Down Syndrom

[Dany]

Hallo!
Ein "Sandkastenfreund" ist neulich zum zweiten mal Vater geworden.Bei dem Kind wurde das Down Syndrom diagnostiziert und zwar die schwerste Form.

Habe dann im Net ein bischen rumgeguckt und bin auf etwas gestossen von dem ich wirklich noch nichts gehört habe:Schönheitschirurgie bei D.S. Patienten.

Ich war völlig geschockt!!!!!!!!
Operiert werden kann ab dem 2.Lebensjahr.
Was haltet Ihr davon????????


Vorgang:

1. Verringerung des Abstands der inneren Augenwinkel
2. Auflösung der Mongolenfalten im Bereich der inneren Augenwinkel
3. Entfernung von Wangenfett (durch Schnitt im Mund)
4. Aufbau der Wangenknochen durch Rippenknochen oder Spenderknochen (aus Knochenbank)
5. Aufbau des Nasenrückens mit Rippenknochen oder Spenderknochen (s.o.)
6. Entfernung von Fett im Bereich der Unterlider (nicht immer nötig)
7. Korrektur abstehender Ohren (nicht immer nötig)
8. Fettabsaugung Hals (nicht immer nötig)
9. Zungenverkleinerung (heutzutage sehr selten)
10. Unterkieferverlängerung (evtl. bei Atemproblemen bei Missverhältnis Zunge/Unterkiefer/Mundhöhle)



Was erhoffen sich die Betroffenen Eltern?
Durch Normalisierung des Äußeren bessere Integrationsfähigkeit des Kindes, Eltern werden von Unbekannten seltener auf Kind angesprochen oder „beobachtet“, „Heilung“ von Kindern, die ansonsten intellektuell fast normale IQ-Werte haben und nur durch ihr Aussehen auffallen, der Wille alles für das Kind getan zu haben ...



LG

[Samoa]

Hallo Dany,

ich habe mal einen Fernsehbericht über ein amerikanisches Kind mit Down-Syndrom gesehen, welches auch zumindest an den Augen operiert wurde.
Dessen Eltern erhofften sich tatsächlich eine bessere Integrität im (Schul) Alltag. Man hat dem Mädchen danach kaum noch was angesehen.

Aber ich habe mich zu wenig mit diesem Thema auseinander gesetzt, als dass ich mich hier zu einer Meinung durchringen kann.

[Cordu]

Davon halte ich schlicht und einfach nichts, denn das Äußere ich sicher das geringste Problem, das ein Mensch mit DS hat!

Ich habe eben einiges wieder gelöscht was mir auf der Zunge lag... ich denke die Eltern müssen damit leben, dass ihr Kind so aussieht wie es eben aussieht.
Denn diese OP geht ja nicht von den betroffenen aus, sondern von den Angehörigen und eine Schönheits-OP unter solchen Bedingungen würde ich immer ablehnen.

Gruß Cordu

[Nathalia]

Hallo Dany,

ich würde auch sagen, dass bei einem Down Syndrom das Äussere das geringere Problem ist!

Diese Diagnose ist für die Eltern sicher erst einmal ein Schock! Da ich selbst nicht in dieser Situation bin und auch niemanden kenne, der mit dieser Problematik zu tun hat, fällt es mir auch schwer, mir hier ein Urteil zu bilden.

Aber wenn ich mir das so durchlese, das sind ja mehrere OP´s und die alle einem kleinen Kind zuzumuten ... ich weiss es nicht ...

Sicher ist Down Syndrom was das Äussere betrifft schon ein "extremerer" Fall. Aber wenn es nach dem Aussehen geht, kann man es in unserer Gesellschaft eh niemandem recht machen! Da müssten wir wohl alle zum Chirurgen und dann würds anderen immer noch nicht gefallen!

Was ich so über Menschen mit Down Syndrom gelesen habe, sind es sehr liebenswerte Menschen, die ihren Mitmenschen sehr offen und freundlich begegnen. Und ich denke, das macht schon sehr viel wieder wett.

LG
Nathalia

[Exuser37]

Das Problem sind ja nicht das Kind und seine Eltern, das Problem ist die Umwelt, die aussehensfixiert ist....

Ich denke, so eine Entscheidung können nur die Eltern selbst fällen. Und sie ist sicherlich genauso so schwer und einzigartig, wie der Entschluss,das Kind auf die Welt zu bringen

Schwieriges Thema.

[fille]

Ich bin jetzt gerade im Net etwas rumgesurft zwecks Informationssuche.
Dass Menschen mit Down-Syndssrom immer freundlich und offen sind, ist demnach auch nur ein Vorurteil

Leider habe ich nihcts über deren IQ finden können..ich war nämlich einigermaßen überrascht hier zu lesen, dass sie annähernd gleiche IQs haben sollen.

[mafalda]

Angesichts der vielen unterschiedlichen Ausprägungen des Syndroms könnte ich mir gut vorstellen, dass vor allem "leichtere" Fälle von weniger eindeutig identifizierbaren Gesichtszügen auch für die eigene Entwicklung profitieren. Self-fulfilling prophecy sozusagen - jemand, der nicht aussieht, als wäre er behindert, wird auch nicht so behandelt, und hat damit viel mehr Gelegenheiten, an Herausforderungen und "normaler Interaktion" zu wachsen.
Ist es nicht auch so, dass manche der typischen Veränderungen durchaus problematisch sind für die Patienten selbst (siehe Danys Punkt 10)?

[HopiStar]

Ich sehe das wie Billie und ich kann mir nicht vorstellen, daß verantwortungsbewusste und liebevolle Eltern ( und das setze ich einfach mal voraus ) es für sich und ihr Ansehen tun.

Die Zungenverkleinerung macht zum Beispiel schon Sinn und wie oft müßen Eltern für ihre Kinder entscheiden und müßen das immer nach bestem Wissen und Gewissen tun ?

Niemals würde ich mir dazu ein Urteil erlauben aber ich kenne ein Kind mit Down Syndrom, inzwischen ein junger Erwachsener und natürlich bekommt er mit, wie seine Umwelt auf ihn reagiert und wir nehmen alle möglichen OPs für uns in Anspruch, da käme ich nie auf die Idee, diese Entscheidungsfreiheit Jemandem abzusprechen oder den Eltern vorzuwerfen, sie würden sich das Leben damit leichter machen wollen.

Viele Grüße, Hopi

[Fides]

Guten Morgen,

der Bruder meines ehemaligen Freundes ist ein Downie. Die größten Schwierigkeiten hat er mit der großen Zunge, es wirkt sich stark auf díe Sprachmöglichkeiten, den Speichfluß, den Kiefer und die Atmung aus.

Liebe Grüße

Fides

[Babs]

Soviel ich weiß bleiben Menschen mit Downsyndrom immer auf dem geistigen Niveau eines ~ 5jährigen Kindes, aber da gibt es vielleicht auch Unterschiede. Da hilft eine OP für das Aussehen wohl auch nicht viel bei der Integration. Aber wenn derjenige alt genug ist und vielleicht schon schlechte Erfahrungen gemacht hat (weil mans ihm ansieht), kann er evt. ja auch mit entscheiden, ob so eine op richtig ist.
Ich finde, dass ist ein schwieriges Thema. Ständig von unsensiblen Idioten angestarrt zu werden ist sicher nicht angenehm.