Aus Optimist wird Pessimist?

[Tutenchamun]

Hallo

Ich wollte mal nachfragen, ob Ihr der Meinung seid, daß aus einem Optimisten im Laufe weniger Jahre ein Pessimist werden kann?

Eigentlich dachte ich immer, Optimismus sei eine recht stabile Eigenschaft, aber in meinem Umfeld gibt es jemanden, der von einem Extrem ins andere gefallen ist. Das ging nicht von heute auf morgen, aber schon verstärkt in den letzten 3 bis 5 Jahren.

Habt Ihr auch schon solch eine grundsätzliche Wesensänderung bei anderen oder Euch selbst erlebt? Oder ist das vielleicht gar ein Symptom für eine ernstzunehmende Erkrankung (z.B. Depression)?

LG
T

[HopiStar]

Liebe Tuti,

ich denke durchaus, daß man sich im laufe der Zeit ändern kann, weil immer neue Erfahrungen und Einflüsse dazu kommen.

Wenn ein z. B. natural born Optimist sehr sehr viele negative Erfahrungen macht, dann wird ein schlauer Mensch daraus sein Lehre ziehn, die in dem Fall dann wahrscheinlich negativer Art ist.

Neue Berichte sagen übrigens, daß es gut ist, Pessimist zu sein, das nennt sich positiver Pessimismus und diese Worst Case Szenarien, die jeder Pessimist kennt sind sogar sehr hilfreich.

Viele Grüße, Hopi

[Caitlin]

Hallo!

Ich glaube schon, daß es möglich ist von einem Optimisten zu einem Pessimisten zu werden.
Bei mir war es genau umgekehrt. Bin zwar noch immer nicht wirklich der größte Optimist (eher Realist) - aber Pessimist bin ich nicht mehr.
Gründe für den Wandel können vielfältig sein - zB Pechsträhne oder auch Depression etc.
Wenn du dir solche Sorgen machst, vielleicht redest du dann mit dieser Person, ob du ihr irgendwie helfen kannst?

Liebe Grüße
Caitlin

[Kassandra]

Hi Tuti!

Ich glaube nicht, daß man sich so sehr verändern kann.... Sicherlich wird ein Mensch durch schlechte Erfahrungen mißtrauischer und vorsichtiger , aber daß eine ganz Eigenschaft dadurch gestrichen wird, halte ich für ausgeschlossen.

Wir sind was wir sind.

Wahrscheinlich ist das mit deinem Bekannten nur ein Phase?

LG,
Kassi

[Tutenchamun]

Naja, ich rede schon sehr häufig mit dieser Person, aber helfen kann ich da irgendwie nicht. Auch eine Therapie wird völlig abgelehnt.

Die Idee mit dem positiven Pessimismus ist gar nicht so unklug, aber in dem speziellen Fall ist es eine andere Art von Pessimismus, d.h. jedes noch so kleine negative Ereignis wird als "schon wieder eine Krise" bezeichnet, um gleich darauf in dem (vielleicht auch wohligen) Gefühl des "Ich bin ja so vom Leben bestraft" zu versacken.

Dabei war diese Person früher so stark und konnte sich und andere immer mit dem richtigen Wort aufbauen, hat immer nur an die Vorteile gedacht etc.

LG
T

[Kassandra]

Dann tipp ich als Laie auf eine Depression...

[HopiStar]

Ich finde solche Phasen ganz normal,
es muß nur die genügende Anzahl an negativen Erfharungen zusammenkommen, damit man so reagiert.

[Chiquitita]

Hi Tuti,

ich würde da auch zumindest auf eine depressive Phase tippen. (Wie Depression jetzt klinisch definiert ist, ist mir unbekannt.)
Stimmt es denn, dass der/die Betreffende in der jüngeren Vergangenheit soviel Pech hatte, oder ist das Deiner Ansicht nach nur die subjektive Sichtweise?

Ich fürchte, da wird man als Laie nicht viel helfen können, außer so gut wie möglich unterstützend und aufbauend wirken.

[Tutenchamun]

Hm, aber früher gab es auch schon wirklich schlimme Phasen (und das waren existenzbedrohende Dinge, heute sind es eher wohlstandsbedrohende Dinge) und die wurden viel, viel besser weggesteckt. Vielleicht ist es auch einfach so, daß man mit dem Alter Dinge einfach schlechter verkraften kann?

Ach Mensch, ich würde so gern helfen

[HopiStar]

Also je älter man wird, desto mehr mußte man ja auch wegstecken und ich habe die Theorie, daß sich Kraft und Stärke irgendwann verbraucht, v. a., wenn man davon sehr viel schon gebraucht hat

Und in richtig schwierigen Situation wächst man ja häufig über sich hinaus und wenn man dann entspannen kann, holt es einen meistens ein und man verarbeitet es dann irgendwann und "schwächelt" vielleicht, wenn keine wirklich schweren Situationen anstehen, was aber nichts daran ändert, daß man in Extremsituationen wieder alles gibt.