Hm, dass kann man so schwer sagen. Bei mir war es so, dass ich die ersten drei Wochen oder so echt gar keine Probleme hatte, im Gegenteil, ich bin morgens wachgeworden und hab mich auf den Tag ohne Ziggi gefreut. Hinterher kam es dann ab und zu mal, würde lügen, wenn ich sagen würde, ich hab nie mehr dran gedacht. Aber es war eben lange nicht so schlimm und so schwer, wie ich gedacht hatte, deshalb belatscher ich hier ja auch alle Raucher wie wild [img]/forum/smile.gif[/img] weil ich denke, möönsch, wenn ich das gepackt habe, wird der Rest es auch noch packen! Hast Du Allen Carr mal gelesen? Ich halt sonst auch nix von solchen Psycho-Büchern, aber er hat dahingehend recht, dass man beim Nicht-mehr-rauchen das Denken grundlegend umstellen muß. Es ist einfach nicht so, dass man auf was verzichtet, dass man "Opfer" bringt, wenn man nicht mehr raucht, sondern man kann definitiv nur gewinnen. Ich hab heute noch Momente, wo ich drüber nachdenke, aber die kommen alle 2 - 4 Wochen und dauern 2 Minuten, damit kann ich leben, weil ich eben der Rest der Zeit NICHT dran denke und glücklich bin damit. Richtig glücklich. Ich hab wirklich gedacht, "das geht nicht, einige Situationen werden nie wieder so sein wie vorher, ohne Zigarette", z.B. der erste richtig warme Tag, Autofenster runter, Mucke laut und Kippe an. Die ersten paar Mal fehlt's Dir vielleicht noch, aber dann gewöhnst Du Dich, und irgendwann denkst Du einfach nicht mehr dran! Ist so, ehrlich! Wie lange das jeweils dauert, ist wohl bei jedem verschieden. Das hängt eben überwiegend von Deiner Einstellung ab. Und es ist und bleibt eine Sucht, da machen wir uns nix vor. Das heißt, wenn ich wieder rauche, dann bin ich auch sofort wieder drauf. Ist eben nix mit "ach komm, nur eine". Versuch echt, Dich abzulenken, mach Sachen, die Dir Spaß machen und die nicht unbedingt so fest mit dem Rauchen verknüpft sind. Ich hab die erste Zeit wie ne wilde Kaffee getrunken, oft hat man ja diese "jetzt erstmal ne Zigarette" - Momente, ersetz die Ziggi einfach durch was anderes, und wenn Du jedesmal ein Liedchen pfeifst oder die Katze ärgerst oder eben Kaffee trinkst/ Kaugummi kaust oder sonstwas tust, Du mußt einfach der Zigarette ihren angestammten Platz wegnehmen. Und wenn's Dir richtig dreckig geht, bemitleide Dich ruhig, aber stell Dir den Drang zu rauchen echt wie ein fieses Tierchen vor, dass sich eingenistet hat und nun schwer auszutreiben ist...eben als etwas, was Dich lange in der Hand hatte, aber da Du Dich nun zur Kampfansage entschlossen hast, gibst Du eben auch nicht auf. Und denk dran, Du bist kein Opfer, Du bist der Held schlechthin, weil Du schon aufgehört hast! Du mußt nur nicht wieder anfangen. Mensch, ich schreib und schreib, es tut mir so leid, dass ich nicht mehr sagen kann als "halt durch", weil's sich wirklich lohnt. Ungefähr zwei Monate, nachdem ich aufgehört hatte, bekam der Vater meines Freundes die Diagnose Kehlkopfkrebs, starker Raucher, ich war erleichtert, dass ich den Absprung schon geschafft hatte, zwar hab ich mich dafür geschämt, aber es läßt sich nicht verhindern. Kein schlechtes Gewissen mehr bei Fernsehberichten oder neuen Schreckensmeldungen in der Zeitung, weil Du denkst: Hach, mich können die gar nicht meinen! Ist zwar albern, weil der Körper ja schon ein bißchen länger braucht, bis er wieder auf dem Niveau eines Nichtrauchers angelangt ist, aber irgendwann ist es halt so weit, und Du kannst Deinem Körper dabei zugucken, wie er sich erholt. Der letzte Winter war der erste (seit ich 15 bin) ohne hartnäckige quälende Bronchitis. Ich kann nur immer wieder sagen, es lohnt sich, es lohnt sich, es lohnt sich....
ich drück Dir jedenfalls die Daumen.
Katja
(krieg ich jetzt den Orden für den längsten Beitrag? [img]/forum/smile.gif[/img] )