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Thema: ANTIDEPRESSIVA - ja oder nein?

  1. #1
    Registriert seit
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    Standard ANTIDEPRESSIVA - ja oder nein?

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    Hallo, ihr Lieben!

    Heute hab ich mal eine eher persönliche Frage:
    Hat irgendjemand von euch Erfahrung mit Antidepressiva, also hat schon mal jemand welche genommen? (Oder habt ihr vielleicht jemanden in eurem Bekanntenkreis?)

    Falls ihr die Frage nicht im Forum beantworten wollt, könnt ihr mir gern eine PN schicken.

    Es wär sehr wichtig für mich.
    Ich weiß einfach nicht ob ich sie nehmen soll oder nicht.

    Mein Arzt hat sie mir quasi "empfohlen". Ich möchte dazu sagen, daß er keinesfalls ein "Pillenverschreiber" ist, der gleich wegen jeder Kleinigkeit mit Tabletten um sich wirft. Außerdem habe ich zu ihm ein freundschaftliches Verhältnis und nicht ein typisches Arzt-Patienten-Verhältnis, dh er würde mir jetzt nichts geben von dem er nicht überzeugt ist, daß es gut für mich wäre.
    Wir haben das Medikament besprochen und er hat mir die Packung mitgegeben und mir gesagt, daß es meine freie Entscheidung ist.

    Aber ich weiß es nicht. Einerseits will ich diese "künstlichen Glücklichmacher" nicht nehmen, andererseits ist es mir gestern wieder so beschissen gegangen und heut Nacht konnte ich vor lauter innerer Unruhe und Traurigkeit wieder nicht gut schlafen...

    Der Arzt meinte, daß die A. mir helfen generell gelöster, "glücklicher" zu sein, meine Trauerphase verkürzen und mir helfen über die Situation besser hinweg zu kommen.

    Aber irgendwie glaub ich das nicht.
    Ich denk immer damit "verschieb" ich alles nur, also wenn ich die Pillen dann wieder absetz ist alles umso stärker da....

    Ich hab einfach Angst. Angst, daß ich alles ohne die Antidepressiva nicht schaffe, aber auch Angst VOR den A.

    Vielleicht kann mir ja jemand einen Rat geben.

    DANKE im Voraus,

    LG
    Shiri

  2. #2
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    Hi Shiri!

    Antidepressiva sind ja nicht bei jedem etwas, das man bis ans Lebensende nimmt.
    Eigentlich sollen sie in akuten Lebensphasen helfen und einen erstmal therapiefähig machen.

    Meine Schwester hat eine schwere Depression und nimmt natürlich Antidepressiva begleitend zu ihrer Therapie.

    Sie helfen ihr, mit dem Leben einigermaßen klar zu kommen, das ist alles, von Glück und Gelöstheit kann da kaum die Rede sein
    Wir erhoffen uns mehr von der Therapie!

    Da ich aber glaube, dass es sehr wichtig ist, sich "gut" zu fühlen, würde ich sagen, einen Versuch ist es wert!

    Liebe Grüße und gute Besserung
    Silke
    These violent delights have violent ends.


  3. #3
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    Hallo!

    Vor einiger Zeit wurde hatte ich mit einer endogenen Depression zu kämpfen und bekam therapiebegleitend Antidepressiva.
    Natürlich dämpft es die Traurigkeit aber auch alles andere,der emotionale und auch der Wahrnehmungszustand sind einen große graue Suppe. Es gibt keine Tiefen aber auch keine Höhen. Dieser Zustand hat letztendlich zu einem Suizidversuch geführt und war in der Nachbetrachtung schlimmer als das vorhergehende "auf und ab". Dem Patienten die Tabletten (und damit die ärztliche Verantwortung) auf freiwilliger Basis mitzugeben halte ich für bedenklich. Eine Therapie ist aber auf jeden Fall angezeigt!

    Liebe Grüße und gute Besserung!

    Fides
    still young at heart

  4. #4
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    Hallo Shiri,

    ich denke, kurzzeitig können solche Mittel durchaus nützlich sein. Ich habe selber in einer sehr schweren Situation schon Antidepressiva genommen. Man wird damit etwas ruhiger und kann auch mal schlafen, aber stimmungsaufhellend fand ich sie nicht. Man wird ziemlich lahm gelegt.
    Ich habe die Tabletten auch wirklich nur tageweise und wenn es gar nicht anders ging genommen. Wie lange solltest Du sie denn nehmen?
    Wichtig ist aber wirklich eine Therapie. Man muss über das, was einen belastet, reden und das aufarbeiten.

    Liebe Grüße und alles alles Gute,
    Tatjana

  5. #5
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    Hallo Kassandra!

    Da es sich bei Depressionen nicht immer "nur" um verletzte Seelen, sondern schlicht und ergeifend um falsch laufende chemische Prozesse im Gehirn handelt, liegt es auf der Hand, dagegen auch mit Chemie vorzugehen.

    Solange man nicht einmal seinen Alltag bewältigen kann, nutzt auch eine Therapie nichts, man kann ja nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit beim Therapeuten sitzen und weinen oder jedesmal eingeliefert werden, wenn man sich die Handgelenke schneidet!

    Daher sind AD ab einer gewissen Depressionsstärke einfach notwendig!

    Liebe Grüße
    Silke
    These violent delights have violent ends.


  6. #6
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    kommt drauf an.
    kassi, ein teil der depressiv erkrankten haben keine "verletzte seele" - depressionen können auch durch ein ungleichgewicht im neurotransmitterhaushalt im gehirn entstehen. somit sind sie eine organische krankheit, die sich psychisch auswirkt. und in diesem falle sind psychopharmaka leider das einzige, das hilft.
    eine psychotherapie kann in diesem fall lediglich unterstützend eingreifen, damit der kranke/angehörige besser mit der erkrankung und ihren folgen zurechtkommen.
    anders sieht es natürlich bei durch äußere umstände hervorgerufene depressionen aus - hier sollte eine therapie im vordergrund stehen. aber oft sind depressive durch die angst, anspannung, oder auch lethargie nicht therapiefähig und müssen es erst mit medikamenten gemacht werden.

    liebe grüße
    stoa

    p.s.: shiri, wenn du willst und genauere fragen hast, kannst du mich gerne anpnen (ich kenn mich mit AD recht gut aus) - ich bin zwar nun ein paar tage weg, werde es aber am wochenende sicher wieder ins board schaffen.

  7. #7
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    silke, du warst schneller

  8. #8
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    Hallo Shiri

    Ich bin auch depressiv veranlagt, hatte vor ca. 3 Jahren auch ein absolut depressives Tief und wusste mir nicht mehr anders zu helfen. Allerdings waren es bei mir sehr leichte Medikamente und eine Therapie habe ich auch nicht gemacht, ich weiss nicht, irgendwie hatte ich dann die Kraft, da selber hinauszufinden.

    Allerdings bin ich auch der Meinung, du solltest versuchen, dich mit der Ursache der Depression auseinanderzusetzen, Medikamente bekämpfen halt doch "nur" die Symptome. Andererseits ist es ja gerade bei Depressionen nicht immer einfach, einen Grund zu finden, häufig gibt es auch gar keinen, zumindest keinen, der offensichtlich ist.

    Ich würde dir raten, dich nochmals von deinem Arzt beraten zu lassen. Was meint er denn zu einer Therapie?

    Oder versuch es anfangs mit Johanniskraut, stark dosiertem. Das hat mir eine Zeitlang auch geholfen und ich war gelöster und entspannter, konnte wenigstens wieder richtig schlafen. Aber wie gesagt, bei mir war die Depression auch nicht stark fortgeschritten, ich hatte z.B. keine Suizidgedanken, aber - sagen wir mal - es wäre mir einfach egal gewesen, auch wenn ich mir selber nichts angetan hätte. Ob und falls ja welche Medikamente dir wirklich helfen, kann wirklich nur dein Arzt wissen.

    Allerdings finde ich es grundsätzlich absolut "vertretbar", AD zu nehmen, manchmal gibts es halt einfach keinen anderen Ausweg. Aber bitte nicht als Dauerlösung ansehen!

    Ich wünsch dir viel Kraft!

    Liebe Grüsse, Bettina
    Der Verstand kann uns sagen, was wir unterlassen sollen. Aber das Herz sagt uns, was wir tun müssen.

  9. #9
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    Hallo Shiri,

    prinzipiell würde ich auch sagen, dass AD ihren Sinn und Zweck haben; allerdings würde ich wirklich davon abraten solche zu nehmen, wenn sie von dem Hausarzt gegeben wurden. Soetwas sollte grundsätzlich vom Facharzt geklärt werden. Es gibt mittlerweile derart viele AD auf dem Markt, dass ein Allgemeinmediziner nicht den kompletten Überblick haben kann. Auch bin ich der Meinung, dass ein Facharzt Ursachen und Symptome wesentlich besser einzuschätzen weiß und mithin auch die Medikamentation, als ein Hausarzt. Natürlich möchte ich nicht seine die Kompetenz abstreiten, aber psychologisches bzw. psychatrisches Fachwissen ist hier angebracht.



    VLG
    Anke
    Ein Bild lügt mehr als tausend Worte.

  10. #10
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    Hallo Shiri!
    Ich schließe mich Anke B an: Psychopharmaka sollten vom Fachmann verschrieben werden, nicht vom Hausarzt.
    Wenn Dein Hausarzt ein guter Bekannter von Dir ist, dann hilft er Dir sicher umso besser bei der Suche nach einem für Dich geeigneten Spezialisten.
    Darf ich Dich fragen, wie das Medikament heißt, welches Dir verschrieben worde? Kannst Du natürlich auch gerne per Pn beantworten.
    Ich wünsche Dir viel Kraft und Erfolg auf Deinem Weg!

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