Mir geht es hundeelend!

[Exuser34]

Liebes Löckchen,

es ist ganz natürlich, dass du heulst und down bist. Wie willst du das sonst verarbeiten?
Und wer sollte dich deswegen verurteilen?
Ich denke, nur ein schwer gestörter Mensch könnte sowas einfach runterschlucken.

Als ich mich damals von meinem Mann getrennt habe, konnte ich noch nicht mal mehr essen
Ich konnte nicht arbeiten, nicht rausgehen, nicht lesen, fernsehen oder sonstwas.
Ich konnte nur heulend an die Decke starren.

Der Arzt musste kommen und einen Hausbesuch machen, ich hätte es in die Praxis nicht mehr geschafft.

Er fand das vollkommen ok und normal.
Und er hat mich krankgeschrieben unter der Vorraussetzung, dass ich verspreche, mich ordentlich auszuheulen, wann immer mir danach ist.
Das war ihm das allerwichtigste.
Er sagte (das ist jetzt sehr hart, aber Wortlaut) wer nicht heult, springt aus dem Fenster

Ich verspreche dir, dass es bald besser wird.
Jeder Mensch trauert unterschiedlich lange, aber es wird wirklich leichter.

[Löckchen]

Hallo,

er war gerade da-abweisend,kalt und total gut drauf.
Ist auch gleich wieder gefahren-auf ein Konzert.
Hat mir die Wohnung hier angeboten,aber ich weiß nicht,ob ich hier bleiben kann.
Es errinnert zu viel an ihn und außerdem sind hier Nachtspeicheröfen drin-das kostet ne Menge Geld.
Andererseits wohnt hier im Haus ein sehr guter Freund von mir.

Ich kann seine Reaktion nicht verstehen,er benimmt sich wie der letzte Arsch!
Ich bin so wütend und traurig,aber es wohl auch besser so,wenn er kalt zu mir ist,
so fällt es mir vielleicht leichter zu gehen.
ich weiß nicht,wie ich diesen Dienst heute nacht überstehen soll,ich kann einfach nicht mehr!

Ich weiß,daß ich durch die Trauer hindurch muß,aber wenn man schon so viel investiert hat,so viel gelitten hat und immer wieder verziehen hat,
wo verdammt soll ich denn jetzt noch die Kraft hernehmen,das alles zu verarbeiten.
Im Wohnheim wäre ich ganz alleine.
Meint ihr,das ist gut oder eher nicht?
Vielleicht geht so alles schneller,vielleicht sollte ich wirklich alleine sein und
meine Freunde nur dann in Anspruch nehmen,wenn ich reden will?
Das hört sich jetzt sehr gemein an,aber ich kann momentan nur noch nehmen und nichts mehr geben.
Ich bin so leer wie schon seit Ewigkeiten nicht mehr.

LG,Löckchen

[Exuser34]

Hallo Löckchen

Ich würde mir eine eigene Bleibe suchen und sie mir gemütlich und nach MEINEM Geschmack einrichten.
Schaff dir ein sicheres warmes Nest, in dem du dich wohlfühlst.
Dorthin kannst du ja jederzeit deine Freunde einladen.

Und mach dir nichts draus, dass er so kaltschnäuzig ist.
Der tut doch nur so, weil er in seinem Mannesstolz verletzt ist.
Wahrscheinlich würde er auch lieber heulen, kann aber nicht, der arme Tropf.

Versuch so schnell wie möglich da wegzukommen. Es bringt dich auf andere Gedanken und ausserdem steigert es enorm das Selbstwertgefühl, sich was ganz eigenes zu schaffen.

Du packst das!!!

[sillemaus666]

Löckchen, ich kann mich Angelika nur anschließen!!

Zuerst war es für mich eine Horrorvorstellung, mir eine neue Wohnung zu suchen. Mir hat fast keine gefallen, denn ich wollte ja nicht wirklich ein neues Zuhause haben. Aber ich hab dann eine gefunden, die mir "irgendwie" gefallen hat. Wichtig war, daß ich mir vorstellen konnte, mich irgendwann einmal dort heimisch zu fühlen.

Mittlerweile fühle ich mich rundum wohl in meinem kleinen Reich. Ich hab sie mir so eingerichtet, wie ICH es wollte und freue mich jeden Tag auf's Neue über meine schöne Wohnung.

Mein Ex ist in der ehemals gemeinsamen Wohnung geblieben (seine Eigentumswhg) und leidet nach eigenen Angaben darunter, denn alles erinnert ihn an mich und an die gemeinsame Zeit.

Mein Tipp: Bleib nicht in der jetzigen Wohnung, sondern bau Dir ein eigenes kuscheliges Nest. Kannst ja in der Nähe wohnen bleiben, wenn Du dort liebe Freunde hast. Doch in der gemeinsamen Wohnung wirst Du Dich nur unnötig quälen.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, aber ich bin sicher, daß Du das meistern wirst.

[Löckchen]

Hallo,

ich habe heute moregngleich nach demm Nachtdienst den Mietvertrag für das Zimmer im Wohnheim unterschreiben.
Habe nur eine 14 tägige Kündigungsfrist,da kann ich mir in aller Ruhe eine neue Bleibe suchen.
Ich bin esrtmal erleichtert,daß ich diesen Schritt gewagt habe und unser gemeinsames Heim verlasse-das war sehr,sehr schwer!

Er bedauert alles sehr,aber ich habe ihm gesagt,er soll mich nicht mehr anrufen.
An der Klingel ist kein Namensschild und wird in Zukunft auch keines hinkommen.
Morgen treffe ich mich mit einer guten Freundin zum feiern,vielleicht tut mir das gut.

Danke allen,die mir hier so viel Mut gemacht haben!

Es wird sehr schwer,aber die Karten sind neu gemischt und wer weiß,was das Leben jetzt von mir erwartet.

LG,Löckchen

[Exuser34]

Das hast du prima gemacht, RESPEKT!!!

Aber Vorsicht!
Er wird bald wieder angekrochen kommen.
Sobald ihm klar wird, dass die Sache endgültig ist.

Mein Mann dachte wohl auch immer, zur Not kriegt er mich wieder rum, weshalb soll er also zu Kreuze kriechen und sein feines Hurenhaus-Leben ändern Ich liege ja "griffbereit" zu Hause rum und bin bestimmt froh, wenn alles wieder gut wird.
Aber als ich ausgezogen bin und er alle Felle davonschwimmen sah, kam er wieder angerutscht.

Lass ihn nicht wieder in dein Leben, sonst nimmt dein Elend nie ein Ende.

Es geht dir bestimmt bald viel besser, versprochen!

Man kann sich im ersten Moment nicht vorstellen, jemals alleine klarzukommen.
Aber nach ein paar Tagen merkt man schon, wie alles von einem abfällt.
Wie einfach manche Situationen wieder sind.
Und wie schön es ist, ohne Streitereien zu leben.
Nach Hause zu kommen OHNE erstmal vorsichtig zu gucken, wie ER gelaunt ist.

Mir ging´s - nach der ersten Zeit - nie besser!!!

[Dajana]

@ Angelika

Das komische ist doch:

Von niemandem in der Alltagswelt würde man sich derart verletzen / behandeln lassen. Keinem Menschen würde man je verzeihen, der einem so bewusst weh getan hat.
Jeden würde man als Feind ansehen, der sich auf die eigenen Kosten einen Vorteil verschafft. Vertrauensmissbrauch und Unehrlichkeit würden einen doch umgehend zum Rückzug treiben..

WARUM ist die Schmerzgrenze in Bezug auf den betrügenden Partner so dehnbar?
WARUM lässt man so vieles zu, was man sich im normalen Miteinander niemals reinziehen würden?
WARUM fehlt so oft die Konsequenz, die jeder Mensch zu spüren bekommen würde, der sich derart an unserer Seele vergreift?

[Exuser34]

Hallo Dajana,

die Antwort ist ganz einfach.
Liebe macht blind

Zum Glück merkt man recht schnell nach der Trennung, dass man gar nicht mehr geliebt hat, sondern nur ein verängstigtes Gewohnheitstier war.

[Dajana]

Hallo Angelika!

Ja, da hast du recht! Mit Liebe kann das nicht mehr viel zu tun haben. Vielleicht ist es erst mal nur ein krampfhaftes Festhalten, an dem was mal WAR und das erstmal nicht akzeptieren wollen/können, dass der Zug abgefahren ist. In einer kleinen Kombination aus Angst vor dem plötzlichen Alleinsein, dem verletzten Stolz, der Wut....

Und da ist es doch bewundernswert, wenn jemand noch so viel Kraft und Nerven aufbringt, dort "auszubrechen" ( Löckchen). Und es ist doch schön, festzustellen, dass die Frage "was macht ihn so unersetzbar?" endlich viele Antworten bekommt

Schlimm finde ich dann die Reaktion, wie du so schön gesagt hast, wenn "Er" wieder angekrochen kommt - aus welchen Beweggründen auch immer. Vermutlich im "ich liebe dich"-Mäntelchen getarnt und das nicht auf einen verzichten wollen/können.

Aber hat er nicht schon auf dich/einen verzichtet, als er sein Glück mit anderen ungefragt auslebte? Wer hatte denn die Chance, dem Verzicht vorher zu zustimmen? Bleibt lediglich das Akzeptieren einer Situation, die er festgelegt hat?

Und wie viele finden sich danach in einer reparierten Beziehung wieder?

Was ich eigentlich sagen wollte - jetzt mal ohne das komplizierte Geschwaffel Ich bewundere zutiefst, wenn jemand aus einer solchen Ausgangssituation heraus, seinen eigenen, neuen, glücklichen Weg eingeschlagen hat!
Ich habe schon mehrfach gesehen, wie schwierig das ist und wie viele es doch nicht schaffen...

@ Löckchen: berichte doch einfach mal, wie es dir weiterhin (er)geht, ja?!

[Dajana]

@ Angelika, die Weise

Darf ich mir noch eine weitere Frage erlauben?

Würdest du nach deinen Erfahrungen unterm Strich behaupten "wer´s einmal tut, tut´s immer wieder"?? Bist du jetzt sensibilisiert, was dieses Thema betrifft? Und wie würdest du bei einem anderen Menschen/Partner erneut damit umgehen?

*OkeswarendanndochdreiFragen* *schäm*

Viele Grüsse
Dajana

PS: Wenn dir das zu intim ist, dann ignorier es einfach stillschweigend