Hallo Ihrs,
ich bin Lehrerin und arbeite nur mit Jugendlichen in diesem Alter, größtenteils auch mit solchen, die aus schwierigen häuslichen Verhältnissen kommen, bin auch sehr viel in der Schulsozialarbeit tätig.
So bitter es klingt:
Dieses Verhalten ist in der Pubertät mehr oder minder normal, als Elternpaar oder -teil hat man in dieser Zeit kaum bis keinen Einfluß, maßgeblich ist nun die sogenannte Peergroup, also die Clique oder der Freundeskreis.
Hat man als Eltern in der Zeit vor der Pubertät nicht vorgesorgt in Sachen Grenzen aufzeigen, konsequent sein, immer als Anlaufstelle dasein etc. pp., wird's halt in der Pubertät noch schwerer.
Was ganz wichtig ist:
Absolut authentisch sein, d.h. z.B auch die eigenen Gefühle preisgeben können (auch vor sich selbst) und die Gefühle der Jugendlichen wirklich ernst nehmen, auch wenn das manchmal schwer fällt, Unwissenheit und Schwäche zugeben können.
Meiner Erfahrung nach sind dies die Dinge, die Jugendlichen an Erwachsenen/Eltern am häufigsten kritisieren. Versucht man, sich dementsprechend zu verhalten, gelingt es in vielen Fällen, das Vertrauen der Jugendlichen wieder zu gewinnen, um dann über Einsichten arbeiten zu können.
Liebe Grüße
bäumlchen
Ein Mensch ohne Fehler ist kein vollkommener Mensch.
Alfred Polgar