Für mich wichtige Frage an die Grafik-Designerinnen unter uns...

[GlamourBee]

Hallo!

Wir brennt aus aktuellem Anlass eine Frage unter den Nägeln: Muss man faule Kompromisse bei der Gestaltung eines Printmediums eingehen? Wie handhabt Ihr das? Ich bin im Moment nicht so auf das Geld des Auftraggebers angewiesen und mir stäuben sich echt die Nackenhaare bei seinen Wünschen... *grrr*

Ich muss doch zu meinen Arbeiten stehen können, oder? Der Mensch möchte "was neues" und doch die Hälfte des in meinen Augen echt besch...nen Designs beibehalten... Was macht Ihr in so einer Situation?

Bin für jede Antwort wirklich dankbar.

Liebe Grüße,
GlamourBee

[inspire]

hallo glamourbee,

die kunst liegt ja darin, ein gesundes mittelmass zu finden, mit dem beide seiten leben können.

oft ist es leider so, dass die auftraggeber herzlich wenig von der materie verstehen und wirklich _seltsame_ vorstellungen haben, mit denen man einfach nicht konform gehen kann/will.

also ist es an beiden seiten, einen kompromiss zu finden.

klar sollten deine "handschrift" und der wiedererkennungswert gegeben sein, aber wenn du gar nicht mit des auftraggebers wünschen übereinstimmen _kannst_ und dich unwohl dabei fühlst, dann würde ich es an deiner stelle lassen.

aber versuch doch nochmal, ihm _deine_ vorstellungen "schmackhaft" zu machen. bin sicher, wenn du das "richtig" anstellst, sieht er es auch ein!

ist halt leider so -> er versteht meist nichts von deiner materie und du wohl eher/meist weniger von seiner.

LG
inspire

[Katinka]

Hallo,

ich kenne das sehr gut. Das wichtigste ist, das du autenthisch bleibst, denn am Ende stehst du mit deinem Namen dafür. Es sind schliesslich Referenzen von dir. Versuch dem Kunden klar zu machen, warum du die Dinge so machst, wie du sie machen willst, also warum der und der Font u.s.w. Manchmal muss man dem "Laien" die Dinge erklären, denn von alleine versteht er sie nicht. Mach einfach einen Entwurf nach deinen Vorstellungen, und zeigs ihm ganz unverbindlich, vielleicht gefällt es ihm ja.
Wenn gar nix hilft, Augen zu und durch und den Auftrag danach ganz schnel vergessen, oder du stehst zu deinem Stil und sagst "Tschüss, Junge - mach dein Ding selbst"

Grüssle, Katinka

[caroline]

Hallo,


Blöde Situation. Wenn du das Geld (den Auftrag) nicht unbedingt brauchst, würde ich volles Risiko fahren.

Wenn du gut bist, wirst du ihn mit einem Entwurf verblüffen können, welcher a) funktioniert (natürlich auch für den Auftraggeber) b) deinen gestalterischen Ansprüchen gerecht wird.

Dann hast du entweder einen Auftrag in der Tasche der alle befriedigt, oder halt keinen Auftrag, was dir auch nicht weiter weh tut.

Oder die weniger risikoreiche Variante. Du entwickelst eine Lösung bei der du voll und ganz dahinter stehen kannst. Plus noch eine „Abschussversion“, welche alle Wünsche deines Auftraggebers erfüllt. Aber du verpackst sie so geschickt und unmöglich , das auch der Dümmste erkennt, dass es so nicht funktionieren kann. Das habe ich schon ein paar Mal gemacht und es hat IMMER funktioniert. Wenn der Kunde allerdings die „Abschussversion“ möchte, dann ist es ganz grosse Sch***


Viel Glück

Caroline

[mulle]

Hallo,

ich bin zwar nicht Graphikdesignerin, sondern Textildesignerin, aber ich kenne das Problem nur zu gut...

"mein" Produkt ist ein sehr kompliziertes und ich muss bei allem was ich entwickle sehr an unsere Konsumenten denken- und nicht an das was ich machen wöllte wenn ichs könnte Trotzdem versuche ich immer die Balance zu finden zwischen meiner Überzeugung als Gestalterin und den Bedürfnissen unserer Kunden- das ist der eigentliche Anspruch den ich an meine Arbeit habe.

Ich halte es oft wie caroline und wenns ganz schlimm kommt mache ich zwei oder drei Vorschläge, einen ganz üblen (den wohl jeder als ganz üble Lösung erkennt), einen coolen und einen Kompromiss...ratet mal welcher Vorschlag meistens zum Zug kommt...

Diese Mitte zu finden ist nicht immer leicht, aber ich denke immer dass ich ein Produkt machen muss von dessen Verkäufen eine ganze Firma leben kann trotzdem will ich eine erkennbare Handschrift pflegen- das ist eben unser Dilemma...

Liebe Grüße
eva

[kris]

das musst du selber entscheiden, wenn seine vorstellung nicht so verlaufen das du willst das dein name als macherin da steht, würd ichs auf keinenfall tun....

ich mach ja nen anderen job, aber das kann man ein wenig vergleichen und es gibt nur manchmal jobs bei denen einfach das geld im vordergrund steht, da sollte man dann auch eher ein "basic" heft basteln, als die kreativität für eine halbe sache zu verschwenden.

aber musst du halt wissen, wie dir das lieb ist...