Down Syndrom

[HopiStar]

Nein, da bin ich mir ganz sicher, daß das nicht stimmt. das mit dem Stand eines 5jährigen.

Down-Kinder entwickeln sich weiter, nur etwas langsamer und brauchen auch mehr Unterstützung.

Und ich denke, daß manche OPs nur in jungen Jahren möglich sind und mit zunehmendem Alter unmöglich oder risikoreicher werden ?

[Babs]

Oh, da bin ich wohl nicht auf dem neusten Stand. Kommt wohl auch drauf an, wie sehr die Kinder gefördert werden, man muss wohl sehr früh damit anfangen.

[martina]

Hallo Dany ,

ich würde ein Down-Kind NIEMALS aus rein optischen Gründen operieren lassen. Ich kenne sehr viele Down-Kinder und weiß, dass sie oft große Probleme mit dem Herzen haben und daher schon viele OPs über sich ergehen lassen müssen. Und jede OP stellt doch ein Risiko dar.

Wenn andere Menschen sich an dem Anblick stören, ist das doch ihr Problem. Ich finde es wichtiger, dem Kind so viel Selbstbewusstsein zu vermitteln, dass es mit dem Gegaffe umgehen kann.

LG
Martina

[mafalda]

Original geschrieben von martina
Ich finde es wichtiger, dem Kind so viel Selbstbewusstsein zu vermitteln, dass es mit dem Gegaffe umgehen kann.

Wobei da ja die Brücke zum "Welcher Spruch hat euch am meisten verletzt"-Thread mal interessant wäre. Offensichtlich ist es ja schon kaum möglich, Kindern ohne als Behinderung eingestufte Merkmale so viel Selbstbewusstsein mitzugeben, dass sie mit dummen Gaffern und blöden Sprüchen locker umgehen können.
Was sind denn eure Vorstellungen von einer Erziehung, die Kindern Selbstbewusstsein beibringt? Würde mich mal interessieren.

[Akki]

Gerade Kinder sind untereinander mit ihren "Wahrheiten" so grausam, dass der Gedankengang von Mafalda für mich sehr einleuchtend ist. Verbessert diese sicher schmerzhafte OP auf Dauer die Lebensqualität des Kindes nicht erheblich und ist es damit wert, dem Kind diese Schmerzen zu zu fügen, um ihm möglicherweise schwerwiegendere seelische zu ersparen?

[noelle]

@ mafalda:

Ich denke, Martina weiß sehr genau, wovon sie redet! *wink zu Martina*

Ich denke, das ist ein Thema, wobei schnell wieder eine hitzige Diskussion entstehen könnte.
Ich weiß nicht, aber ich glaube, dass es auch gut ist, das man behinderten Menschen ihre Behinderung auch ansieht. Würden sie völlig gesund und "normal" aussehen, würde man als Fremder ja nicht unbedingt merken, das man einen behinderten Menschen vor sich hat und würde vielleicht Dinge erwarten/verlangen/voraussetzen, die der behinderte Mensch vielleicht nicht erfüllen kann.

Ich versuche mal ein Beispiel zu bringen: Neulich stand ein behinderter Mann mit einer Pflegerin vor mir an der Kasse. Auf einmal dreht er sich um und schwatzt mir voll. Er erzählt mir, was er kauft und warum und man hat gemerkt, dass er sehr stolz war. (Die Pflegerin/Betreuerin stand ein wenig abseits und hat das Ganze beobachtet.) Hätte ich diesem Menschen seine Behinderung nicht angesehen, hätte ich wahrscheinlich entnervt reagiert, nach dem Motto "was will der Typ von mir?!"
So hab ich ihm gesagt, dass ich das toll finde usw.
Die Betreuerin hat mich richtig dankbar angelächelt.

Was ich sagen will, es gibt auch noch Leute, die nicht nur gaffen und behinderte Menschen auslachen oder ähnliches, sondern versuchen auf sie einzugehen und sie "normal" zu behandeln.

(Besagter behinderter Mann hat mir übrigens nachdem er gezahlt hat, die Hand gegeben und "ich mag Dich" gesagt - eine Geste die mich in dem Moment wirklich zu Tränen gerührt hat.

Ich denke, man muss nicht an dem Aussehen der Behinderten "pfeilen" oder auch nicht unbedingt an ihrem Selbstbewusstsein (nicht mehr als bei jedem anderen Menschen auch), sondern sollte man als Eltern vielmehr seine Kinder in dem Gedanken erziehen, dass eine Behinderung jeden treffen kann und dass das nichts ist, woran man sich "aufgeilen" (sorry) sollte oder etwas was man schief beglotzen sollte.

Viele Grüße
Noelle

[mafalda]

Original geschrieben von noelle
@ mafalda:
Ich denke, Martina weiß sehr genau, wovon sie redet! *wink zu Martina*

Hat wer was anderes behauptet? Wenn ja - ich nicht.

[martina]

Hallo Mafalda ,

mein 17-jähriger Sohn hat selbst seit Geburt spastische Lähmungen und läuft sehr auffällig bzw. muss längere Strecken im Rollstuhl sitzen. Ich denke, dass es ein sehr langer Prozess ist, seinem Kind genug Selbstbewusstsein zu vermitteln. Für mich ist das Wichtigste, die Behinderung als Eltern voll anzunehmen und sein Kind zu lieben, genau so wie es ist. Jeder Mensch ist doch einmalig und nicht auf der Welt, um die Erwartungen anderer Menschen zu erfüllen.

Und die schlimmen Kommentare anderer Menschen (auch Kindern) gehören dazu, mit der Situation umzugehen und sich selbst anzunehmen. Auch wenn es manchmal hart ist, man kann daran wachsen.

Ich muss aber auch sagen, dass wir in den letzten 17 Jahren sehr viele positive Erfahrungen mit Mitmenschen gemacht haben



LG
Martina

[noelle]

Hallo Mafalda,

Martina hat ja bereits geschrieben, dass sie einen behinderten Sohn hat. Daher denke ich, wenn jemand was dazu sagen kann, dann sie.
Das sollte aber in keinster Weise ein Angriff gegen Dich sein! Und ich hoffe, es ist nicht so angekommen.


Viele Grüße
Noelle

[mafalda]

Ach soooo. Ich dachte, meine wirklich rein "objektiv" gemeinte Frage wäre seltsam angekommen.

Was ich übrigens superwichtig und sehr klug finde, martina, ist der Satz mit dem "Annehmen der Behinderung". Und auch das Klarkommen mit den dummen Sprüchen.

Mir ist bei dem anderen Thread mal wieder aufgefallen, dass das wirklich Schlimme zu sein scheint, dass jede/r denkt, sie/er wäre allein mit dem Problem der dummen Sprüche, und kein anderer würde je so etwas erleben. Und plötzlich ist es eigentlich jede. Man sollt' einfach doch mehr drüber reden, gell?

Mafalda