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Thema: Beautyjournalismus :D

  1. #1
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    Standard Beautyjournalismus :D

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    Hallo Britta,

    ich hab soviele Fragen, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll und wie ich die alle stellen soll...

    Durch meinen dir bekannten Nebenjob habe ich gemerkt, dass es das ist, was ich immer tun wollte: Schreiben, Internet und Kosmetik in einem, das ist genau mein Traumberuf

    Allerdings merke ich, dass ich erhebliche Deffizite im "richtigen" Schreiben habe - ich schreibe frei nach Schnauze und wenn ich deine Artikel in der KI lese, habe ich immer das Bedürfniss, alle meine Artikel zu überarbeiten, damit sie sich nicht so "geschwätzig" anhören...

    Meine wichtigste Frage ist also: Gibt es eine Möglichkeit, schreiben zu lernen und dabei ein Vollstudium zu umgehen? Ich strebe dabei gar nicht den Beruf der Volljournalistin an, Fachjournalistin reicht mir völlig...
    Aber ich würde gerne die wichtigsten Lektionen eines Journalisten lernen, das Kernprogramm sozusagen
    Diese Fernstudium-Geschichten (sgd und wie die heißen) kommen mir dabei irgendwie nicht so seriös rüber, die bieten sowas ja auch an (zu horrenden Preisen), gibt es was vergleichbares, seriöseres?? Leider hab ich kein Abi, Uni fällt also eh komplett flach...

    ... gleich folgt der zweite Teil...

  2. #2
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    Meine zweite Frage ist mir fast ein wenig peinlich, sie zeigt zu deutlich, dass ich Quereinsteigerin und Autodidaktin bin
    Ich bin sehr gehemmt, mit größeren Unternehmen Kontakt aufzunehmen. Ich hab keine oder wenige Probleme mit den kleinen Firmen, da kann man reden, wie einem der Schnabel gewachsen ist
    Aber sobald es eine Firma ist, die eine große Struktur aufweist oder die ich vielleicht sogar anhimmele (Benefit z. B. - *vorehrfurchterstarr*), fehlen mir die richtigen Worte für den Erstkontakt...
    Wie hast du das geschafft? Lernt man das auch im Studium (Gott, ich komm mir so blöd vor bei der Frage *schäm*)?
    Irgendwie weiß ich manchmal nicht, wie ich die ersten Schritte machen soll, man glaubt es kaum, aber ich bin schüchtern und ich würde gerne lernen, etwas tougher aufzutreten...
    Hast du da Tipps? Gibt es Punkte, die man beachten muss??
    Du siehst, meine Frage ist gar nicht richtig ausgefeilt, es ist schwer, sie in Worte zu fassen...

    Was mir ebenso schwer fällt, ist eine Berufsbezeichnung...
    Manchmal weiß ich gar nicht, wie ich mich vorstellen soll. Das war ganz schlimm auf der Biofach. "Ich mache eine Website" kommt irgendwie gar nicht cool rüber , aber mich als Journalistin vorzustellen, kommt mir fast schon wie Urkundenfälschung vor
    Wenn man nun eine Website hat, auf der man auch für die redaktionellen Beiträge verantwortlich ist und sie auch schreibt, ist man dann Herausgeber? Redakteur? Doch Journalist???
    Mädchen für alles??

    Das wären so die ersten Fragen, die mir im noch nicht ganz wachen Zustand durch den Kopf gehen. Aber ich hab heute ja noch Zeit, dich zu löchern

    Danke erstmal

    LG Claudia

    Jetzt musste ich das echt splitten, immer wurde ich angemeckert, zuviele Smilies verwendet zu haben

  3. #3
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    Hallo Trudy
    Ich habe schon fest mit dir gerechnet

    Also dann wollen wir mal ;-)
    Schreiben ist nicht gleich schreiben – du musst halt immer die Zielgruppe vor Augen haben, dementsprechend sollte der Schreibstil angepasst werden. Was du in der Ki von mir liest, ist ganz anders als z.B. bei Men´s Health oder in einer Frauenzeitschrift. Das Medium entscheidet über die Wortwahl, Stil und Aufmachung.

    Zur Basis. Ich als alte Nachrichtenfrau bin der Meinung, dass gerade die Nachrichten eine gute Schule sind. Die „w´s“ – wer wo was warum und wie – sind immer die Basis für eine „Meldung“, egal wie man sie verpackt, ob fürs Radio oder für den Leser.

    Womit wir beim Thema lernen wären. Der DJV bietet immer wieder Seminare an, z.B. an der Hamburger Akademie für Publizistik fand im Januar ein Seminar „Leser binden“ statt, es gibt „kreatives Schreiben für Fachzeitschriften“ usw. Du kannst dich auch mal auf den Seiten des DJV umtun, www.djv.de und www.journalist.de Soweit ich weiß, kann man an diesen Seminaren auch teilnehmen, wenn man nicht DJV-Mitglied ist, dann kostet es wohl etwas mehr.



    Natürlich gibt es auch Bücher, die einem das Grundwissen der „Schreibe“ vermitteln sollen. Hier könntest du mal bei www.rommerskirchen.com schauen, die haben immer gute Fachbücher. Schön zu lesen sind sie schon, nutzt aber imho nix, wenn deine Texte kommentarlos übernommen, also ins Netz gestellt werden. Will heißen: Das Gespräch, die Diskussion mit einem Profi wäre wichtig, warum und wie er editieren würde. Nur so kann man lernen.

    Mein Tipp: Wenn es dir wirklich ernst damit ist, lerne es von einem Profi. Z.B. als Praktikantin in einer Redaktion, nicht unbedingt einer Online-Redaktion, sondern Tageszeitung z.B. Gerade Tageszeitungen sind klasse, weil man lernt, auch unter Zeitdruck Texte zu verfassen, nicht in epischer Breite zu texten usw.

    Du sagst, du schreibst "geschwätzig", oder hast zumindest den Eindruck. Ein Text wird nicht besser, wenn er länger ist Gerade die kurzen Texte sind die schwierigen, alles auf minimalem Raum prägnant zusammen zu fassen. Zum Training: Setze dir von vornherein ein Limit ("nicht mehr als xyz Anschläge"). Ich selbst habe nie mit dem klassischen Konzept "Einleitung etc." gearbeitet sondern schreibe immer drauf los, aber manchen hilft es, sich zu überlegen, wo man mit dem Text hin will.

    Was deinen Nebenjob angeht: nach dem Medien- und Presserecht bist du ja als Betreiber der Site Verantwortlicher. Da du aber selbst auch als Autorin bzw. Redakteurin tätig bist, beschränkt es sich bei dir eben nicht nur auf ein Tätigkeitsfeld.

    Ob Fachjournalistin oder „Volljournalistin“ spielt keine Rolle. Es geht ja so oder so darum, Informationen für den Leser so zu verpacken, dass es verständlich ist.

    Journalist kann letztendlich jeder werden. Der Journalistenverband zieht dabei aber wohl auch immer noch klare Grenzen, was die Aufnahme in den Verband angeht, DJV-Mitglied kann man (falls sich das nicht inzwischen geändert hat) nur als hauptberuflicher Journalist werden, also wenn man davon maßgeblich seinen Lebensunterhalt bestreitet. Als ich damals die Aufnahme beantragt habe, musste ich noch bei einer Kommission vorstellig werden, die mir Löcher in den Bauch gefragt hat okay, das ist 20 Jahre her, heute läuft es wohl etwas einfacher.

    Natürlich gibt es eine „geregelte“ Ausbildung z.B. durch Studium oder Journalistenschule. Oder eben ein Volontariat. Und dann gibt es die Quereinsteiger, die einfach „reinrutschen“. Urkundenfälschung ist also relativ :-)

    Zu den Anrufen bei den Firmen. Nennt sich „Eigen-PR“. Ich denke, du musst da von dem Gedanken „Ich bin eine Bittstellerin“ weg kommen und dir vor Augen halten, dass du den Firmen eine Plattform bietest, ihre Marke ins richtige Licht zu rücken. Der beste Tipp, den ich dir geben kann, ist: Sei überzeugt von dem, was du zu bieten hast.

    Allerdings ist es z.T. bei den größeren Firmen wirklich schwieriger, weil sie meinen, auf einem hohen Roß zu sitzen. Auch hier gilt dann: Stehe zu dem, was du zu bieten hast. PR funktioniert nur, wenn beide Seiten mitmachen, und gerade als freie hat man die Macht, sich auszusuchen, welche Marke vorgestellt wird. Die sollten also eher freundlich zu dir sein!

    Leider werden die Online-Redakteure aufgrund des Mediums immer noch oft stiefmütterlich behandelt, einige Entscheidungsträger bei den Firmen haben da wohl ein bisschen lange geschlafen. Da ist leider noch viel Umdenken bei den anderen gefordert.

    Deine Frage, ob man das im Studium lernt – das läuft ja eher unter „Kundenumgang“ und Akquise/Marketing. Auch da gibt es natürlich Tricks (telefonier mal mit einem Call-Center z.b. von einem Modekatalog, die Mitarbeiter sind entsprechend ausgebildet, in jedem Satz fällt z.B. der Name des Kunden, soll ja angeblich helfen). Ich meine: Eine Portion Selbstbewusstsein, eine klare Aussage, worum es dir geht, was du willst und was du denen anbietest, reicht völlig aus, um zum Ziel zu kommen

    Und so schüchtern kannst du nicht sein, die BJ´s sind doch der klare Beweis dafür

    Viele Grüße
    Britta
    Life must go on.

  4. #4
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    Danke Britta

    Die djv-Seite kannte ich zwar, hatte aber noch nie geschaut, was die so an Weiterbildung bieten und hab gleich was tolles gefunden
    Du hast mir viele Anregungen gegeben, vieles muss ich mir nochmal durch den Kopf gehen lassen (z. B. Eigen-PR ), da muss ich noch an mir arbeiten.

    Ich danke dir auf jeden Fall für deine ausführliche Antwort, du hast wirklich keine Frage offengelassen!

    Wenn du mal Fragen zu php oder HTML hast, kannst du dafür mich fragen

    Ganz liebe Grüße
    Claudia

  5. #5
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    Hi,

    prima, wenn ich etwas Licht ins Halbdunkel bringen konnte Falls noch Fragen auftauchen - du weißt ja, wo du mich findest


    Viele Grüße
    Britta
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  6. #6
    mafalda ist offline Portenya with an attitude
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    Trudy, bist du schon 35? Sonst fällt mir nämlich noch was ein...
    Der unter deutschen Gebildeten am meisten verbreitete Aberglaube ist der, dass sie Englisch koennten. (Johannes Gross)

  7. #7
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    Hallo mafalda

    Ich musste erst nachrechnen aber ich werde am 01.09 tatsächlich schon 35

    @Britta: Das hättest du nicht sagen dürfen *kofferpackundnachberlinflieg*

  8. #8
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    Trudy, wenn ich Platz hätte, dürftest du meine Praktikantin sein *koch doch schon mal Kaffee*

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