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Thema: Waldorfschulen

  1. #11
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    Und das Essen in der hiesigen Schule nennen "sie" nicht
    makrobiotisch .

    Es kommt aus einer stinknormalen Großküche. Mir ist`s egal -
    ich bin froh, dass das Kind in der Schule Mittag ißt und ich nicht
    ständig kochen muß.

  2. #12
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    Hallo Jennifer,

    ich würde mich auf jeden Fall erkundigen, wie ein Waldorf-Schulabschluß im heutigen Berufsleben gewertet wird.

    Zu meiner Schulzeit - vor ca. 20 Jahren - galten Waldorfschüler bei vielen Firmen als etwas weltfremd, nicht belastbar und nicht
    teamfähig.
    LG
    Flower

  3. #13
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    HI,

    ich wollte nur mal sagen, daß es an Waldorfschulen durchaus Noten gibt, nämlich dann, wenn man Abitur machen will (12. + 13. Klasse). Das scheint dann für die Schüler ganz schön heftig zu sein, da sie halt den "Notendruck" nicht gewöhnt sind.
    Als ich mein Studium angefangen habe, war unter den Studienanfängern auch jemand, der auf einer Waldorfschule sein Abi gemacht hatte, und der kam absolut nicht mit besagten Noten und dem "Ellbogensystem" klar, hat dann das Studium abgebrochen und eine Lehre gemacht.

    Viele Grüße

    Tromsöchen
    ***No soy monedita de oro para gustarles a todos.***

  4. #14
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    Hallo,

    also, als eine ehemalige Waldorfschülerin von der ersten Klasse an, möcht ich auch meinen Senf dazu geben.
    Ich habe die Schulzeit meistens genossen, an unserer Schule war das nicht so mit Elternbesuchen, das gab es einmal zur Einschulung, aber auch eher, damit der Lehrer seinen Schüler in seinem Umfeld erleben konnte und es wurde nicht in alle Ecken geguckt. Ich bin selbst Erzieherin und weiß, dass es manchmal hilfreich sein kann, ein Kind zu hause zu besuchen, einfach um die Lebensumstände kennen zu lernen, nicht jedoch um sie zu beurteilen oder die Leute dafür zu verurteilen, sondern eher um dem Kind besser Hilfestellungen zu vermitteln.
    Die künstlerische Seite wird in den Waldorfschulen sehr groß geschrieben, dies ist schon ganz schön, als Schüler kann es aber auch nerven, wenn man ein Buch binden oder Schuhe selbst herstellen soll. Die musische Seite finde ich dort klasse, das fehlt vielen Staatsschulen meiner Meinung nach. Der Epochenunterricht ist für die ersten acht Jahre vielleicht nicht soo schlecht, dann sollte aber meiner Meinung nach ein normaler Unterricht eingeführt werden, wie es an den anderen Schulen üblich ist, denn ich hatte meine Schwierigkeiten besonders in Mathe und Physik, wenn das über drei Wochen läuft, jeden Morgen zwei Stunden, ist man ganz gut in dem Fach drinnen, aber dann kommt wieder eine Pause von einem Vierteljahr und wenn die nächste Epoche kam, brauchte ich immer eine Woche, um mich wieder in den Stoff einzuarbeiten, während die anderen schon weiter waren. Finde ich eher negativ. Sehr positiv fand ich den Sprachenunterricht, es gab bei uns Französisch und Englisch ab der ersten Klasse in Form von Gedichten, Liedern, Bücher lesen, in der vierten Klasse kam die Grammatik dazu. Das sollte in den Staatsschulen auch so laufen, denn je früher der Fremdsprachenunterricht, desto besser für die Kinder.
    Meine Eltern haben sich zwar auch mit der Anthroposophie beschäftigt, waren aber die die Erzanthroposophen ( Gott sei Dank). Viele Dinge, die in der heutigen Anthroszene so laufen, hat Steiner selbst nicht so gewollt. ( Er hat damals einen Vortrag über gesundes Essen gehalten und ist danach in eine Kneipe und hat Schnitzel mit Pommes bestellt)
    Ich würde mein Kind bis zur vierten Klasse in eine Waldorfschule geben, dann aber wechseln lassen, weil der Abschluß nicht überall anerkannt ist. Mein Bruder war auch auf der Schule und wollte beim Bund studieren-abgelehnt. Das sollte man auf jeden Fall bedenken.
    Noten konnte man sich ab der 20. Klasse bei uns zusätzlich zum Textzeugnis aushändigen lassen. Textzeugnisse finde ich nicht schlecht, es sagt genauer aus, was ich noch nachholen sollte, bei einer 3- weiß ich nicht, was ich falsch und was richtig gemacht habe. Es sollte beides meiner Meinung nach geben, denn Noten sind heute genauso wichtig.
    Ich kenne auch die Montessorieinrichtungen, dazu würde ich eher raten.
    Aber man sollte sich auf jeden Fall alles genau anschauen, man muß ja nicht im Anthroposophenwahn mitmachen und alles auf sein Leben ausweiten (dass zuviel Fernsehen für Kinder nicht gut ist, weiß doch jeder, auch wenn er nicht Steiner lesen muß dafür), ich denke,die Kinder sollten eher lernen, mit diesen Dingen vernünftig umzugehen.

    Dass Waldorfschüler weltfremd sind, kann ich eher weniger bestätigen: ich habe eine Berufsausbildung ( Erzieherin, auch bei Anthros gemacht), vier Jahre im staatlichen Bereich gearbeitet und studiere jetzt Lehramt an einer ganz normalen Uni, hab damit kein Problem, an den Unis muß man heutzutage manchmal die Ellbogen einsetzen, dafür sind es viel zu viele Studenten.
    Ich denke eher, das ist eine typenabhängige Sache.

    Puh, wat für ein Bericht

    Falls Du noch Fragen hast, frag!
    LG, Sternchen1
    Heutzutage kennt man von allem den Preis, aber von nichts den Wert!
    (Oscar Wilde)


    "Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" (M.Gandhi)

  5. #15
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    Korrektur: Noten konnte man ab der 10. Klasse anfordern.

    Sternchen1
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  6. #16
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    Mein Schwager ist Lehrer an einer Waldorfschule und ich kann nur sagen: Hut ab vor der vielen Mühe, die sich Lehrer dort geben. Sie verdienen wesentlich weniger als Staatsschullehrer, bereiten den Unterricht aber viel besser und liebevoller vor. Ich würde mein Kind hingehen lassen. Bei uns in der Firma (Großkonzern) ist ein Waldorf-Abschluss übrigens kein Hindernis.

  7. #17
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    Hi,

    Ich wohne sozusagen im Herzen der Anthroposophie, nicht weit weg vom Goetheaneum und darum gibt es hier in der Gegend unglaublich viele Steiner-Anhänger.
    Hier noch ein ausführlicher Link:
    http://www.bistum-trier.de/sekten/kinfos/anthro.htm


    Ich war selber nie auf einer solchen Schule und bin sehr froh darüber. Ich kenne sehr viele ehemalige Waldorfschüler und alle, wirklich alle, fanden es schrecklich. Ok, dies kann auch Zufall sein. Die Kinder einer Freundin von mir gehen auch auf diese Schule. Ich muss aber sagen, der Kindergarten ist super!!! Die machen dort so unglaublich viel mit den Kindern, das ist wirklich toll!
    Vielen fällt es einfach schwer wenn sie später an weiterführende Schulen oder an die Uni wechseln. Irgendwann werden auch auch sie mit der "Realität" konfrontiert werden und ich frage mich, ob dies für diese Schüler nicht sehr schwer werden kann. Für mich machen diese Schulen ein wenig einen falschen "heile Welt" Eindruck.
    Der Sohn meiner Freundin hasste diese Eurythmie-Tänze wie die Pest. Er sagte dann immer, dass er die Kettensäge mit in die Schule nimmt und alles zersägt

    Caroline

  8. #18
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    Original geschrieben von Suha
    jede Waldorfschule ist selbstverwaltet, d. h. autonom und die
    Schule in Nürnberg oder sonstwo steht NICHT stellvertretend für alle Waldorfschulen.

    Ich finde es nicht besonders hilfreich, ständig "glaube ich", oder "wenn ich nicht irre" zu schreiben ( staatlich anerkannter
    Abschluß, Lehrerbesuche, Tupperdosen, Fernseher )

    Sollte man nicht JEDE Schule vorher gründlich prüfen ?
    hallo suha,

    lesen hilft: ich hab eigentlich nur einmal "wenn ich nicht irre" geschrieben, und zwar im hinblick auf den lehrerbesuch. diese info habe ich im nachhinein von jemand telefonisch bestätigt bekommen, wie ich noch geschrieben habe.

    ich habe dort lediglich ein jahr gearbeitet und das ist nun *überleg* auch schon wieder 7 jahre her. vieles habe ich vergessen oder mir nicht richtig gemerkt, denn ich habe mich danach nicht weiter mit den anthros beschäftigt. da ich aber auch nicht wüst behauptungen aufstellen möchte, schreibe ich "glaube ich" und "wenn ich nicht irre", wenn ich mir bei einer sache nicht (mehr) ganz sicher bin. ich bringe lediglich meine erfahrungen und eindrücke zum ausdruck, auf die ich aber kein "siegel der alleingültigkeit" pressen möchte. ich hasse es, halbwahrheiten und subjektive eindrücke sowie meinungen als "wahrheiten" darzustellen.

    wenn du es besser weisst, dann ist es ja prima, hier eine kompetente, erfahrene beauty zu haben.

    und sollte man nicht jede schule prüfen??? naja, wie gesagt ich habe an einer schule für geistig behinderte kinder gearbeitet, die entscheiden sich etwas von regelschulen für nichtbehinderte kinder, weisst du? da diese schule auch anthroposophisch war, habe ich mir erlaubt, meinen senf dazuzugeben!

    viele grüße
    stoa

  9. #19
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    Obwohl es große Unterschiede zwischen den Waldorfschulen gibt,
    sind die Fragen in dem Link für alle Schulen gültig.

    http://www.fuers-leben-lernen.de/rag/fragen.htm

    Viele Grüße
    Suha

  10. #20
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    Man sollte sich auf jeden Fall alle Schulen vorher anschauen, denn gerade bei den Waldorfschulen nehmen die Lehrer eine besondere Rolle ein, und so ist es typabhängig, inwieweit ein Lehrer darin aufgeht oder nicht. Gerade wenn es ältere Antroposophen sind, also quasi noch "von der alten Schule" könnte es komplikationen mit der "normalen" Lebensweise geben, wie schon gesagt, Fernsehen, Plastikspielzeug etc. ...
    Ich habe ich auchmal ausführlich mit der Montessori Pädagogik beschäftig und war, im gegensatz zur Waldorfschule, ganz begeistert von ihr. Montessoripädagogik basiert auf dem material, mit dem die Kinder arbeiten. es wird ihnen viel anschaulicher der Lernstoff nahe gebracht, sinnesschulung erfolgt ohne weltanschauung. außerdem ist sie näher an "dem wirkichen Leben" als die Waldorfschule. Leider gibt es größtenteils nur Montessori- grundschulen, und nur selten mal eine weiterführende, weil die Gedanken und Lehrtechniken Maria Montessoris halt hauptsächlich auf das Grundschulkind ausgelegt waren.

    Noch zum thema Eurythmie: Ich war dieses Jahr auf der Didakta, der Bildungsmesse in Köln und dort war auch der Bund der Waldorfschulen vertreten. Drei Studenten und ein Lehrer haben Eurythmie- Übungen vorgeführt und ich muss ehrlich sagen ( ich bin wirklich kein von vorurteilen behafteter mensch und ziemlich offen neuem gegenüber ) aber das war der größte QUATSCH den ich in meinem Leben gesehen habe. Lehrer und Studenten sahen alle aus, als wären sie auf einem Drogentrip, so abgehoben wirkten sie, die übungen sollten ( angeblich ) dazu dienen, damit das Kind die zusammenarbeit mit anderen Menschen lernt, aber das ganze wirkte einfach wie eine Sekte. Sorry, aber was anderes ist mir dazu nicht mehr eingefallen.

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