr interssiert mich das Innerliche von Menschen. Wenn diese das irgendwie durch Äußerlichkeiten unterstreichen, stufe ich das aber nicht als eitel an.

Wenn ich zum Beispiel Jemanden sehe, der sich gar nicht pflegt und nichts aus sich macht, denke ich zwar schon insgeheim manchmal Schade und was könnte man draus machen aber das liegt eher daran, daß ich gerne schönes sehe aber wenn Jemand darauf keinen Wert legt, ist es ja auch gut, es geht ja nicht um mich und meinen Sinn von Ästhetik.

Auf die Nerven geht es mir persönlich, wenn Menschen nicht zurechtgemacht das Haus nicht verlassen, sich die Laune verderben lassen, wenn mal ein Haar nicht liegt oder sitzt oder ständig zu spät kommen, weil das eigene Spiegelbild mal wieder so schön war

Viele Grüße, Hopi

[caroline]

Hi Hathor,

Ich bin ganz deiner Meinung, Eitelkeit ist DEFINITIV NICHT vererbbar! Meine Mutter ist/war auch immer ein wenig das graue Mäuschen. Sie mag zwar schöne Klamotten aber ich glaube sie ist einfach zu bequem. Und der Spruch “weisst du, in meinem Alter soll es hauptsächlich bequem sein”, höre ich von ihr seit sie etwas über 40 ist...

Bis zu einem gewissen Grad bin ich schon eitel, denke ich. Aber ich kann auch sehr gut reduzieren, will sagen, dass ich im Urlaub auch auf vieles verzichten kann. Shopping ist jetzt sowieso nicht unbedingt eine Leidenschaft von mir. Wenn ich irgendwo ein tolles Geschäft sehe, ok. Aber richtige Touren habe ich da noch nie gemacht. Wenn ich in einem anderen Land bin interessieren mich Kultur, Landschaft und Kneippen eher. Zumal man heutzutage sowieso fast überall die gleichen Sachen bekommt.

Ich brauche auch keine Stunden vor dem Spiegel und angezogen bin ich meistens recht fix. Allerdings lege ich Wert auf schöne Klamotten und Schuhe. Da ist mir einfach die Qualität wichtig. Mag keinen Billigfummel. Ich würde sagen, ich bin gut organisiert. Eine Freundin von mir braucht da immer Ewigkeiten. Wenn ich sie, zur ausgemachten Zeit, abhole, kann es sein dass sie immer noch unter der Dusche ist. Danach geht nichts ohne 7 x umziehen und da noch etwas zupfen und hier noch ein wenig malen. ENDLOS! Das nervt ganz schön an! Ich denke, sie ist eine Person welche nicht mehr spontan ausgehen kann. Da sie sich ohne Vorbereitung nicht in der Öffentlichkeit zeigt, das finde ich ein wenig krank, ehrlich gesagt.

Fazit. Ein wenig Eitelkeit tut jedem gut, wenn die Eitelkeit aber über der Lebensqualität steht, kann sie auch zum Zwang werden. Das ist nicht mehr gut.

Caroline

[jennifer]

Huhu Hathor,

sie ist garantiert nicht vererbbar. Denn meiner Mutter ist sie wesentlich fremder als mir

Ich finde sich mit sich selbst zu beschäftigen, das Beste aus seinem Typ machen zu wollen, gepflegt zu sein hat nichts mit Eitelkeit zu tun, sondern einfach mit sich selbst mögen und akzeptieren.

Und das finde ich gut

Wenn es mir mal nicht so gut geht, kann ein ausgedehnteres Pflege und Dekoprogramm meine Laune erheblich heben

Ich gefalle mir geschminkt und gesträhnt viel viel besser als nackt. Das war schon immer so und wird sich auch nicht mehr ändern.

Eine gesunde Eitelkeit halte ich für gut. Wir reden ja hier nicht von Extremen, die sich für nichts anderes mehr interessieren als ihr eigenes Aussehen.

[Binie]

Hallo zusammen,

ich bin auch nicht gerade eitel, aber wenn ich das Haus verlasse, pflege ich mich schon. Ich gehe zwar ungeschminkt zum Briefkasten aber nicht zum einkaufen und auf schöne Klamotten achte ich auch.

Wo ich das her habe, weiß ich allerdings nicht. Meine Mutter ist völlig anders, schminkt sich nie und Klamotten sind ihr auch nicht so wichtig.

Manche Frauen sehen aber ungeschminkt auch supertoll aus, die beneide ich dann immer. Ich fühle mich dann krank und käsig Nur ungepflegte Menschen kann ich nicht leiden (also strähnige, fettige Haare und Körpergeruch )

Liebe Grüße
Binie

[Chiquitita]

Hm, ich denke mal, ich bin so mittelprächtig eitel. Beispielsweise gehe ich selten ungeschminkt aus dem Haus, auch zum Einkaufen. Hauptgrund ist, dass ich mit meinem Teint einfach nicht zufrieden bin (Unregelmäßigkeiten) und dann halt anfange mit Foundation, dann Puder, damit es nicht so schnell wieder glänzt, dann meist Rouge, weil man auf die Foundation wiederum Akzente setzen muss, Lippenstift und wenigstens Kajal um die Augen. Ausnahme ist im Urlaub, sobald ich etwas gebräunt bin, verzichte ich zumindest tagsüber meist auf großartiges Schminken. Dann bin ich auch richtig erleichtert, dass die lästige Prozedur mal wegfällt.

Mit Klamotten schwankt es bei mir so: Mal laufe ich tagelang nur in Jeans und Pullis rum, dann wieder habe ich Lust, mich schick zu machen. Im Büro kommt es bei mir mangels Publikumsverkehr auch nicht so drauf an, daher nach Lust und Laune.

Ob es erblich ist? Schwer zu sagen. Meine Mutter schminkt sich nicht doll, verlässt aber ohne Lippenstift eigentlich nie das Haus und hat auch immer lackierte Fingernägel. Und als sie noch gearbeitet hat, ist sie immer sehr schick ins Büro gegangen. Pflegetechnisch reicht ihr eine etwas reichhaltigere Creme. Das Gesicht wäscht sie sich glaube ich, mit Waschlappen und Seife.

[Cosmicgirl]

Vererbbar nicht direkt würde ich sagen. Aber evtl. nimmt man etwas von dem mit, was man bei Muttern mitbekommen hat. Wobei das bei den bisherigen Beiträgen nicht so ganz rauskam Ist bei mir auch nicht so. Aus super Pflege macht sich meine Mutter auch nichts. Also sie pflegt sich natürlich schon, aber halt mit Nivea und Oil of olaz Finde ich auch völlig legitim. Ich kann nachvollziehen, dass jemand der Kriegszeiten miterlebt hat, nicht verstehen kann, wie man 50€ für ne' Creme ausgibt.
Sehr schön zurecht gemacht ist meine Mutter immer und da bin ich auch drauf stolz, denn man sieht ihr Alter, naja vielleicht schon an, aber sie sieht nicht danach aus, wenn ihr versteht, was ich meine Sie achtet sehr auf ihr Styling, ohne in superteuren Läden einzukazfen, und malt sich immer etwas an
Ich selbst bin schon eitel; gehe ungern nicht zurecht gemacht aus dem Haus, ähnlich wie bei Chiquitia.
Aber es ist nicht so, dass alle Welt auf mich warten muss, weil hier und da noch etwas nicht sitzt.

[Shiva]

Hi Hathor & Co.,

ich bin da sehr zwiegespalten, so wie in vielen Dingen .

Einerseits will ich alles "perfekt" haben, also jetzt grundsätzlich gesehen: Keine Pickel, kein Übergewicht, keine kaputten Haare, keine gelben Zähne usw., aber andererseits ist es schon vorgekommen (allerdings max. 1x im Jahr ), daß ich aus dem Bett in die Klamotten gesprungen bin und ab nach draußen.
Wie gesagt, oft kommt ´s nicht vor, aber ich traue mich so aus dem Haus zu gehen. Schon ungern, aber es gibt Tage oder Ereignisse, da ist mein Aussehen völlig sekundär.

LG;
Shiva

[fille]

Fühl ich mich nicht halbwegs attraktitv , ist der Tag für mich gelaufen. Punkt.
Hmm..vielleicht ist das die Ursache meiner Launen

Aber ich hab keine Probleme, ungeschminkt aus dem Haus zu gehen..aber es kommt, ehrlich gesagt, selten vor.

[Deception]

Hallo Hathor,

Diese Vorwürfe kenne ich auch. Der beste Kumpel meines Freundes ist so ein Bundeswehr/Camping Fanatiker. Er regt sich immer fürchterlich darüber auf, dass ich, ähnlich wie Hopi auch, mein eigenes Bad brauche und daher nicht "campingtauglich" bin. Er behauptet ich wäre fürchterlich eitel, weil ich immer so perfekt zurechtgemacht ankommen würde. Dabei stimmt das eigentlich gar nicht. Geschminkt bin ich meistens ruck-zuck und stehe auch nicht stundenlang vor dem Spiegel, bzw. ziehe mich tausend Mal um, wie es bei einigen meiner Freundinnen der Fall ist. Meistens überlege ich mir schon am Tag vorher, was ich zum Ausgehen am nächsten Tag anziehen möchte, und das wird dann auch angezogen. Make Up ist schon eher eine spontane Sache bei mir. Meistens schminke ich mich passend zur Kleidung, unter der Woche ohnehin immer sehr dezent und am WE darf dann ein wenig mehr drauf. Dennoch geht es immer fix. Ich bin im Bad oft sogar schneller als mein Freund, da ihm oft noch einfällt, er könne ich ja noch schnell die Nägel schneiden, etc.
Ok, ich schminke mich auch meistens, wenn ich im Supermarkt Einkaufen gehe, aber da ich im Moment ohnehin die meiste Zeit zu Hause sitze (lerne gerade auf mein Examen), freue ich mich, wenn ich mal wieder einen Grund habe, mich zurecht zu machen.

Der Kumpel meines Freundes hat sehr komisch dreingeschaut, als ich ihm erzählt habe, dass ich leidenschaftliche Reiterin bin. Da gehört natürlich Stall ausmisten, Pferd putzen, etc. dazu. Sein Kommentar war bloß: "Du kannst Dich dreckig machen"?
Er konnte es gar nicht fassen, dass ich nicht immer das adrette Weibchen bin.

Fazit: Nimms nicht zu ernst. Manche Leute haben einfach keine Ahnung.


Liebe Grüße
Deception