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Thema: Waldorfschulen

  1. #1
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    Standard Waldorfschulen

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    Hi,

    kennt sich jemand damit aus und kann mich ein bisschen aufklären?
    Liebe Grüße
    jennifer

  2. #2
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    was willstn wissen???

    (achtung, antwort kann etwas dauern, da nicht immer hier )

  3. #3
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    Huhu Stoa,

    eigentlich weiß ich recht wenig bis gar nichts

    Meine Tochter (6. Klasse Gymnasium) tut sich etwas schwer mit der Schule und ihr fehlt auch oft die Motivation und der Arbeitswille.

    Ich überlege, ob eine andere Methodik das nicht ändern könnte. Sie ist nicht so leistungsorientiert, eher verspielt und sehr kreativ.

    Ich denke über Alternativen nach, um den Druck etwas von ihr zu nehmen.

    Jetzt bin ich gespannt von dir zu hören
    Liebe Grüße
    jennifer

  4. #4
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    aaaalso,
    dann nur mal im kurzverfahren: hinter waldorfschulen steckt die gemeinschaft der "anthroposophen". die anthoposophie ist eine weltanschauung, die auf der lehre rudolf steiners beruht und sämtliche lebensbereiche - auch den der religion, wissenschaft (medizin!) oder ernährung - umfasst. teilweise SEHR esoterisch
    es gibt eigene theorien zur entwicklung des menschen, auch zum "aufbau" des menschen, der über verschiedene "leiber" verfügt.
    wenn du ein faible für diese denkweise hast, lohnt es sich vielleicht, weiterzulesen.

    ich habe ein jahr lang in einer waldorfschule für "seelenpflegebedürftige kinder" (der anthroposophische ausdruck für "geistig behinderte kinder", ich finde ihn sehr schön!) als klassenhelferin gearbeitet und kann nur sagen, wenn man die lehren von rudolf steiner nicht wirklich für sich annehmen kann, dann sollte man sich das gut überlegen.
    wenn ich nun nicht irre, dann werden die bewerber-eltern vor aufnahme auf die schule von der klassenlehrkraft besucht.
    darauf soll angeblich auch darauf geachtet werden, dass kein fernseher im haushalt vorhanden ist oder das "richtige" spielzeug (kunststoff hat als tote materie die eigenschaft, energie in sich aufzusaugen - daher sollten kinder nicht mit plastiksachen spielen, und auch müsli und anderes "lebendiges essen" nicht in tupperschüsseln aufbewahrt werden....).
    teilweise habe ich die theorien der "anthros" als recht versponnen empfunden, und konnte auch rassistische elemente entdecken.
    merkwürdig könnte auf dein kind - wenn es bisher an einer regelschule war - die "eurythmie" wirken.... eine bewegungsform, mit der laute und worte mit dem körper dargestellt werden. als kunstform ganz toll, es wird aber auch zu medizinischen zwecken eingesetzt. bei uns an der schule war es pflicht für die kids.

    aber wo schatten, da auch licht : positiv auf die schüler wirken sich meiner meinung nach der fehlende notendruck aus; sprachen werden schon ab der ersten klasse unterrichtet (glaube ich, an den regulären schulen!), es wird großer wert auf rituale und feiern im jahreskreis gelegt, auf musische bildung. die allgemeinbildung in den "schönen künsten" wird in einem umfang vermittelt, der an regelschulen nicht ansatzweise vorhanden ist. ganz ganz toll fand ich auch den "epochenunterricht" - es wird immer für einen gewissen zeitraum ein großes thema behandelt und das in verschiedenster weise. so werden alle "lerntypen" angesprochen und der unterricht ist sehr lebendig und praxisnah!

    hdh?
    stoa

  5. #5
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    Hallo,

    mein Sohn hat die ersten zwei Schuljahre eine staatliche Grundschule besucht und geht nun seit knapp 6 Jahren
    zur Waldorfschule.

    Er war von Anfang an begeistert von "seiner" Schule
    und freut sich sogar, wenn nach den Ferien die Schule
    beginnt.
    Der religiöse Aspekt ist an seiner Schule nicht besonders stark ausgeprägt. Die Hardcore-Anthroposophenfront ist dort schwach
    vertreten

    Wir wurden nie privat besucht und das Aufnahmegespräch in der
    Schule war locker.
    Es interessiert hier niemanden, womit dein Kind spielt oder
    wie lange dein Kind vor`m PC sitzt.

    ICH habe ein wenig Probleme mit den ständigen, kreuzbraven
    Schulfeiern, Elternmitarbeit und betulichen Muttigesprächen...

    Viele Grüße,
    Suha

  6. #6
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    @Stoa:

    ich teile deine Meinung zu 100%, dass Eltern, die ihre Kinder auf eine Waldorfschule schicken, sich eigentlich auch informieren sollten, was dort gelehrt wird; es geht dort, wie du schon gesagt hast, um mehr als "nur" Schule, (kommt sicherlich auf die Eine oder Andere Art der Führung drauf an), es ist eine Lebenseinstellung basierend auf Steiner, die den Kindern auch mitgeteilt wird.
    Steiner geht ja auch davon aus, dass grundsätzlich die Umwelt beseelt ist, also dass es Natur, bzw. Wald und Blumenwesen gibt und da sollte man schon drüber nachdenken, ob man selbst auch dahinter steht.
    Eine gewisse Portion Esoterik schwingt dort natürlich mit, es geht ja um Lebensanschauung basierend auf diesen Anthroposophischen Lehren.

    Ein Abschluss auf einer Waldorf-Schule ist glaube ich (ich bin mir nicht ganz sicher) auch nicht staatlich anerkannt. Sollte man vielleicht auch Bedenken, wenn sich das Kind später mal bewirbt oder evtl. studieren möchte- das ist dann glaube ich, nicht so einfach, weil Prüfungen nachgeholt werden müssen etc.

    Eine andere Möglichkeit wären noch die Montessori Schulen, die auf dem Grundsatz basieren: zeige mir, wie ICH das machen kann, es stehen keine antrophos. Ansätze dahinter wie bei Steiner.

    Für Kinder, die sich in den staatlichen Schulen schwertun ist es vielleicht schon eine Überlegung wert, aber es schadet nicht, sich umfassender darüber zu informieren!

    lg
    sputti

  7. #7
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    @ sputti: danke für die ergänzenden worte.
    da ich an einer schule für geistig behinderte kinder gearbeitet habe, stand so etwas wie ein schulabschluss natürlich nicht ganz vorne auf der prioritätenliste!
    aber ich habe gerade mit einem kollegen ausm praktikum gesprochen, dessen kids an der rudolf-steiner-schule in nürnberg sind, und der meint, dass hausbesuche durch den klassenlehrer nicht nur einmal durchgeführt werden! also, am besten ist man so´n anthro oder der esoterik nicht abgeneigt.

    saustark an der schule war aber immer das essen - tolle tees und brote und gemüse. alles aus so biodynamischen demeter-höfen! das war super!!!!

    und mit grausen erinnere ich mich an die morgeneurythmie, die die angestellten vor unterrichtsbeginn gemacht haben. unter den zivis kursierte bald der ausdruck "biokarate"

    naja, weleda forever!

    stoa

  8. #8
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    Hallo,


    was mich irritiert, dass ich von Waldorfschülern gehört habe, dass sie jeden Morgen einen Steinerspruch im Chor aufsagen (die jeweilige Klasse), und dies sagte mir noch letzte Woche eine 16jährige..also nicht etwa Grundschule.
    Insgesamt denke ich schon- wie die anderen-dass man als Elternteil schon hinter der Lehre stehen sollte.

    Eine Kollegin von mir, die ihr Kind dort hat berichtet von 70er Jahre artigen Diskussionsfreudigen Elternabenden.

    Viele Kinder sind dort zufrieden, die Weihnachtsbasare sind immer toll, s.auch Stoa Essen

    Für Kinder, die an anderen Schulen nicht so gut zurechtkommen, ist die dortige Beschulung oft sehr entlastend (Kleinklasse).

    Was mich zusätzlich auch irritiert, ist die Klassengröße, scheint mir recht hoch zu sein (fast 40?), aber es gibt auch Kleinklassen f. Lernschwächere, oder?


    Gruss alessa

  9. #9
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    Hi Stoa,

    "Makrobiotisch" so glaube ich, nennen sie die Kost!

    Sicherlich gesund, aber nur Wala und Weleda, wie du schon so schön gesagt hast möchte ich nunmal nicht.

    Aber jedes Ding hat zwei Seiten, und die soll sich jeder selbst anschauen!


    lg
    sputti

  10. #10
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    jede Waldorfschule ist selbstverwaltet, d. h. autonom und die
    Schule in Nürnberg oder sonstwo steht NICHT stellvertretend für alle Waldorfschulen.

    Ich finde es nicht besonders hilfreich, ständig "glaube ich", oder "wenn ich nicht irre" zu schreiben ( staatlich anerkannter
    Abschluß, Lehrerbesuche, Tupperdosen, Fernseher )

    Sollte man nicht JEDE Schule vorher gründlich prüfen ?

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