Eben ging das Telefon, eine langjährige, aber lose Freundin rief an, das sie Mutter geworden ist. Überrascht beglückwünschte ich sie, war auch etwas verwundert, denn sie hatte immer gesagt, sie wolle keine Kinder. Aufgeregt erzählte sie von der Schwangerschaft, der Geburt und das sie sich jetzt nicht mehr um einen Job zu sorgen braucht. Das fand ich merkwürdig und hakte nach. Sie erklärte mir dann, daß sie lange eine neue Arbeitsstelle gesucht habe, aber sie entweder abgelehnt wurde oder aber die Stelle ihr nicht zusagte (sie ist Bürokauffrau), da kam ihr die Schwangerschaft ganz gelegen. Sie bleibt erstmal zuhause und kann sich in Ruhe nach einer neuen Stelle umsehen.

Ich bin irgendwie verwirrt. Ist das ein Grund, um eine, ich will nicht sagen lebenslange, aber doch langfristige Verantwortung zu übernehmen? Ich weiß auch, es gibt nie den richtigen Zeitpunkt, um Mutter zu werden oder eben nicht, aber ich habe ein komisches Gefühl. Sie liebt ihr Kind bestimmt, aber es ist so…ich weiß nicht. Irgendwie habe ich das schonmal erlebt, eine Schulkollegin wurde kurz nachdem sie die Schule beendet hatte, schwanger, um eine Heirat mit ihrem damaligen Freund zu ertrotzen. Romeo und Julia auf dem Dorf sozusagen, denn ihre Eltern wollten nicht, daß sie weiterhin mit ihm zusammen ist. Nicht unbegründet, er hatte damals bereits die 2. Lehre abgebrochen. Kurz und gut, sie heirateten und noch bevor das Kind getauft werden konnte, was mit der kirchlichen Trauung verbinden wollten, waren sie geschieden. Sie lebt jetzt vom Sozialamt.

Ich weiß, es geht mich nichts an, aber es beschäftigt mich doch…

Was sagt ihr dazu?