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Thema: ein heikles Thema - Suizid

  1. #1
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  2. #2
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    Hi!

    Ein wirklich schwieriges Thema. An sich sollte es jedem freistehen, ob er sein Leben beenden möchte, aber ich will z.B. keine Hinterbliebene sein. In dem Moment wäre mein Verständnis wohl nicht sehr gross.

    Andererseits kann ich es gut nachvollziehen, wenn ein Mensch sich aufgrund einer für ihn ausweglos erscheinenden Situation umbringt (sei es jahrelange Krankheit, starke Schmerzen etc.). So an und für sich empfinde ich das Leben auch als völlig sinnlos und frage mich oft, was das menschliche Dasein an sich auf dieser Erde soll, die voller Gewalt, Armut, Leid, Krieg, Hass etc. ist. Wenn ich wählen könnte, würde ich gerne darauf verzichten (ich bin aber weder depressiv noch suizidal noch unglücklich, das ist einfach nur meine persönliche Bilanzierung). Ich bin nicht gläubig, also würde mich das auch nicht zurückhalten. Und ich kann auch nicht den Sinn erkennen in einem "normalen" Lebensablauf. Man macht eine Ausbildung, übt einen Beruf aus, tut sich mit jemandem zusammen, vermehrt sich, versucht, sich materiell zu bereichern usw. Wie ist der Mensch auf so etwas gekommen und wieso muss ich 80 Jahre damit zubringen?

    All das bringt mich zu dem Schluss, dass ich einen Freitod zwar immer sehr erschütternd finde, aber hauptsächlich, weil er für die, die zurückbleiben, schrecklich ist. Und das ist für mich Grund genug, niemals diesen Weg zu gehen.

    LG kittylee

  3. #3
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    Hallo,

    ich denke, jeder sollte entscheiden können, was er mit seinem Leben macht.

    Es gibt Situationen, wo andere Menschen einem helfen können, und es gibt Dinge, die muss jeder selbst ertragen, egal, wieviele Menschen er um sich herum hat. Schmerzen, z.B. Die kann einem keiner abnehmen, und chronische Schmerzen sind die Hölle, sie dominieren das Leben und stellen alles andere in den Hintergrund.

    Jeder sollte doch das Recht haben, sein Leben so zu gestalten, wie er gerne möchte - oder es zu beenden.

    Was die Hinterbliebenden angeht, da kommen natürlich immer Schuldgefühle auf...

    Viele Grüße
    Britta
    Life must go on.

  4. #4
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    Hallo Silver, ich denke, jeder sollte frei wählen dürfen, ob und wann er gehen möchte. Ich würde niemanden dafür verurteilen.

    Allerdings kann es sehr erschütternd für die Angehörigen sein, wenn jemand sich das Leben nimmt. Ich denke da an einen Fall in meiner Familie, mein Opa hat sich das Leben genommen, ohne eine Abschiedsbrief zu hinterlassen oder jemals mit jemandem über seine Probleme gesprochen zu haben. Meine Mutter fängt heute noch jedes einzelne Mal, wenn von ihrem Vater die Rede ist, an zu weinen und ist total fertig, nach 15 Jahren!

  5. #5
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    Hallo

    ich denke natürlich auch, dass es jedem frei steht - aber ich denke, dass jeder der diesen weg wählt auch über die leute die er hinterlässt nachdenken sollte - - ein vater, der sich auf dem dachboden erhängt, damit ihn dann die kinder finden, finde ich unverantwortlich - - und: siehe ansas fall.....

  6. #6
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    Hallo

    Bei mir im Bekanntekreis haben in den letzten 15 Jahren 4 Leute Selbstmord begangen: 3 männliche Bekannte meines Vaters (alle wegen Geld, Schulden etc.) und ein Studienkollege (er war schon immer etwas depressiv und seine Freundin hatte sich getrennt)

    Der eine Mann wurde von seiner Tochter gefunden, er hat sich im Wohnzimmer an einem Balken aufgehängt...

    Grundsätzlich bin ich auch der Meinung dass jeder selbst entscheiden soll, ob er weiter leben möchte. Aber bei diesen Menschen hätte ja vermutlich geholfen werden können...

    Bei unheilbaren Krankheiten, starken Schmerzen etc. ist es für mich etwas anderes als bei Schulden, Arbeitslosigkeit etc.

    LG
    Brauny
    Strafverteidiger zum Mandanten: "Gleich wird das Urteil verkündet. Wie fühlen sie sich?" Mandant: "Wie eine Braut vor der Hochzeitsnacht. Ich weiss genau, was kommt. Ich weiss nur noch nicht, wie lang es ist."

  7. #7
    Avatar von HopiStar
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    Hallo Silver,

    ich persönlich empfinde das als eine Tragödie für die Hinterbliebenen aber ich kann jeden Menschen verstehen, der unheilbarer Krankheit oder Schmerzen, ein Ende machen will, ich sage auch ja zur Sterbehilfe.

    Ich denke, man kommt alleine und geht alleine und ich denke, in jedem Menschen steckt ein (gesunder) Egoist, der über sich und sein Leben entscheiden darf und kann nur denke ich auch, daß wenn man Menschen liebt, eine Verantwortung für sie übernimmt.

    Das macht das Ganze für mich zu einem sehr zweischneidigen Schwert, wenn ich liebe, dann muß ich auch gehen lassen können..

    Aber wenn das ein Suizid aus psychologischen Gründen, Affekt etc, geschieht, dann ist es eins, daß die Person nicht über die Folgen für Andere nachgedacht hat..kann man ihr das zum Vorwurf machen...für mich persönlich tue ich das.
    Ich kenne ein Geschwisterpaar, deren Eltern sich in frühester Kindheit wegen finanziellen und daraus resultierenden Problemen mit der Justiz umgebracht haben, vor den Augen der kleinen Kinden. Keiner der Beiden ist in der Lage, ein normales Leben zu führen und in diesem Fall haben die Eltern ihr Leid, daß sie nicht ertragen konnten, an zwei kleine unschuldige Kinder weitergegeben, deren Leben wirklich traumatisiert ist.

    Ein sehr sehr schwieriges Thema , bei dem Herz und Verstand bei mir zwei verschiedene Positionen einnehmen.

    Viele Grüße, Hopi
    Im Grunde ist ein Diamant auch nur ein Stück Kohle, das die nötige Ausdauer hatte

    Das Leben sollte NICHT eine Reise ins Grab sein mit dem Ziel wohlbehalten und in einem attraktiven und gut erhaltenen Körper anzukommen, sondern eher seitwärts hineinzuschlittern, Chardonnay in einer Hand, Erdbeeren in der anderen. Den Körper total verbraucht und abgenutzt, und dabei jubelnd …WOW, was für ein Ritt...!

  8. #8
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    Guten Morgen,

    wirklich sehr schwieriges Thema.

    Ich denke, dass es 2 Arten gibt:
    Den eher "ungeplanten", im Affekt
    und den sog. "Bilanzselbstmord". den man sich schon lange überlegt hat, z.b. bei unheilbarer Krankheit.

    Ich habe eine Bekannte, die nach einer Trennung einen Suizidversuch machte und gerettet wurde (und es war kein Appell, sie wäre wirklich gestorben, wenn man sie nicht durch Zufall gefunden hätte..)

    ..heute sieht sie es völlig anders und ist heilfroh, gerettet worden zu sein..
    Im letzteren Fall war es eben eher im Affekt, und andere überlegen es sich wirklich auch über Jahre hinweg..das ist dann etwas anderes..

    Hopi, dass finde ich ganz schrecklich und auch sehr egoistisch--VOR den Kindern? kein Wunder, dass sie heute nicht zurechtkommen..


    Grüsse Alessa

  9. #9
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    Ich finde auch, dass jeder selbst entscheiden möchte, ob er weiter leben kann und will.

    Wofür ich allerdings überhaupt kein Verständnis habe ist, wenn Selbstmörder andere unschuldige Menschen mit in den Tod nehmen, wie z. B. der Geisterfahrer, der auch die Tochter von der Petra Schürmann auf dem Gewissen hat.

    Oder Leute, die vor einen Zug springen, weil der Zugführer, obwohl er keine Schuld hat, ein Leben lang damit leben muss, jemanden getötet zu haben.

    Liebe Grüße
    Binie
    Es ist leicht, das Leben schwerzunehmen, und es ist schwer, das Leben leichtzunehmen
    Erich Kästner

  10. #10
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    Hallo!

    Das sollte jedem selbst überlasssen sein und in manchen Situtationen kann ich es auch durchaus verstehen und würde genauso handeln (z.B. bei Krebs oder Aids im Endstadium würde ICH nicht ewig lang vor mich hinsiechen).

    Aber für die Hinterbliebenen ist es sehr schlimm und manche Selbstmörder sind auch grenzenlose Egoisten, wenn sie ihrer Familie so etwas antun, aus nicht nachvollziehbaren Gründen.

    Was ich auch teilweise nicht verstehen kann:
    wieso sind sich die SM so sicher, daß es "danach" besser ist?
    Es war doch noch nie jemand richtig tot (ich nehme die "weißes Licht" Erlebnisse jetzt bewußt aus) und NIEMAND kann einem garantieren, ob es danach nicht noch schlimmer wird.

    Zum Kotzen finde ich es, wenn jemand mit Selbstmord erpressen will, dafür fehlt mir jegliches Verständnis.
    Oder wenn man andere da mit reinzieht.

    vg, sharkzzz

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