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Thema: Fruchtwasseruntersuchung

  1. #1
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    Standard Fruchtwasseruntersuchung

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    Hallo,

    eine Freundin von mir ist mit 35 das erste Mal schwanger und ihr Arzt hat ihr geraten, eine Fruchtwasseruntersuchung machen zu lassen. Das sollte in der 15. SSW durchgeführt werden. Jetzt war sie beim Arzt und der hat festgestellt, dass sie noch zu wenig Fruchtwasser hat. Die Untersuchung wurde daraufhin in die 18. SSW verschoben.

    Meine Frage: hat jemand schon mal eine solche Untersuchung machen lassen?
    Meine Freundin macht sich Sorgen, dass etwas nicht in Ordnung ist.

    Ich habe auch schon in Netz gesurft und gelesen, dass es auch "normal" ist, so eine Untersuchung noch in der 20. SSW durchzuführen.


    Viele Grüße
    Noelle

  2. #2
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    Hallo!

    Soweit ich weiß, wir das bei Risikogruppen generell gemacht, bzw. empfohlen.
    Und Deine Freundin dürfte wahrscheinlich als "Spätgebärende" gelten und somit zu einer Risikogruppe zählen.
    Eine Freundin von mir erwartet Zwillinge und bei der wird das auch gemacht, obwohl sie noch etwas jünger ist (33) und es auch Kinder Nr. 3 + 4 sind.
    Ich hab aber schon mal gehört, daß diese Untersuchungen nicht komplett ungefährlich sind (deshalb wird sie auch nicht bei jeder schwangeren durchgeführt), es soll mittlerweile auch eine Alternative dazu geben.
    Ich such mal.

    vg, sharkzzz

  3. #3
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    Ich kopier Dir mal was rein:

    Screening bietet Schwangeren Alternative
    zur Fruchtwasseruntersuchung KHB 179 | Oktober 2002


    Seit Jahren hält der Trend an, dass das Alter der werdenden Mütter steigt. Waren es 1985 im Evangelischen Krankenhaus (EvK) Castrop-Rauxel von 151 Frauen nur 4, die mit über 35 Jahren ein Kind bekamen, so waren es 2002 von 151 Frauen 19. Da ab einem Alter von 35 Jahren das Risiko zunimmt, ein Kind mit Down-Syndrom zur Welt zu bringen, entschließen sich viele Frauen zu einer Fruchtwasseruntersuchung. Doch diese kann Komplikationen mit sich bringen. Eine gute Alternative stellt das Screening in der 12. bis 14. Schwangerschaftswoche dar, ein Verfahren, das von Dr. Gerd Degoutrie, Chefarzt der Frauenklinik am EvK, seit zwei Monaten mit Erfolg angewandt wird.

    “Das Gute beim Screening ist, dass es für die Schwangere und das ungeborene Kind mit keinerlei Risiken verbunden ist. Denn während man bei der Fruchtwasseruntersuchung eine Punktion in die Fruchtblase durchführt, ist das Screening nichts anderes als eine verfeinerte Form der Ultraschalluntersuchung”, erläutert Dr. Degoutrie.
    Ziel des Screenings ist es, das Risiko der werdenden Mutter für das Vorliegen eines Down-Syndroms zu berechnen. Für diese Berechnung benötigt man die im Ultraschallbild gemessene Größe eines kleinen Flüssigkeitsspaltes im kindlichen Nacken, die sogenannte Nackenspalte. Hinzu kommt eine Blutuntersuchung, in der die Werte zweier Substanzen analysiert werden, die im mütterlichen Blut nur während der Schwangerschaft gebildet werden.

    Aus diesen beiden Untersuchungskomponenten wird das individuelle Risiko für das Vorliegen eines Down-Syndroms errechnet. So bedeutet zum Beispiel das Ergebnis 1 auf 300, dass von 300 Schwangeren mit den entsprechenden Werten eine Frau ein Kind mit Down-Syndrom bekommt.
    “Erst wenn wir also wissen, dass das Risiko eines Down-Syndroms sehr hoch ist, führen wir eine Fruchtwasseruntersuchung durch, um letztendliche Sicherheit zu haben”, erklärt Dr. Degoutrie.
    Dadurch dass man erst in einem begründeten Verdachtsmoment eine Fruchtwasseruntersuchung durchführe, könne man vielen Frauen die möglichen Folgen und auch die seelische Belastung ersparen, die die Punktion mit sich bringe.
    Zu beachten ist beim Screening, dass die entsprechenden Bestimmungen und Berechnungen nur vom Beginn der 12. bis zum Ende der 14. Schwangerschaftswoche möglich sind.

  4. #4
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    Möglich ist alles heutzutage....

    Die Frage bei einer Fruchtwasseruntersuchung ist doch letztendlich "was will ich mit der Information anfangen", oder?

    Trage ich das Kind aus, ob gesund oder nicht oder möchte ich ein behindertes Kind abtreiben.

    Deine Freundin sollte sich bewusst sein, dass eine "Abtreibung", die so spät stattfindet bedeutet, dass sie das Kind auf natürlichem Weg gebärt und das Baby dann bei der Geburt oder kurz danach stirbt.
    Nicht gerade der Idealzustand!

    Deine Freundin sollte sich ganz klar vor der Untersuchung mit möglichen Konsequenzen auseinandersetzen und nicht einfach eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen, nur weil sie bereits 35 ist und der Arzt das empfiehlt!!!

    Alles Gute für sie!

    Gruß Cordu

  5. #5
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    Hallo,

    danke Euch Beiden!

    Ich habe im Internet gelesen, dass Ärzte verpflichtet sind, Schwangere ab dem 35. Lebensjahr auf die Fruchtwasseruntersuchung hinzuweisen, da sie sonst unter Umständen für die Geburt eines behinderten Kindes haftbar gemacht werden können. Letztlich liegt das Risiko, ab dem 35. Lebensjahr ein behindertes Kind auf die Welt zu bringen bei 0,3%, die Wahrscheinlichkeit durch die Untersuchung eine Fehlgeburt zu bekommen liegt bei 1,0% - ist also deutlich höher.

    Sie sagt, für sie stünde ganz klar fest, dass sie das Kind abtreiben lassen würde, wenn eine Behinderung festgestellt würde. Auf der anderen Seite hab ich auch gelesen, dass einer Frau gesagt wurde, sie würde ein behindertes Kind gebähren, der Sohn letztendlich jedoch völlig gesund war!

    Ich möchte jetzt hier keine bösen Diskussionen über das Thema Behinderung / Abtreibung entfachen. Wäre ich persönlich schwanger, würde ich mich wohl gegen eine solche Untersuchung entscheiden, ich bin allerdings auch "erst" 29, aber ich glaube, auch zu einem späteren Zeitpunkt würde ich mich dagegen entscheiden.

    Ich habe auch gelesen, dass die Untersuchung für den Fötus sehr viel "Stress" bedeutet. Es ist ja praktisch so, dass ein fremder Gegenstand in die Welt des Fötus eindringt und dieser somit wirklich "Überlebensangst" hat.

    Ich muss ganz ehrlich sagen, ich möchte nicht in der Lage sein, irgendwann mal über Leben und Tot entscheiden zu "müssen" - wenn sich bei der Untersuchung eine Behinderung des Kindes feststellen würde.



    Viele Grüße
    Noelle

  6. #6
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    Ich bin ein eingeschworener Befürworter von pränataler Diagnostik und habe sie selbst auch in Anspruch genommen.

    Das Risiko einer Fehlgeburt von 1% leigt bei einem Spezialisten erheblich niedriger - man sollte sich in jedem Falle einen Fachmann auf dem Gebiet suchen.

    Von Stress konnte ich bei meiner Tochter nichts feststellen, sie hat seelenruhig geschlafen während der Untersuchung (konnte man auf dem Ultraschall sehen), allerdings war die Untersuchung in der 11. Woche (Chorionbiopsie).

    Ich habe auch einige Freundinnen, die bei demselben Arzt waren und keine hatte eine Fehlgeburt.

    Tja, aber wie Cordu schon schreibt: man sollte sich vorher überlegen, was man im Fall des Falles tut. Ich hätte bei einer Behinderung abgetrieben, eine Freundin von mir hätte es nicht getan. Sie meinte aber, dann habe sie im Zweifelsfall noch Zeit, sich darauf vorzubereiten.

    Gruß Honor

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