crazymaus,

ich hab solche Situationen inzwischen schon recht oft erlebt in meinem Umfeld, und ich kann dir versprechen, dass das Wichtigste ist, dass du richtig Abschied nehmen kannst - und zwar für euch beide das Wichtigste. So schlimm die Traurigkeit und das Wissen um den Abschied sind, so viel Kraft gibt dir ein guter Abschied - wenn du religiös bist, dann gibt er dir das Gefühl, dass "da oben" jemand über dich wacht, wenn nicht, dann das Gefühl, auch emotional ein gutes Gleichgewicht hergestellt zu haben. Natürlich wirst du weinen, du wirst wahrscheinlich auch erschrecken, weil sie so klein und hilflos aussehen wird, und ich kann dir versichern, in dem Moment ist das für deine Oma nicht "noch belastender" als das, was um sie herum passiert, sondern ihr beide teilt noch einmal einen ganz wichtigen Moment, und es bleibt nichts ungesagt oder ungelöst. Selbst wenn's dann Sachen gibt, die nicht noch einmal zur Sprache kommen - wenn der Abschied gut war, nagen diese Dinge auch nicht mehr.
Ich würd dich bitten, hinzugehen - und vielleicht ist das auch eine Chance für ein sehr inniges Gespräch mit deinem Papa.

Liebe Grüße und viel Kraft,

Mafalda