Dein letzter Tag?

[musika]

@ beautyvictim:

du machst momentan sicher eine schwere zeit durch. es tut mir leid - für dich, für die familie deines freundes......


heute hätte meine mutter geburtstag und wäre 51 geworden; gestorben ist sie vor 24,5 jahren. mein bruder und ich "feiern" ihren geburtstag und haben uns eine jüdische weisheit eingeprägt:

ehrt die toten, indem ihr das leben feiert.

um auf die frage zurückzukommen: ich würde an meinem letzten tag am liebsten ein hoffentlich gelungenes leben feiern.

lg

musika

[Hexy]

Original geschrieben von Shiva

Vielleicht würde ich beichten

DAS würde sicherlich länger als 1 Tag dauern

LG,
Dein Kängeru

[Hathor]

Hmmmm.....ich sehe diese Thema irgendwie anders....ich kann nicht so locker darüber reden.
Ich mußte mich in letzter Zeit intensiver damit auseinandersetzen, da meine Tante im Januar an Krebs gestorben ist und ich sie die letzten vier Jahre intensiv begleitet habe und auch die letzten Tage/Stunden bei ihr war.

Vielleicht bin ich jetzt so ein bißchen der Spielverderber, aber das, was man in diesen Zeiten durchmacht, das ist unvorstellbar. Und *sorry*, wenn ich dann lese, dass vielleicht sogar daran gedacht wird, die Korken knallen zu lassen, dann denke ich, dass man sich noch keine ernsthaften Gedanken gemacht hat, was das bedeutet.
Wiedergeburt hin oder her - ich habe viele Menschen kennengelernt, die kurz vor dem Tod standen. Und da hat absolut keiner die Korken knallen lassen. Das sind Ängste, da können wir von Glück sagen, dass es uns so gut geht. Meine ich ganz ehrlich!
Ich wünsche niemandem, dass er weiß, dass er bald sterben wird.

Tut mir wirklich leid, dass ich jetzt so reinplatze, aber das mußte ich einfach sagen.

LG
Hathor

[Kassandra]

@Hathor: Doch, habe ich. Und auch aus gutem Grund! Ich würde:

- beichten
- beten
- meinen Nachlaß regeln
und dann feiern! Ich will nicht ängstlich und/oder verbittert von dieser Welt gehen.

Aber ich kann dich schon verstehen Wenn mir jemand kurz nach dem Unfalltod meiner Freundin so gekommen wäre, hätte ich aggressiver reagiert

[salomea]

Ich sehe das änlich wie Hathor!
Mein größter Wunsch wäre es wohl,daß ich würdevoll sterben kann und ich nicht so leide.
Ich habe ein paar Jahre auf KMT (Knochenmarkstransplantation)
gearbeitet und dort habe ich manche Patienten regelrecht verrecken (sorry für das Wort!) sehen,da wird man wohl bescheidener in den Wünschen wie man geht.....

Nice Day

Salomea

[Hathor]

Hallo Salomea,

meine Tante ist auch richtiggehend verreckt.
Sie wollte unbedingt zuhause sterben und hat 3 Tage und Nächte nicht geschlafen und nur geschrieen und gestöhnt, obwohl sie Morphium über einen Port bekommen hat. Und wir konnten nicht helfen und ihr nur den Schweiß von der Stirn wischen.

Ich wünsche wirklich jedem Menschen, dass ihm so ein Tod und die Ängste vorher erspart bleiben.

LG
Hathor

[fille]

Ich würde mal vorrangig ANGST HABEN .Ich würde mich von meiner Family und Freunden verabschieden und WEINEN und anschließened mich besinnungslos einrauchen und beten.

[Dajana]

@ Hathor

Genau wie bei deiner Tante ging es mit meinem Opa auch zu Ende (ebenfalls Krebs). Er war auch vollgepumpt mit Morphium (er hatte noch Schmerzen, aber mehr durften sie ihm nicht geben) und ich habe mir für ihn gewünscht, dass es schneller geht. Zwei Tage und Nächte sowas zu sehen - es war die Hölle.
Er hat mit seinen Eltern gesprochen in den letzten Stunden (völlig "weggetreten", seine Eltern lebten schon lange nicht mehr), nach ihnen gerufen und sie um Hilfe angefleht - so, als würde er sich auf dem Weg zu ihnen befinden und sich noch nicht richtig aus dieser Welt lösen können. Es war mir unheimlich, was da vor ging...

Seit diesen Tagen schiebe ich das Thema Tod sehr weit weg und möchte mich nicht damit auseinander setzen...

*auchreinplatz*

Viele Grüsse
Dajana

[Hathor]

Hallo Dajana,

jetzt haben wir diesen Thread ja wirklich ganz ernst 'umgewandelt'.

Meine Tante war zum Schluß auch völlig weggetreten und hat sich von allen verabschiedet und nur noch Lichter gesehen und gefaselt.
Es ist jetzt 2 Monate her, aber ich werde diese gedrückte Stimmung einfach nicht los (vielleicht will ich ja auch noch gar nicht).
Locker über des Thema Tod kann ich absolut nicht sprechen.
Selbst solche Redewendungen wie "ich lach mich tot" finde ich total daneben momentan.

[musika]

Hallo Hathor,

ich kann es sehr gut nachvollziehen. man wird sehr sensibel für das thema.

gestern in der arbeit erzählte eine kollegin, dass an krebspatienten medikamente getestet werden, wenn klar ist, dass sie eh sterben werden. (was ich mir aus rechtlichen und ethischen gründen absolut nicht vorstellen kann, zumindest nicht in deutschland.) dann sagte sie, dass sie das eigentlich ok findet, wenn die leute doch eh keine chance haben, gesund zu werden. mir fehlten die worte, ich war völlig schockiert und sagte dann nur, dass sie das nicht ok finden würde, wenn sie wüsste, wie es ist, wenn sich ein geliebter mensch tage-, wochenlang quält. (naja, für sie war die euthanasie im 2. weltkrieg auch ok, deshalb wunder mich gar nichts mehr...)

jedenfalls wollte ich damit nur sagen, dass ich diesem thema auch nichts lustiges mehr abgewinnen kann.

lg

musika