arges heimweh

[marit-inga]

bin ja in fuer ein jar in Kalifornien und fuehle mich auch recht wohl.
aber manchmal vermisse ich meine familie und freunde so sehr, dass ich denke ich schaffe es nimmer.
bin jetzt seit 2 Monaten hier und bleibe noch weitere 8 Monate.
und eigentlich sollte ich mich freuen und mein leben hier in der high school und bei meiner gastfamilie geniessen, aber manchmal will ich einfach nur heim.
schreibt mir irgendwas liebes und motiviert mich, bitte
liebe traurige gruesse
marit-inga

[Stoa]

liebe marit-inga,

ich kann das sehr sehr sehr gut nachvollziehen!
mir ging es die ersten wochen in spanien genauso und einmal lag es nur am geld, dass ich mir kein flugticket zurück und alle zelte abgebrochen habe!
ich habe an solchen tagen immer meine "neuen" lieblingsorte aufgesucht: das meer, einen hügel oberhalb der stadt, eine bestimmte ecke in der altstadt und bin dort alleine spazierengegangen. meist konnte ich mich dann darüber freuen.
oder: ich bin in die deutsche bäckerei gegangen und habe mir dort gutes deutsches brot gekauft, am dortigen kiosk gab es auch einige deutsche zeitschriften, von denen ich auch immer welche mitgenommen habe. in der wohnung zurück habe ich mich dann aufs sofa geflezt und gelesen und gegessen.
mir hat es also immer viel geholfen, alleine zu sein, und vielleicht auch briefe nachhause zu schreiben (wobei das bei allzuschwerem heimweh nur noch verstärkend wirkte, also bei mir zumindest!)

vielleicht hilft es dir aber besser, mit deinen neuen bekanntschaften um die häuser zu ziehen.
hast du schon freunde gefunden? was machst du in deiner freizeit? wenn ich das richtig im hinterkopf habe, gibt es an den amerikanischen schulen nachmittags viele AGs, denen du dich doch anschliessen könntest. das lenkt sicher auch etwas von dem kummer ab, wenn du ein zeitfüllendes hobbie hast!

viele liebe grüße,
fühl dich mal umarmt von

stoa

[HopiStar]

Uih, das fällt mir jetzt schwer, denn ich würde gerade einiges darum geben, auf dem gleichen Kontinent zu sein

Der Knackpunkt ist wirklich, neue gute Freunde zu finden, die einen über Wasser halten und bei denen man sich so wohl fühlt, daß die Freunde und die Familie in der Ferne nicht mehr so weit weg scheinen.
Schreibt euch viele Mails und was Stoa sagte, kann ich so unterschreiben, geh zu den schönsten Plätzen und lass sie richtig auf Dich einwirken und verdeutliche Dir, wie kostbar es ist, so schöne Plätze überhaupt jemals gesehen zu haben.

Ich denke, die Amerikaner machen es einem sehr leicht, Bekanntschaften zu schließen und es ist mit an Dir, daraus Freundschaften zu machen.

Hast Du zwischendurch "Urlaub" zuhause ? Dann kannst Du Dich auch darauf freuen und bitte nicht noch die ganze verbleibende Zeit sehen, sondern einen Tag nach den anderen und sag Dir immer, es ZWINGT Dich niemand, dazubleiben und wenn es irgendwann gar nicht gehen solltest, dann kannst Du gehen und mir hilft es immer, wenn ich mir den schlimmsten Fall ausmale, der zum Glück selten eintritt.

Also, Du hast nichts zu verlieren und hier verpasst Du auch nichts und wenn Du das liest, dann geh gefälligst an den Ocean ( ich hoffe, Du hast einen in der Nähe ), in die nächste Shopping Mall, zum nächsten Starbucks, in den nächsten Super Wallmart und mach Dir klar, daß Dich eine Hopi in D. sehr beneidet

Kopf hoch, Du hast schon 2 Monate geschafft, Du schaffst noch einen und noch einen und noch einen und bist sehr mutig

Viele Grüße, Hopi

[mita]

@ Hopi... kackpunkt

@marit-inga: ich war 17 und frisch verliebt in germany als ich für ein austauschschuljahr nach amerika bin und es war ein langes jahr. jetzt ist es im rückblick eins der wichtigsten jahre meines lebens und ich habe dort eine freundin, meine beste freundin kennengelernt.
also kopf hoch und es wird schon und lass ruhig mal tränen laufen, wenn es dir danach ist, aber steigere dich nicht rein.

[Stoa]

liebe marit-inga,

ich empfehle dir noch die lektüre von "deutschbuch", das hat maxim biller geschrieben und beim lesen möchte ich immer ganz schnell weg von hier.
außerdem das da:



gut... bush is auch nicht besser. aber trotzdem!

[HopiStar]

Langsam wirds mir peinlich

[milk]

Hallo Susse,
Es ist doch nur ein Jahr und das vergeht wirklich schnell!!Und dann bist Du wieder zu Hause und brauchst nie wieder weg!!Hey versuche das beste davon zu machen und mehr Kontakt suchen usw...Ich hatte mal jemand auf Besuch der hatte total Heimweh und das hat zwar eine Zeit gedauert, aber dann ging es gut und es ist jetzt schon fast 10 Jahre her und heute erzahlt sie noch immer ganz stolz von ihrer Zeit" allein" London..
Viel Gluck
MIlk

[Chiquitita]

Hallo Marit-Inga!

Das ist doch ganz normal, dass Du mal Heimweh hast, so weit weg von zu Hause. Nach 2 Monaten hast Du Dich auch sicher noch nicht so ganz eingewöhnt.

Die anderen haben ja schon gute Vorschläge gemacht. Am besten ist wahrscheinlich wirklich, Du lenkst Dich mit möglichst vielen Aktivitäten ab, aber wenn's nicht anders geht, heul halt einfach mal und lass Dich von Deinen neuen oder alten Freunden ein bisschen trösten.

Du wirst sehen, letztendlich vergehen die Monate dann wie im Flug, und eh Du Dich versiehst, bist Du wieder zu Hause und dann willst Du wahrscheinlich am liebsten zurück nach Kalifornien ... . Insgesamt wird es bestimmt eine tolle Erfahrung sein und Du wirst wesentlich "erwachsener" nach Deutschland zurückkommen.

[marit-inga]

danke fuer all die lieben antworten.
hat mir sehr geholfen das alles zu lesen.
ich versuche mich abzulenken, schreibe viel tagebuch, mach sport...
an einem tag koennte ich die ganze welt umarmen, weil ich doch so ein glueckspilz bin und ein jahr hier verbringen darf.
und an dem naechsten tag gehen mir die leute hier alle auf die nerven, weine ich oft und moechte nur noch nach hause.
ist wie eine achterbahn.
heute ist zum glueck ein guter tag, wir hatten grosses beach vesper, d.h. einen wandertag fuer die ganze schule am strand.
werde versuchen oefters hier im BB vorbeizuschauen und euch zu berichten.
danke nochmal